Suche nach zweitem Vermissten geht weiter — zeit- und personalintensive Sicherungs- und Rettungsmaßnahmen
In den frühen Morgenstunden gelang es den Einsatzkräften weitere Trümmer- und Gerüstteile aus dem Einsturzgebiet zu entfernen und sich dem Suchbereich zu nähern, an dem einer der vermissten Arbeiter vermutet wird. Bei diesen Arbeiten wurde einer der vermissten Bauarbeiter im Verlauf des Morgens tot unter den Trümmern gefunden. Eine direkte Bergung des Leichnams ist derzeit nicht möglich, da weiter Einsturzgefahr besteht und die Einsatzleitung zum Schutz des noch weiteren Vermissten äußerst umsichtig vorgehen möchte. Notfallseelsorger und der Notfallpsychologen des Gesundheitsamtes stehen den Angehörigen der Verschütteten in der Nähe zur Einsatzstelle zur Seite. In dieser sehr belastenden Situation informieren diese die Angehörigen fortlaufend über die Rettungsarbeiten und stehen permanent zur Verfügung.
Nachdem die 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr an der Einsatzstelle ausgetauscht wurden laufen alle Arbeiten weiter fort. Dabei unterstützen weiter Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerks und Baufachleute unterstützt. Auch das Bauaufsichtsamt ist ständig mit Mitarbeitern vor Ort. Die Freilegung und das vorsichtige Abtragen der Trümmer- und Gerüstteile werden teils in Handarbeit, teils mit technischem Gerät gemacht. Das abgetragene Material wird in große Mulden gebracht und aus der Einsatzstelle gefahren.
Die gestern bereits evakuierten angrenzenden Gebäude bleiben bis auf weiteres aufgrund der akuten Einsturzgefahr geräumt und dürfen nicht betreten werden. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden durch die Landeshauptstadt untergebracht. Durch das Technische Hilfswerk konnte eine zusätzliche Überwachung und Beurteilung der Statik, ein sogenanntes Einsatzstellen-Sicherungs-System installiert werden. Dazu befestigten Helfer an strategischen Stellen Messpunkte, mit der frühzeitig die Baustruktur beurteilt wird. Dies dient auch zum Schutz der vorgehenden Einsatzkräfte. Die Einsatzbearbeitung wird noch den ganzen Tag und darüber hinaus andauern.
Somit sind Verkehrsbehinderungen in den Straßen Jahn‑, Tal, Luisen- und Adersstraße zu berücksichtigen. Der Bereich sollte von allen Verkehrsteilnehmern umfahren werden.
Die Feuerwehr Düsseldorf hat das Bürger- und Gefahrentelefon besetzt. Anfragen von Bewohnerinnen und Bewohner können unter 0211–3889 889 beantwortet werden.
Die Unfallursache ist weiterhin unklar. Die Kriminalpolizei ist vor Ort.
Bild von der Nacht: Foto Majo Velvo