Er organisiert die Events in den Düsseldorfer Großhallen
Corona ließ grüßen — und das gleich doppelt. Zum einen konnte der Gast des Abends, Michael Brill, CEO des neugegründeten Unternehmens D.LIVE, aktuell von Auswirkungen für den Düsseldorfer Veranstaltungssektor berichten und zum anderen waren die Reihen im Henkesaal doch etwas spärlicher besetzt als sonst. Hände wurden zudem nicht geschüttelt. Eine Absage des Heimatabends hat der Jonges-Vorstand dennoch in Absprache mit den Behörden nicht in Betracht gezogen, allen Besuchern aber die Beachtung der von der Stadt Düsseldorf empfohlenen allgemeinen Verhaltensregeln schon im Vorfeld mit einer breiten Mailaussendung ans Herz gelegt.
Michael Brill, dessen Thema lautete „Was macht D.Live in Düsseldorf? Kommt der Open Air Park?“ informierte aktuell, dass in Düsseldorf 38 Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Er bezeichnete es als „umsichtige Entscheidung, keine besonders großen Veranstaltungen stattfinden zu lassen“. Nach der entsprechenden Verordnung des Landes dürfen Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern von den Ordnungsbehörden nicht genehmigt werden. Zu den besonders einschneidenden Konsequenzen rechnet er für die in dieser Saison erfolgreichen DEG die Einstellung des Spielbetriebes im Eishockey ohne die Ermittlung des Deutschen Meisters im Rahmen der Play-off-Spiele sowie das „Geisterspiel“ (ohne Zuschauer) der Fortuna am Freitag gegen Paderborn.
D.LIVE managt als eigenständige Gesellschaft den Betrieb der Entertainment-Einrichtungen mit der „MERKUR SPIEL-ARENA“, dem „ISS DOME“, der „Mitsubishi Electric HALLE“, dem „Castello“ und dem „alltours Open-Air Kino“. Neben Betrieb und Vermarktung der Spielstätten und deren Inhalten ist D.LIVE auch verantwortlich für den Geschäftsbereich „Sportstadt Düsseldorf“, mit der Akquise und Durchführung sämtlicher Sportgroßereignisse. Das Unternehmen präsentiert jährlich etwa 400 Events mit über 2.2 Millionen Besuchern und einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro.
Dabei machte Brill vor den Jonges deutlich, dass im Entertainment-Geschäft praktisch alles über die Kapazitäten entschieden wird. Und da hat Düsseldorf gegenüber der Kölner Lanxess-Arena und der Schalker Arena zweimal Nachteile. Vor diesem Hintergrund wurde die Entwicklung der Open-air-Fläche in Stockum auf den Messeparkplätzen angegangen. „Leider übereilt“, wie er einräumte. Nun wird in einem geordneten Verfahren über einen Bebauungsplan und Bürgerbeteiligung versucht, diese Veranstaltungsfläche doch noch zu etablieren. Sie soll Platz für 80.000 Zuschauer bieten. Die Jonges spendeten für diese Bemühungen Beifall.
Text: Manfred Blasczyk