Umweltamt informiert zum Weltwassertag am Montag, 22. März/Umweltdezernentin: “Nur wenn wir Wasser schätzen, sind wir bereit es zu schützen”
“Wert des Wassers” lautet das Motto zum Weltwassertag, der in diesem Jahr am Montag, 22. März, begangen wird. Aus diesem Anlass informiert das Umweltamt der Landeshauptstadt zum besonderen Wert und besonderen Schutzbedürfnis des Wassers. Der Weltwassertag findet seit 1993 jährlich am 22. März statt.
“Nur wenn wir den Wert des Wassers schätzen, sind wir bereit, es durch guten und sorgsamen Umgang zu schützen. Der Welttag des Wassers erinnert an die hohe Bedeutung sauberen Wassers und Trinkwassers für das Leben auf unserem Planeten“, betont Umweltdezernentin Helga Stulgies. Für die Menschen in Düsseldorf ist der Zugang zu sauberem Wasser eine Selbstverständlichkeit. “Doch gerade mit Blick auf Veränderungen durch den Klimawandel ist es wichtig, dass alle Menschen sich auch hier in Düsseldorf bewusst werden, welchen Wert die Ressource Wasser hat — als Trinkwasser, Grundwasser, Regenwasser oder für die Gewässer,“ fügt die Dezernentin hinzu.
Wasser — das Mengenproblem
Aufgrund langer Trockenperioden und Hitze kam es in Teilen von Deutschland in den letzten Jahren bereits vermehrt zu Engpässen bei der Trinkwasserversorgung, so beispielsweise im vergangenen Jahr in der Gemeinde Lauenau nahe Hannover in Niedersachsen.
In Düsseldorf sind solche Probleme der Trinkwasserversorgung bisher unbekannt. Selbst bei Niedrigwasser im Sommer ist der Rhein eine zuverlässige und ausreichende Quelle für die Trinkwassergewinnung mittels Uferfiltration. In anderen Teilen der Wasserwirtschaft hinterlässt die Trockenheit aber auch in der Landeshauptstadt bereits deutliche Spuren. Trockengefallene Gewässer wie der Urdenbacher Altrhein und Ziergewässer, die einen sehr niedrigen Wasserstand aufweisen, sind in den letzten Jahren häufiger zum Problem für Fische und andere im Wasser lebende Organismen geworden. Im Stadtbild wird das Baumsterben als Folge der Trockenheit der letzten Jahre an vielen Stellen sichtbar. Seit 2010 wurde in Düsseldorf in keinem einzigen Jahr die Niederschlagsmenge des langjährigen Mittels 1981 bis 2010 erreicht.
Die Auswirkungen der Trockenheit zeigen, dass Wasser selbst im an sich wasserreichen Düsseldorf eine gefährdete Ressource sein kann. Zwar lassen sich Wasserbedarf und ‑angebot mittels Rechenmodellen einschätzen — eine genaue Vorhersage für die kommenden Jahrzehnte ist aufgrund der immer häufiger werdenden Wetterextreme jedoch kaum möglich.
Thomas Loosen, Leiter des Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz, schließt daraus: “Es wird immer wichtiger, im Rahmen eines Wassermanagements die ökologisch verträgliche und gerechte Verteilung des zur Verfügung stehenden Wassers sicherzustellen. Ausufernde Gartenbewässerung oder extreme Wasserverbräuche in der Landwirtschaft müssen wir in Frage stellen und Alternativen finden. Durch die Umstellung auf Pflanzen mit geringerem Wasserbedarf oder moderne Bewässerungstechniken lässt sich der Wasserverbrauch beispielsweise deutlich vermindern”.
Wasser — das Qualitätsproblem
Die Wertschätzung unseres Wassers nur mit Blick auf die verfügbare Menge wäre unvollständig. Sauberes Wasser zur Verfügung zu haben, ist ebenso wichtig, und deshalb gilt es Grund- und Oberflächenwasser vor Verunreinigungen zu schützen.
In den Gewässern wird eine stetig wachsende Zahl unterschiedlichster Schadstoffe gefunden. Substanzen aus Feuerlöschschäumen, Medikamentenrückstände, Korrosionsschutzmittel, Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel — die Liste an Stoffen, die auf unterschiedlichsten Wegen in unsere Gewässer gelangen, ließe sich beliebig erweitern. Schadstoffe beinträchtigen Menschen, Pflanzen und Tiere. So ist die Nutzung von Grundwasser in einigen Gebieten Düsseldorfs aufgrund von Verunreinigungen durch Schadstoffe aktuell untersagt. Die erforderlichen Grundwassersanierungen sind kostspielig und dauern Jahrzehnte. Mehr zu Grundwassersanierungen in Düsseldorf: www.duesseldorf.de/umweltamt/umwelt-und-verbraucherthemen-von-a‑z/altlast
Wasser schützen
Für viele der aufgeführten Probleme existieren einfache Lösungen, an denen jede und jeder mitwirken kann: Das Reduzieren des Düngemittel- und Pestizideinsatzes im Privatgarten und in der Landwirtschaft verringert Schadstoffeinträge ins Grundwasser. Medikamentenreste gehören in die Restmülltonne und nicht in die Toilette. Unkraut auf dem Gehweg oder in der Garageneinfahrt lässt sich statt mit nicht zulässigen Mitteln auch mit schonenden Methoden, etwa per Hand oder mittels Abflämmen beseitigen. Auch im Kleinen kann so wesentlich zur Reinhaltung des Wassers und der Gewässer beigetragen werden.
Anzeige: