Nachdem im September das letzte Blech an der Fassade des Schauspielhauses angebracht wurde und das Gebäude seither wieder komplett von der weißen Fassade umhüllt ist, konnten die finalen Arbeiten im Rahmen der Sanierung von Dach und Fassade starten. Hierzu zählt unter anderem auch die Dachbegrünung des Hauses am Gustaf-Gründgens-Platz. Die Maßnahme steht kurz vor dem Abschluss: Rund 2.750 Quadratmeter Dachfläche wurden bepflanzt.
Die Dachbegrünung ist neben dem Abriss des alten Kassenhäuschens und dem Austausch der vorher dunklen gegen nun klare Glasscheiben im Erdgeschoss die am deutlichsten sichtbare Änderung im Rahmen der ansonsten stark auf die originalgetreue Wiederherstellung abzielenden Sanierung des Schauspielhauses.
Schicht für Schicht zum grünen Dach
Nachdem auf den entsprechenden Dachflächen Dränmatten verlegt wurden, über die zukünftig das Wasser abgeleitet wird, folgte als Nächstes eine Substratschicht, die den Nährboden für die Begrünung bildet. Hierauf wurden sogenannte “Vegetationsmatten” ausgebreitet, die aus Moos und Sedum, einem bodenbedeckenden Dickblattgewächs, bestehen. Ähnlich dem Prinzip eines Rollrasens wurden die Matten auf den entsprechenden Dachflächen ausgelegt. Darüber hinaus liegt an der gesamten Attika und vor den aufgehenden Fassaden jeweils ein Streifen aus Schotter.
Ziel war es, die Dachflächen so weit wie möglich zu begrünen. Daher wurde unter Berücksichtigung der statischen Verhältnisse und des erforderlichen Gefälles ein möglichst leichter Aufbau gewählt. So konnten rund die Hälfte der insgesamt 5.450 Quadratmeter großen Dachfläche des Schauspielhauses begrünt werden.
Das Gründach trägt neben der gestalterischen Aufwertung zur Verbesserung des Stadtklimas bei, schützt die Dachhaut und lässt Niederschlagswasser kontrollierter abfließen. Im Vorfeld zum Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss 2018 hatte die Kulturverwaltung die Dachbegrünung angeregt und die Zustimmung des Denkmalschutzes für eine extensive Begrünung erwirken können.
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