Nor­bert Gst­rein (Copy­right: Oli­ver Wolf)

 

Zum 20. Mal ver­leiht die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düsseldorf den mit 20.000 Euro dotier­ten Düsseldorfer Lite­ra­tur­preis. Diesjähriger Preisträger ist der in Ham­burg lebende Autor Nor­bert Gstrein.

Der Preisträger wurde von fol­gen­der siebenköpfiger Jury ausgewählt:

  • der Lite­ra­tur­kri­ti­ke­rin Verena Auffermann
  • der Lite­ra­tur­kri­ti­ke­rin Ursula März
  • dem Lite­ra­tur­kri­ti­ker Dr. Hubert Winkels
  • der Lei­te­rin des Düsseldorfer Hein­rich-Heine-Insti­tuts, Dr. Sabine Brenner-Wilczek
  • dem Lei­ter des Literaturbüros NRW, Michael Serrer
  • der Geschäftsführerin der Spar­kas­sen-Kul­tur­stif­tung Rhein­land, Dorothée Coßmann
  • dem Inha­ber der Buch­hand­lung Müller & Böhm in Düsseldorf, Rudolf Müller.

Dr. Hubert Win­kels, Mit­glied der Jury, begründet die Wahl so:
„Der zweite Jakob, Held und Erzähler des neuen Gst­rein-Romans ist ein bekann­ter Film­schau­spie- ler, der lie­ber ein ech­ter exis­ten­ti­el­ler Lebens­ver­lie­rer wäre. Wie sein alter Onkel Jakob, der stumme Außen­sei­ter aus Nor­bert Gst­reins ers­ter Erzählung „Einer“ von 1988. Er möchte her­aus- fal­len aus allen Zuschrei­bun­gen und Pro­jek­tio­nen und emp­fin­det per­ma­nent Schuldgefühle, als hätte er sich von sich selbst ein fal­sches Bild gemacht. Kaum dass er etwas sagt, bereut er und revi­diert er es. Und wehe, andere suchen ihn zu bestim­men! Wie sein Bio­graph Elmar Pfle­gerl. Oder seine Toch­ter. Oder wie seine früheren Frauen. Oder seine wohl­ha­bende Ver­wandt­schaft aus den Tiro­ler Ber­gen. Jakob ist eine leere Figur, die sich in immer neuen Erzählungen und Demen­tis selbst erfin­det und zugleich durchstreicht.

Nor­bert Gst­rein macht auf eine gran­diose Weise im Wech­sel von Selbst- und Fremd­be­schrei­bung deut­lich, welch ein selt­sa­mes Palim­psest die Bio­gra­phie eines Men­schen ist. Er tut dies unter­halt- sam und span­nend, führt uns zu Film­drehs nach New Mexiko, auf eine Ranch in Mon­tana, in eine großbürgerliche Woh­nung in Inns­bruck und hoch in tief ver­schneite Berge. Nichts stimmt mit Ja- kob in die­sem durch und durch stim­mi­gen Roman.“

Der Preisträger:

Nor­bert Gst­rein wurde 1961 in Tirol gebo­ren und lebt in Ham­burg. Er stu­dierte Mathe­ma­tik in Inns­bruck, Stan­ford und Erlan­gen. 1988 erschien seine erste Erzählung “Einer” im Suhr­kamp Ver- lag. Seit­her lebt er vom und mit dem Schrei­ben. Er erhielt unter ande­rem den Alfred-Döblin-Preis, den Lite­ra­tur­preis der Kon­rad-Ade­nauer-Stif­tung, den Uwe-John­son-Preis sowie zuletzt den Ös- ter­rei­chi­schen Buch­preis 2019.

Preis­ver­lei­hung:

Auf­grund der der­zeit nicht einzuschätzenden Situa­tion in Bezug auf die Corona-Pan­de­mie fin­det die Preis­ver­lei­hung die­ses Jahr digi­tal statt. Die Ver­lei­hung wird am Don­ners­tag, den 20. Mai 2021 um 18 Uhr auf der Web­site der Kunst- und Kul­tur­stif­tung live übertragen.
Karin-Bri­gitte Göbel, Vor­stands­vor­sit­zende der Stadt­spar­kasse Düsseldorf begrüßt die Gäste. Das Gruß­wort der Stadt Düsseldorf spricht Dr. Ste­phan Kel­ler, Oberbürgermeister der Lan­des­haupt- stadt Düsseldorf. Die Lau­da­tio hält der Lite­ra­tur­kri­ti­ker Dr. Hubert Win­kels. Nor­bert Gst­rein liest aus sei­nem Roman „Der zweite Jakob“ vor, der 2021 im Han­ser Ver­lag erschien.

Infor­ma­tio­nen zur Anmel­dung zur Online-Ver­an­stal­tung fin­den Sie zeit­nah auf der Home­page der Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düsseldorf: www.kulturstiftung-sskduesseldorf.de.

Ver­ga­be­kri­te­rien:

Der Düsseldorfer Lite­ra­tur­preis zeich­net Autorin­nen und Autoren aus, deren deutsch­spra­chi­ges lite­ra­ri­sches Werk inhalt­lich oder for­mal Bezug auf andere Künste nimmt. Bis­her wur­den neun- zehn Autorin­nen und Autoren damit aus­ge­zeich­net. Zum Bei­spiel: Gisela von Wyso­cki, Leif Randt, Tho­mas Hett­che, Ralph Dutli, Michael Köhlmeier, Mar­cel Beyer, Marion Posch­mann, Esther Kin­sky, Karen Duve oder zuletzt Jackie Thomae.

 

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