Zwei neue Kreisverkehre entstehen/Voraussichtlich im Februar 2022 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein
Auftakt zum Umbau des Aachener Platzes: Der Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, Florian Reeh, hat am Montag, 21. September, den offiziellen Startschuss für die Umbauarbeiten am Aachener Platz gegeben. Dabei wurden Einzelheiten zur Neugestaltung vorgestellt, in deren Zuge zwei neue Kreisverkehre entstehen sollen. Zuvor hatte die Netzgesellschaft Düsseldorf die Sanierung von Versorgungsleitungen für Strom, Gas und Wasser beendet. Voraussichtlich im Februar 2022 soll der Umbau des Platzes abgeschlossen sein.
“Gegenwärtig ist der Aachener Platz durch die vorhandenen Verkehrsanlagen stark zergliedert. Durch den jetzt beginnenden Umbau werden die Verkehrsflächen gebündelt und dadurch Grün- und Freiflächen neu geschaffen. Das wollen wir unter anderem durch zwei Kreisverkehre erreichen, die neu angelegt werden. Ein weiterer Vorteil: Durch den Ausbau der Anschlussstellen verbessern wir gleichzeitig die Radverkehrsführung”, erklärte Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Zwei Kreisverkehre entstehen
Auf dem Aachener Platz sollen zwei neue Kreisverkehre entstehen. Der größere davon, mit einem Außendurchmesser von 34 Metern, liegt in der Nord-Süd Achse des Platzes im Verlauf der Fleher Straße. Er erhält auf seiner Mittelinsel, die einen Durchmesser von rund 19 Meter aufweist, eine Grünfläche. Diese soll später eine frisch gepflanzte Sumpfeiche schmücken.
Der südwestliche Arm des Knotenpunktes wird durch die südliche Aachener Straße gebildet. Auf der östlichen Seite schließt die Verbindungsstraße zum zweiten Kreisverkehr an. Über diesen kleinen Kreisverkehr mit einem Außendurchmesser von 22 Metern werden die nördliche Aachener Straße und die Ulenbergstraße angebunden. Die Mittelinsel des kleineren Kreisverkehrs legen die Arbeiter mit Gussasphalt an. Der innere 2,5 Meter breite Ring soll, wie die eigentliche Kreisfahrbahn, eine Befestigung aus Asphalt erhalten und nur durch eine Fahrbahnmarkierung kenntlich gemacht werden.
Die bereits vorhandenen zwei Nebenfahrbahnen in Höhe “An der Vehlingshecke” und die Verbindung zwischen südlicher Aachener Straße und südlicher Fleher Straße bleiben erhalten. Sie werden durch eine Aufpflasterung als verkehrsberuhigte Zonen ausgewiesen und dienen hauptsächlich der Erschließung der anliegenden Häuser.
Fußgänger, Radfahrer, ÖPNV und optimierte Stadtbildgestaltung
Die Gleise der Stadtbahn verlaufen diagonal über die Platzfläche und durchqueren dort den größeren Kreisverkehr. “Auf der großen Platzfläche östlich der Fleher Straße sind zwei barrierefreie Stadtbahnhaltestellen vorhanden. Die drei Fußgänger-Gleisquerungen werden als Z‑Querungen mit Umlaufgitter ausgebildet. Alle Fahrbahnüberwege an den Kreisverkehren werden für Fußgänger durch Zebrastreifen gesichert”, erläuterte Florian Reeh.
Im Rahmen des Umbaus wird am Aachener Platz die Führung für den Radverkehr verbessert, indem die vorhandenen Anschlüsse an das Radwegenetz ausgebaut werden. Die Radfahrer werden zwischen den Kreisverkehren und teilweise an den zu- und abführenden Straßen über Radfahrstreifen oder Schutzstreifen geleitet. An den Kreisverkehren wird der Radverkehr zusammen mit dem Autoverkehr auf der Fahrbahn geführt. Zusätzlich werden von Stadt und Rheinbahn rund 80 neue Fahrradstellplätze an Bügeln eingerichtet. Ferner plant die Rheinbahn auf dem Aachener Platz eine “Bike & Ride” Sammelabstellanlage. Dort sollen zukünftig 20 Fahrräder sicher und witterungsgestützt abgestellt werden können.
In der Verbindung zwischen nördlicher Aachener Straße und nördlicher Fleher Straße errichten die Arbeiter eine Doppelbushaltestelle mit einer Länge von 36 Metern. Die anderen beiden Bushaltestellen werden an der nördlichen Fleher Straße angeordnet. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass Umwege der Busse über den Minikreisverkehr vermieden werden.
Die Dreiecksfläche südöstlich der Bahnhaltestellen soll wie bisher als Parkraum genutzt werden. Parkgasse und Parkplätze werden durch eine Befestigung herausgestellt. Die heute am südlichen Rand des Aachener Platzes vorhandenen Taxistände werden in den Parkplatz integriert. Dort, wo der Aachener Platz umgebaut wird, sind insgesamt 74 Parkstände, einschließlich der 5 Taxiwarteplätze, geplant.
Zur Optimierung des Stadtbildes wurde bereits im Zuge der Entwurfsplanung ein Landschaftsplaner eingeschaltet, der besonders auf die Gestaltung der inneren Platzflächen, der verkehrsberuhigten Zonen und der sonstigen Grünflächen Einfluss genommen hat. Insgesamt werden im Plangebiet neun Bäume gefällt, aber 19 Bäume neu gepflanzt.
Die Stadt investiert rund 4,2 Millionen Euro in die Umgestaltung des Aachener Platzes. Die Zuwendungen aus der ÖPNV-Pauschale des Landes NRW für die Verlegung der Bushaltestellen belaufen sich auf rund 120.000 Euro.
Hintergrund
Der Aachener Platz befindet sich im Stadtteil Düsseldorf-Bilk. Es kreuzen sich dort die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Fleher Straße mit der diagonal über die Platzfläche führenden Aachener Straße. Durch die Einmündungen von der Ulenbergstraße an der Ostseite und der kleinen Anliegerstraße “An der Vehlingshecke” an der Westseite wird ein sechsarmiger Knotenpunkt gebildet. Die Fleher Straße teilt den Platz in zwei Teile — einen kleineren westlichen und einen größeren östlichen. Durch eine Richtungsfahrbahn der Aachener Straße und die Gleise der Stadtbahnlinie U72 werden die inneren Platzflächen wieder aufgegliedert. Die andere Richtungsfahrbahn der Aachener Straße wird indirekt über Querspangen geführt. Östlich der Fleher Straße sind auf dem Aachener Platz für beide Fahrtrichtungen barrierefreie Stadtbahnhaltestellen mit einer Nutzlänge von 60 Metern angeordnet.
Die Radfahrer können — je nach Abschnitt — über Radwege, Radfahrstreifen, Schutzstreifen oder ohne besondere Einrichtungen auf der Fahrbahn fahren. Auf der Südseite der Aachener Straße befinden sich zwei sogenannte Rendevouz-Bushaltestellen, an denen jeweils zwei Linienbusse hintereinander halten können. Einschließlich der Taxiwarteplätze liegt die Anzahl der vorhandenen Stellplätze in einer Größenordnung von rund 80 Parkplätzen.
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Die Umbaumassnahme ist eine einzige Katastrophe: 10 stattliche Bäume wurden gefällt, großflächige Plattierungen vorgenommen, Grünflächen verkleinert, zwei Kreisverkehre eingerichtet. Die autogerechte Stadt wurde mit 4,2 Mio. Euro realisiert, sodass der ehemalige Aachener Platz nun einem Verkehrsübungsplatz gleicht. Anwohner und Stadtklima wurden ignoriert.
Ich kenne den Aachener Platz seit Anfang der 70er Jahre. Damals hatte er noch einen ansehnlichen alten Baumbestand. Jeder Verkehrsumplanung fielen weitere der schönen Bäume zum Opfer. Und nun werden die restlichen neun auch noch platt gemacht! Sollen uns die Neupflanzungen beruhigen? 19 dünne Stämmchen aus der Baumschule sollen ein gleichwertiger Ersatz sein? In 50 Jahren vielleicht! Bis dahin bleibt es ein großer Verlust, für die Menschen, die Natur und das Klima. Hier und überall das Gleiche. Wir werden nicht klüger…