Wegen Corona: Vorstand streicht sämtliche CC-Veranstaltungen
Düsseldorf. Einer der schönsten und politischsten Rosenmontagszüge Deutschlands findet im kommenden Jahr nicht statt. Der Vorstand des Comitee Düsseldorfer Carneval e.V. verständigte sich in seiner gestrigen Sitzung einstimmig auf die Absage dieser weltweit beachteten Großveranstaltung mit hunderttausenden Besuchern. „Angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Einschränkungen bleibt uns keine andere Wahl“, betonte CC-Präsident Michael Laumen. Den beteiligten Vereinen, Fußgruppen und Musikzügen sei es nicht zuzumuten, noch länger auf eine Entscheidung zu warten. Laumen ließ keinen Zweifel daran, dass es dem Vorstand äußerst schwergefallen sei, den Rosenmontagszug abzusagen: „Jedem Karnevalisten blutet das Herz, wenn er den Höhe- punkt einer Session ersatzlos streichen muss.“ Die Gesundheit der Menschen habe aber absoluten Vorrang. Laumen: „Und dieser Verantwortung müssen wir als Veranstalter unbedingt Rechnung tragen.“
Eingestellt hat das CC auch die Planungen für die Aufzeichnung der ARD-Fernsehsitzung. „Eine solche Veranstaltung, die vom fröhlichen Miteinander mehr als 900 kostümierter Besucher geprägt ist, passt einfach nicht in diese Zeit“, erklärte Vizepräsident Stefan Kleinehr. Man müsse diese Tatsache einfach akzeptieren und habe daher auch einvernehmlich mit dem WDR den Gedanken verworfen, eine Fernsehsitzung mit wenig oder ganz ohne Publikum aufzuzeichnen, sagte Kleinehr, der die Fernsehsitzung in den vergangenen 12 Jahren geleitet hatte.
CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man diese Entscheidungen bereits dem WDR mitgeteilt habe, um auch dem Westdeutschen Rundfunk Planungssicherheit zu geben.
WDR-Unterhaltungschefin Karin Kuhn dankte dem Vorstand in einer Stellungnahme für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und ergänzte: „Selbstverständlich können wir die Entscheidung des CC-Vorstandes gut nachvollziehen. Gleichzeitig macht sie uns traurig. Zwei herausragende Karnevalsveranstaltungen müssen abgesagt werden. Beide sind bei unserem Publikum sehr beliebt – und bei unseren Produktionsteams. So war es für uns immer ein Highlight des Jahres, gemeinsam mit dem CC- Vorstand und mit Jacques Tilly kurz vorm Rosenmontag in der Wagenbauhalle zu sein und einen ersten Blick durchs Schlüsselloch der streng bewachten Wagenbauhalle werfen zu dürfen.“
Eine Entscheidung traf der CC-Vorstand auch im Hinblick auf die für Anfang Januar 2021 geplante Prinzenpaar-Kürung. „Aufgrund der weiterhin hohen Infektionszahlen deutet alles darauf hin, dass in dieser Session keine größeren Veranstaltungen stattfinden können. Insofern haben wir uns entschlossen, die Kürung unseres designierten Prinzenpaares auf den November kommenden Jahres zu verschieben“, erläuterte Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann.
Grundsätzlich appellierte der CC-Präsident an alle Karnevalisten, sich in der kommenden Session und insbesondere an den sogenannten „tollen Tagen“ vernünftig zu verhalten. „Wir sollten in dieser äußerst schwierigen Zeit nur im kleinen Kreis feiern und im Sinne unseres Mottos „Wir feiern das Leben!“ auf eine coronafreie Session 2021/2022 hoffen“, sagte Laumen.
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