Der Kunstpalast im Ehrenhof soll saniert und umgebaut werden. Damit soll das Museum, das regelmäßig mit großen Ausstellungen wie zum Beispiel derzeit der Schau “Peter Lindbergh: Untold Stories” lockt und zuletzt mit der Sammlung Kicken einen bedeutenden Ankauf verzeichnen konnte, modernisiert und zukunftsfähig gemacht werden. Zeitgleich soll durch den Umbau ein Besuch im Museum unter anderem durch eine optimierte Wegführung noch attraktiver gestaltet werden.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: “Bei den Baumaßnahmen im und am Kunstpalast nutzen wir baulogistische Synergien: Zum einen führen wir die notwendigen Sanierungen der technischen Gebäudeausrüstung durch, zum anderen modernisieren wir das Haus gleichzeitig und setzten es damit auf einen internationalen Museumsstandard.” OB Geisel ergänzt: “Darüber hinaus wird der gesamte Ehrenhof von den Maßnahmen profitieren. Durch den Umbau und die Einrichtung eines gastronomischen Angebots erhält der Außenbereich eine deutliche Aufwertung und eine höhere Aufenthaltsqualität. Nicht nur Museumsbesucher, sondern alle Bürgerinnen und Bürger werden hiervon profitieren.”
Kulturdezernent Hans-Georg Lohe: “Ich freue mich sehr, dass nach vielen Jahren der Diskussion der Kunstpalast nun zukunftsfähig aufgestellt wird und Düsseldorf damit sein Profil als Stadt der Kunst weiter ausbaut.”
1925/26 zur Gesolei errichtet, besteht der U‑förmige Gebäudekomplex aus einem Westflügel (Sammlungsflügel) und einem Ostflügel (Ausstellungsflügel), die durch einen Nordflügel miteinander verbunden sind. Das Ensemble steht seit 1982 unter Denkmalschutz und soll nun fachgerecht modernisiert werden. Der Rat hatte im Juli 2019 einem entsprechenden Bedarfsbeschluss zugestimmt. Nun wird der Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss den politischen Gremien vorgelegt. Am 18. Juni 2020 wird der Beschluss Thema in der Ratssitzung sein. Zuvor wird er am 4. Juni 2020 im Bauausschuss und im Kulturausschuss beraten. Die Kosten der Maßnahmen liegen bei rund 36,76 Millionen Euro. In einem nächsten Schritt soll zudem ein separater Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss für die museale Ausstattung mit prognostizierten Kosten von circa 3,16 Millionen Euro in die Gremien gehen. Somit liegen die Kosten für das Gesamtprojekt bei rund 39,9 Millionen Euro.
Sanierung auf 11.000 Quadratmetern Fläche
Die Sanierung auf einer Fläche von rund 11.000 Quadratmetern umfasst unter anderem die Modernisierung der technischen Gebäudeausrüstung wie zum Beispiel die Erneuerung der Lüftungs- und Klimatechnik, die Anpassung des Brandschutzkonzeptes sowie Umbauten zur Barrierefreiheit, etwa durch den Einbau von zwei neuen behindertengerechten Personenaufzügen. Des Weiteren sind die Sanierung der Depots und des Verwaltungstraktes sowie der Innenausbau der Sammlung nach den international üblichen Museumsstandards geplant.
Ein Ziel der Sanierung ist es, Sammlungs- und Ausstellungsflügel so miteinander zu verbinden, dass der Gebäudekomplex auch innen als Einheit erlebt wird. Zudem gilt es, die Wegeführung für den Besucher nachvollziehbar zu gestalten. Um dies zu erreichen, soll der Rundgang insgesamt optimiert werden. Der Einbau zweier offener Treppenanlagen und die punktuelle Freilegung von Fenstern werden den Sammlungsrundgang für die Besucher klarer strukturieren. Es ist geplant, die museumspädagogischen Werkstätten aus dem Keller in das 2. Obergeschoss zu verlagern und somit in den Sammlungsrundgang zu integrieren. Die Museumspädagogik soll dadurch sichtbarer werden und wieder mehr in den Fokus rücken.
Ein neues Highlight im Ehrenhof wird die neue Museumsgastronomie sein, die im Erdgeschoss des Belvedere mit etwa 60 Sitzplätzen eingerichtet wird. Die Räume im Obergeschoss des Belvedere sollen zukünftig für Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Die mit Blick auf die Tonhalle ausgerichtete Gastronomie soll auch außerhalb des Museumsbetriebs Anziehungskraft entfalten und den Ehrenhof beleben. Auch die Ertüchtigung der Außenanlage soll dem Ehrenhof neue Aufenthaltsqualität verleihen, zum Beispiel durch Beleuchtung und entsprechende Außenmöblierung.
Separater Beschluss für museale Ausstattung
Für die museale Ausstattung inklusive Ausstellungsbeleuchtung soll ein separater Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss gefasst werden. Dieser soll auch das Bepflanzungskonzept für den Innenhof umfassen. Die Kosten würden nach jetzigem Planungsstand bei circa 3,16 Millionen Euro liegen. Der Beschluss soll im 1. Quartal 2021 in die politischen Gremien gehen.
Zusammen mit dem vorliegenden Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss mit einer Summe von rund 36,76 Millionen Euro würden die Gesamtkosten des Projektes bei rund 39,9 Millionen Euro liegen. Dem im Juli 2019 gefassten Bedarfsbeschluss lag ein Kostenrahmen in Höhe von rund 29,5 Millionen Euro zugrunde. Die Mehrkosten gegenüber dem Bedarfsbeschluss von rund 10,4 Millionen Euro ergeben sich im Wesentlichen aus der Fortschreibung und Konkretisierung der Planung, die zu erweiterten Erkenntnissen und damit zu teilweise weitreichenden Planungsanpassungen führte. Insbesondere bei der technischen Gebäudeausrüstung entstehen zusätzliche Kosten, zum Beispiel weil Beleuchtungskörper für die Sammlungsbereiche aufgrund des Alters und fehlender Ersatzteile nicht wie geplant verbleiben können, sondern ausgetauscht werden müssen. Wie üblich waren im Bedarfsbeschluss auch noch keine Baukostensteigerungen eingepreist. Des Weiteren sind unter anderem Veränderungen der Klimatisierung in größerem Umfang erforderlich als ursprünglich geschätzt.