Elf Jahre hat es gebraucht, jetzt ist der Streitfall entschieden. Die NRW-Landeshauptstadt erhält 10 000 von 17 000 Gaslaternen. Dass große Teile der Bürgerschaft ihren gewählten Ratsvertretern erst zeigen mussten, dass und warum man die alten Laternen nicht dem Rechenstift opfern darf, ohne das Stadtbild schwer zu beschädigen, spricht gegen beachtlich große Teile des Stadtrates. Und zeigt zugleich, dass man mit Mut und Zähigkeit am Ende viel erreichen kann. Die Jonges waren von Beginn an mit an der Front. Als ich 2010 der ersten Arbeitsgruppe Gaslaternen bei den Jonges beitrat hätte ich nie gedacht was für ein Engagement nötig ist um dieses einzigartige Industriedenkmal zu erhalten.Die ehemaligen Vorstände werden sich gut erinnern, weil der Kampf Nerven gekostet hat.
Der Streitfall ist mit unerwarteter Einmütigkeit im Stadtrat zu Ende gegangen. Wir zählen dort jetzt viele Bekehrte. Respekt. Dazu zu lernen ist keine Schande. Mag gut sein, dass ein Wissenschaftler sich dieses Beispiels für ein Stück kommunaler Demokratie mal im Rahmen einer Examensarbeit annimmt. Schon mit dem Aktenstudium wird er über eine lange Strecke beschäftigt sein.
Er wird dabei nicht nur auf kreative Menschen mit großem Kämpferherzen stoßen, sondern auch auf Menschen, die mit allerlei schnöden Tricks und Rechenkunststücken daherkamen und nicht begriffen, dass man das Gesicht einer Stadt nicht ohne Not beschädigen darf. Die Geschichte der Gaslaternen in Düsseldorf ist eine Geschichte der Liebe zu „meiner Stadt“, nicht die des Rechenstiftes. Die Liebe hat gesiegt, das ist die Botschaft. Mit Sachverstand und Leidenschaft hat die Stadtverwaltung und die Stadtgesellschaft mit viel Geschick ein Alleinstellungsmerkmal unserer Heimatstadt zu einem guten Ende gebracht. Ein zweites Mal: Respekt.
Ein großer Dank gilt der Initiative Düsseldorfer Gaslicht „Bürger*innen für den Erhalt aller Gaslaternen“, allen Bürger und Heimatvereinen, den Stadtwerken und allen Helfern*innen die sich unermüdlich hierfür eingesetzt haben.
Beitrag von Wolfgang Rolshoven — Baas der Düsseldorfer Jonges