Zweiter Planungsworkshop am 10. Juni/Planungsbüros präsentieren bis Mitte Juli erste Ergebnisse
Die Landeshauptstadt Düsseldorf treibt die Planungen zur Umgestaltung des Heinrich-Heine-Platzes weiter voran. So hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss Anfang Mai einen zweiten Workshop zur Gestaltung der Fläche vor dem Carsch-Haus beschlossen.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird der für Mittwoch, 10. Juni, geplante Workshop ausschließlich kontaktlos über digitale Medien und mit geladenen Teilnehmern aus Politik, Planungsbüros sowie Interessen- und Bürgervertretern stattfinden. Bei einer ersten vorbereitenden Videokonferenz am gestrigen Dienstag, 19. Mai, brachten sich alle Beteiligten noch einmal auf den neuesten Stand.
Aufgrund des gemeinsamen Eigentums von Stadt und Carsch-Haus an ober- und unterirdischen Flächen gilt es, die jeweiligen Planungen zu verschneiden und zu einem gemeinsamen Lösungsmodell weiterzuentwickeln. Bis Mitte Juli sollen die beauftragten Planungsbüros Ergebnisse erarbeiten, die anschließend auf der städtischen Website www.duesseldorf.de veröffentlicht werden. Diese Pläne können dann nach Anregungen aus der Öffentlichkeit noch einmal angepasst werden. Eine Beschlussfassung durch die politischen Gremien könnte im September erfolgen.
Bürgerbeteiligung zum Heinrich-Heine-Platz
Der Workshop ist Teil einer Bürgerbeteiligung, die die Stadt Düsseldorf Anfang Juli 2019 gestartet hatte. Mitarbeiter des Amtes für Verkehrsmanagement standen auf dem Heinrich-Heine-Platz zur Verfügung, um den Menschen vor Ort Fragen zu beantworten, Sachverhalte zu erklären und Wünsche und Hinweise zur Platzgestaltung aufzunehmen. Die Auswertung der Ergebnisse dieser Info-Veranstaltung wurde für den darauf folgenden Bürger-Workshop aufbereitet, den die Stadt im September veranstaltete. Ziel war es, einen ergebnisoffenen Diskursprozess in der Bürgerschaft anzustoßen, um die vorliegenden Gestaltungsimpulse und zusätzliche Ideen aus der Bürgerschaft zu besprechen. Eingeladen waren Anlieger des Platzes, Anwohner, Bürger der Stadt Düsseldorf sowie zahlreiche Interessensvertreter aus der Altstadt. Begleitet wurde der Workshop durch eine Ausstellung in den Schaufenstern des Carsch-Hauses.
Hintergrundinfo: Geschichte des Platzes und Kontext
Der Heinrich-Heine-Platz in der Altstadt Düsseldorfs weist im Lauf der Geschichte eine durchaus bewegte Gestaltung auf. Die ersten Fotos des Platzes um 1905 zeigen den Vorgänger des jetzigen Pavillons als markanten Bestandteil der Heinrich-Heine-Allee. In der Nachkriegszeit wurde der Platz, dem Geist der Zeit folgend, zum Verkehrsraum umgestaltet. Erst mit der Neugestaltung der Heinrich-Heine-Allee im Jahr 1989 kam es zur Wiederherstellung eines hochwertigen Stadtraums, in dem jedoch noch die Straßenbahn verkehrte.
Durch die Einführung der U‑Bahn Wehrhahn-Linie besteht heute die Chance, den Heinrich-Heine-Platz wieder weitgehend vom Verkehr zu befreien und als öffentlichen Platz im Übergang zur Königsallee für alle Düsseldorfer zurückzugewinnen. Neben den autofreien Varianten, die in der Diskussion sind, gibt es zahlreiche Rahmenbedingungen, die bei der Umgestaltung des Platzes zu berücksichtigen sind. Weite Teile des Platzes sind in mehreren Ebenen unterbaut. Direkt unter dem Platz befindet sich das Zwischengeschoss der U‑Bahn, zu dem zahlreiche Eingänge führen. Des Weiteren sind unter dem Platz Verkaufsräume und die Tiefgarage des Carsch-Hauses angeordnet.
Für den Heinrich-Heine-Platz gelten zudem verschiedene Satzungen der Stadt Düsseldorf, wie zum Beispiel die Lichtsatzung, eine Erhaltungssatzung für die Gebäude und die Denkmalbereichssatzung der Carlstadt. Neben den Wegebeziehungen gibt es heute allgemein anerkannte Ansprüche an den öffentlichen Raum, die ebenso bei einer Platzgestaltung Beachtung finden müssen. Dies sind neben der Verpflichtung zur Herstellung von Barrierefreiheit und Sicherheit (Rettung) auch der Wunsch, den Platz als Treffpunkt für Menschen und für Veranstaltungen zu nutzen. Zudem übernehmen Stadträume und ihre Bepflanzung im 21. Jahrhundert eine wichtige stadtklimatische Bedeutung, die bei der Platzgestaltung berücksichtigt werden muss.