Was tun, wenn Zahnschmerzen den Schlaf rauben. Oder nachts ein Zahn abbricht. Derzeit kann man sich vom Zentralen Zahnärztlichen Notdienst helfen lassen. Aber wie lange noch? Dem privat finanzierten Notdienst geht offenbar die Puste aus. Lesen Sie hier, was die Ärzte brauchen, um den Nachdienst zu retten:
Ein Drittel weniger Patienten im Corona Jahr 2020
Der „Zentrale Zahnärztliche Notdienst“ (ZZN) mit Sitz an der Florastr. 38 in den Räumen des Evangelischen Krankenhauses bietet seine Dienste in der Nacht, am Wochenende oder feiertags an – dann wenn die normalen Zahnarztpraxen geschlossen sind. Trotz wirtschaftlicher Probleme durch Corona ist dieser Notdienst wichtig und überaus gefragt.
Doch die Corona Pandemie ist auch am ZZN nicht spurlos vorbeigegangen. So haben wir in diesem Jahr zwar 6780 Patienten helfen können, doch das sind ca. 30 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.
Und Corona ist nicht das einzige auftauchende Problem:
Durch den Wegfall des langjährigen ärztlichen Kooperationspartner und die damit verbundene Streichung des Nachtdienstes kam es zu massiven organisatorischen und personellen Veränderungen auch bei uns. So mußten wir sechs neue Mitarbeiter für die Nacht einstellen, was ca. 50.000 Euro Mehrkosten verursacht.
Das — und die exorbitant gestiegenen Hygienekosten (über 300 Prozent) werden durch die 210 Vereinsmitglieder, sowie die 15 aktiven Zahnärzte/innen privat
finanziert. Das heißt, der zahnärztliche Notdienst für Düsseldorf und weite Teile des Umlandes trägt sich aus Mitgliedsbeiträgen und der 50% Honorarabgabe der dort tätigen Zahnärzte.
Noch können wir die stark gestiegenen Kosten durch das Vereinsvermögen decken. Dauerhaft wird dies nicht mehr möglich sein und ein Weg wie beim ärztlichen Notdienst ist vorgezeichnet: In der Woche wird es keinen Nachtdienst mehr geben können.
Hier sind die zahnärztlichen Standesorganisationen und die Stadt Düsseldorf aufgerufen, einen Weg der Finanzierung zu finden und den Notdienst nach über 25 Jahren Finanzierung aus privaten Mitteln auf eine Finanzierungsbasis zu stellen, die dem öffentlichen Interesse angemessen ist.
Wir stehen für ein Gespräch bereit, damit die Aussage der Patienten „Was soll ich bei meinem Notdienst anrufen, den ich nicht erreiche; hier komme ich hin und weiß, dass jemand da ist !“ sich auch weiterhin bewahrheiten kann.