Überlebensfaktor Kaffee
Vielleicht hat der eine oder andere in einer besonderen Situation schon einmal gesagt „wenn ich jetzt keinen Kaffee bekomme, überlebe ich das jetzt nicht“? Kann Kaffee denn ein Überlebensfaktor sein?
Es gibt viele Beobachtungsstudien, die Zusammenhänge von Kaffeekonsum und einer reduzierten Wahrscheinlichkeit aufzeigen, verschiedene Erkrankungen zu entwickeln. Auch einen günstigen Einfluss von Kaffeekonsum auf die Lebenserwartung konnte nachgewiesen werden. Nun ist in einem sehr bedeutenden Wissenschaftsjournal eine Arbeit erschienen, die diesen Ergebnissen noch einmal die Krone aufsetzt. In einer Beobachtungsstudie wurden über 1.100 Personen nach der Diagnose eines ausgeprägten oder bereits metastasierten Darmtumors über fünf Jahre nachbeobachtet. Zu Beginn der Beobachtung wurde der Kaffeekonsum abgefragt. Die statistischen Analysen zeigten, dass mit jeder zusätzlich konsumierten Tasse Kaffee das Risiko einer Verschlechterung der Tumorerkrankung um fünf Prozent und das Versterben daran um sieben Prozent reduziert war. Die mittlere Überlebensrate lag bei Personen ohne Kaffeekonsum bei 31 Monaten. Personen, die täglich mindestens vier Tassen Kaffee tranken, überlebten im Mittel 39 Monate. Interessanterweise waren in der Kaffee konsumierenden Gruppe eher ältere Personen, die häufiger Zigaretten rauchten, also für das Überleben eher ungünstigere Lebensstilfaktoren aufwiesen.
Sicher sind dies keine wissenschaftlichen Beweise, denn die könnte man nur durch eine kontrollierte Studie mit einer Placebo-Gruppe erbringen. Wer aber gerne Kaffee trinkt und von einer schwerwiegenden Tumorerkrankung betroffen ist, sollte seinen Kaffeekonsum nicht einschränken, denn Kaffee könnte ein Überlebensfaktor sein…
Foto und Text: Prof. Dr. med. Stephan Martin
Weitere Infos und Video auf der Seite „rezept frei“