Das Gemälde “Landschaft” von Johann Christian Brand (1722 — 1795) wird von der Landeshauptstadt Düsseldorf restituiert und somit an die rechtmäßigen Erben zurückgegeben. Das Werk befand sich in dem Bestand der städtischen Sammlung im Kunstpalast und wurde im Rahmen der proaktiven, systematischen Erforschung der Sammlungsbestände auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug überprüft. Auf Grundlage einer Lost Art-Suchmeldung konnte festgestellt werden, dass das Gemälde ehemals Eigentum der jüdischen Eheleute Otto und Julie Klein war.
Das Wiener Ehepaar Otto und Julie Klein
Otto Klein (1886 ‑1954) war Weingroßhändler und lebte mit seiner Ehefrau Julie (1893 — 1993) und den gemeinsamen Kindern Anna und Franz Josef bis zum 13. März 1938, dem Tag des “Anschlusses” Österreichs, in Wien. Die Eheleute waren zu diesem Zeitpunkt tschechoslowakische Staatsbürger. Die Familie floh noch am selben Tag nach Budapest. Über Frankreich und England gelangte sie im August 1939 nach Australien. Die in Wien zurückgelassene Einrichtung wurde offenbar beschlagnahmt und vom 17. bis 19. April 1939 im Dorotheum, dem staatlichen Auktionshaus in Wien, zwangsversteigert. Das Haus der Familie Klein selbst wurde im September 1939 durch einen amtlich bestellten Abwickler des Privatvermögens von Otto Klein veräußert, ohne dass dieser Zugriff auf den Veräußerungserlös gehabt hätte.
Restituierte Gemälde mit der Provenienz Otto und Julie Klein
Bislang wurden bereits zwei Gemälde mit der Provenienz Otto und Julie Klein restituiert: von der Republik Österreich sowie von der Stadt Wien. Die restituierten Gemälde waren in der Zwangsversteigerung im Dorotheum zum Aufruf gekommen. Auch das sich im Eigentum der Landeshauptstadt befindliche Gemälde von Brand war Teil der Auktion. Das Gemälde aus dem 18. Jahrhundert ist auf Grund der Bildbeschreibung im Katalog, der dort genannten Maße, seines Rahmens sowie einer fünfstelligen Nummer auf der Rückseite der Holztafel als das im Dorotheum zum Aufruf gekommene Werk identifizierbar. Es gelangte über den Düsseldorfer Kunsthändler Hans Bammann im Jahr 1940 in die städtische Kunstsammlung.