30 winzige Zwergseepferdchen haben in der vergangenen Woche ihr neues Domizil im Aquazoo bezogen
Sie tragen ihren Namen durchaus zu Recht, und man muss schon sehr genau hinschauen, um die neuen Aquazoobewohner zu entdecken. Wenn sich die Zwergseepferdchen (Hippocampus zosterae) mit ihren Greifschwänzen an Algen oder Seegras heften, sind sie perfekt getarnt und kaum noch auszumachen. Hin und wieder schwimmt aber einer der Fische aus der Ordnung der Seenadelartigen durch das freie Wasser und präsentiert sich in voller, wenn auch winziger Pracht. 30 winzige Zwergseepferdchen haben in der vergangenen Woche ihr neues Domizil im Aquazoo bezogen.
Mit den neuen Tieren, die aus der Nachzucht des Kölner Zoos stammen, pflegt das Aquazoo Löbbecke Museum nun die fünfte Seepferdchenart. Nachwuchs gibt es hier schon regelmäßig, und natürlich soll auch das Zwergseepferdchen erfolgreich vermehrt werden. Im Unterschied zu seinen deutlich größeren Schwesterarten hat das Zwergseepferdchen, das natürlicherweise die Seegraswiesen der Flachgewässer im Golf von Mexiko bewohnt, eine sehr geringe Lebenserwartung von rund einem Jahr. Zwar wurde die Art bislang noch nie im Aquazoo gehalten, allerdings ist sie sehr gut erforscht, und es liegen umfangreiche Daten zu Lebensweise und Fortpflanzung der kleinen Seepferdchen vor. So besteht ihr Lieblingsfutter aus sehr, sehr kleinen Ruderfußkrebsen, die auch im Aquazoo verfüttert werden.
Nach einem aufwändigen Balzverhalten nehmen die Männchen die befruchteten Eier des Weibchens in ihre Bauchtasche auf und geben den Nachwuchs erst mit dem Schlupf wieder aus dieser frei. Die Jungfische sind sofort sich selbst überlassen und ernähren sich von winzigem Zooplankton.
Für Marion Wille, Kuratorin für den Wasserbereich des Aquazoo, ist mit den neuen Aquarienbewohner ein kleiner Wunsch in Erfüllung gegangen: “Schon lange wollten wir diese faszinierende Seepferdchenart im Aquazoo halten, und ich freue mich sehr, dass wir nun Tiere aus Köln erhalten konnten. Der rege Austausch zwischen den Zoos und Aquarien nicht nur in Deutschland, auch in Europa funktioniert sehr gut und ist immer bis ins kleinste Detail organisiert. So haben wir im gleichen Zuge einige Banggai-Kardinalbarsche aus unserer erfolgreichen Zucht an die Kolleginnen und Kollegen in der Domstadt vermittelt.”
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