Mehrere Festnahmen wegen des Verdachts des Widerstandes und der Gefangenenbefreiung
Samstag, 5. Dezember 2020, 19.42 Uhr
Ein Unterstützungsersuchen der Stadt führte am frühen Samstagabend im Bereich der Altstadt zu einem größeren Polizeieinsatz. Unterschiedliche Gruppen, die insgesamt eine Stärke von 100 bis 120 Personen aufwiesen, hatten zum Teil randaliert und städtische sowie polizeiliche Einsatzkräfte angegriffen.
Zeugen meldeten der Polizei am Abend immer wieder auffällig große Personengruppen, die sich jedoch mit Erscheinen von Einsatzkräften schnell zerstreuten. Anlässlich einer Maßnahme des Ordnungsamtes der Stadt Düsseldorf (OSD) wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung wurden die Mitarbeiter des OSD im Bereich der Neustraße tätlich angegriffen und dann von einer größeren Menschengruppe umringt. Daraufhin forderten sie polizeiliche Unterstützung an.
Einer der Tatverdächtigen, ein 16-jähriger Düsseldorfer, konnte bis zum Eintreffen der Polizei von Ordnungsamtsmitarbeitern festgehalten werden. Dieser sollte dann mit einem Streifenwagen zur Polizeiwache Stadtmitte gebracht werden. Der Streifenwagen wurde während der Abfahrt aus der Fußgängerzone von einer ca. 50-köpfigen Gruppe umringt und so zum Anhalten gezwungen. Es wurde gegen den Streifenwagen geschlagen und getreten, wodurch dieser beschädigt wurde. Störer versuchten die Fahrzeugtüren zu öffnen und forderten lautstark die Befreiung des festgenommenen Tatverdächtigen. Einzelne Jugendliche kletterten dabei sogar auf den Streifenwagen.
Beim schnellen Eintreffen angeforderter Unterstützungskräfte flüchteten alle Personen der Gruppe in unterschiedliche Richtungen.
Ein 17-Jähriger, der sich durch das Treten gegen die Fahrzeugtür des Streifenwagens besonders hervorgetan hatte, wurde im Nahbereich vorläufig festgenommen. Nur unter erheblichem Widerstand konnte er zur Wache gebracht werden. Zudem konnten anschließend über zehn weitere Tatverdächtige im Alter von 15 bis 17 Jahren vorläufig festgenommen, beziehungsweise ermittelt werden. Es besteht der Tatverdacht des Widerstandes, des Landfriedensbruchs, der Gefangenenbefreiung, der Nötigung und Sachbeschädigung.
Der gesamte Einsatz wurde von weiteren Personen durch Unterschreiten des Mindestabstandes und teilweise gleichzeitiges Filmen mit dem Handy gestört und erschwert.
Alle zunächst festgenommenen Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entlassen, beziehungsweise in die Obhut ihrer Erziehungsberechtigten übergeben. Die Ermittlungen dauern an.