Die Arbeiten zur Sanierung und zum Umbau des Schumann-Hauses konnten jetzt wieder aufgenommen werden. Aufgrund von zusätzlichen statischen Untersuchungen und den damit verbundenen Maßnahmen mussten die Arbeiten auf der Baustelle vorübergehend ruhen. Nun können Sanierung und Umbau fortgesetzt werden.
Nach vorbereitenden Maßnahmen wird nun mit der Sanierung der Holzbalkendecken im Vorderhaus begonnen. An der Hofseite sind die Balkenauflager stark geschädigt – vermutlich durch einen dort zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgetragenen dichten Zementputz. Die Sanierung der Balkenauflager wird bestandsschonend unter Erhaltung der historischen Decken erfolgen.
Demnächst starten im Innenhof zudem die Rohbauarbeiten für den zukünftigen Anbau. Hier waren beim behutsamen Schachten der Baugrube ein Fundamentabschnitt der historischen Festungsmauer und der davor liegende Festungsgraben gefunden worden. Der Anbau wird ein neues Treppenhaus und einen barrierefreien Aufzug erhalten, worüber zukünftig der große Ausstellungs- und Foyerbereich im Obergeschoss erreicht werden kann — dort wird der Schumann-Haus-Rundgang starten und enden. Zugleich werden über diesen Anbau künftig die WC-Anlagen in den Kellerbereichen erschlossen. Der Anbau muss hierzu im historischen Festungsgraben, unter Schonung der Festungsmauerreste, gegründet werden.
Die zwischenzeitlich im Einvernehmen mit dem ehemaligen Mieter zur Verfügung stehenden oberen Etagen des Schumann-Hauses können nun ebenfalls für Zwecke des Museums hergerichtet werden. Das Konzept zur Unterbringung wie dringend notwendige Räume zur Ausstellungsvorbereitung sowie die Kosten werden aktuell erarbeitet. Vorbereitend wurden im Dachgeschoss bereits Einbauten entfernt, die in den 1990er-Jahren für die damalige Wohnnutzung eingebaut worden waren.
Der Eröffnungstermin verschiebt sich nach derzeitigem Planungsstand voraussichtlich auf März 2022.
Hintergrund: Schumann-Haus
Das Schumann-Haus wird aufwändig denkmalgerecht saniert, erweitert und zu einem lebendigen Erinnerungsort an Clara und Robert Schumann ausgebaut. Das Gebäude an der Bilker Straße 15 ist das einzige in seiner historischen Bausubstanz erhaltene Wohnhaus der Familie und hat damit einen besonderen historischen Wert. Clara Schumann war eine der bedeutendsten Pianistinnen ihrer Zeit und trug dazu bei, die heutige Landeshauptstadt als Musikstadt zu prägen. Der städtische Musikdirektor Robert Schumann schuf fast ein Drittel seines kompositorischen Gesamtwerks in Düsseldorf. Das zukünftig entstehende Schumann-Haus wird Teile der umfänglichen Schumann-Sammlung der Stadt, die insgesamt rund 1.000 Objekte und Konvolute umfasst und zu den bedeutendsten Sammlungen weltweit zählt, öffentlich machen.
Die Gesamtkosten für die Sanierung des Hauses (exklusive der Ausstellungseinrichtung) belaufen sich auf circa 3,6 Millionen Euro, noch nicht enthalten sind die Kosten für die Herrichtung der ehemaligen Wohnung im Vorderhaus. Die Kosten für die museale Ausstattung in Höhe von 728.000 Euro werden komplett vom Förderverein Schumann-Haus Düsseldorf e.V. übernommen. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege fördert die denkmalgerechte Sanierung des Hauses sowie Maßnahmen zur Barrierefreiheit mit einer Summe von 370.000 Euro. Zudem fördert die Ilselore-Luckow-Stiftung die Sanierung und den Umbau des historischen Gebäudes mit 100.000 Euro. Die Förderung der Ilselore-Luckow-Stiftung soll für die Fassade des neuen Anbaus genutzt werden.
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