Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorfer Jonges, wird heute 75 Jahre alt. Wenn er je daran gezweifelt hätte, ein bekanntes Gesicht in Stadt und Region zu sein, dann wären die Zweifel nun verflogen: Anrufe, Briefe, Mails – der Baas hat Mühe, sich durch seine Post zu kämpfen.
Man mag das einen Wink des Schicksals nennen: Der Geburtstag fällt auf einen Dienstag. Der ist traditionell Heimatabend-Tag. Auch heute am 15. September. Ein Feiertag also. Weil der Baas nie kneift, macht er sich auch heute auf in den Beach-Club, dem corona-bedingten Ausweichplatz der Jonges. Dort warten viele Gratulanten und etwa 40 Ehrengäste, unter ihnen Landtagspräsident André Kuper und Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Heute früh gab´s schon eine Überraschung. Die Redaktion des Jonges-Magazins „das tor“ wartete mit einem exklusiven Netzauftritt auf. Unter dem Cäsaren-Banner „VENI,VIDI,VICI“ fährt Rolshoven mit einem über 100 Jahre alten Fahrrad durch die Stadt – fein eingekleidet, lachend und mit Zylinder. Der Baas fährt freihändig – er kann auch nicht anders, denn in einer Hand hält er den Schlossturm, in der anderen den Rheinturm. Viele Leute klatschen Beifall am Wegesrand.
Die Idee zu dieser zeichnerischen Darstellung hatten Jaques Tilly und Jonges-Pressesprecher Ludolf Schulte entwickelt. Das Bild soll einen Mann zeigen, der die Stadt Düsseldorf ganz offenbar liebt.
Zu dem Tilly-Werk gibt es einen Rezeptkasten. Eigens zum Geburtstag hatten die Jonges-Redakteure unter dem Namen „Rolly 75“ in der Bar des Steigenberger Parkhotels einen Cocktail kreieren lassen. Süss und scharf. Beides kann der Baas sein.
Von einem „Glücksfall für die Jonges“ spricht Mona Neubaur, die Landesvorsitzende der Grünen, über Rolshoven. In acht Amtsjahren habe er den Verein erkennbar nach vorne gebracht. Die Jonges seien eine bedeutsame bürgerliche Stimme in der Stadt geworden. Und deutlich politischer als früher. Für Rolshoven sprechen Zahlen: Er hat den 2012 in Schwierigkeiten steckenden Verein aus dem Tief herausgeholt und ihm ein neues Profil verpasst. 900 neue Mitglieder hat der Verein gefunden. Sie alle hat die Chance gereizt, in der Stadt mitsprechen und etwas bewegen zu können. Mit ihrem Social-Sponsoring und vor allem ihrem kompromisslosen Eintreten für den Erhalt der Gaslaternen haben die Jonges in der breiten Öffentlichkeit gepunktet.