30 Vertreter aus Politik und Verwaltung der Städte Düsseldorf, Krefeld, Meerbusch und Neuss kommen überein
Sechs von 55 Trassenvarianten für den zweiten Bauabschnitt der U 81 (Rheinquerung) werden einander in einer nächsten Bewertungsstufe im Detail gegenübergestellt. Ziel ist es eine umsetzbare und rechtssichere Trassenvariante zu finden, die deutlich kürzere Reisezeiten als heutige Verbindungen von Krefeld, Neuss und Meerbusch sowie den linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteilen in den Düsseldorfer Norden bietet. Darüber sind 30 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Verwaltung der Städte Düsseldorf, Krefeld, Meerbusch und Neuss übereingekommen. Sie hatten am Freitag, 16. April, über die Eignung der Trassenvorschläge für die Rheinquerung der neuen Stadtbahnlinie U81 diskutiert.
Die 55 Varianten waren im Rahmen des Planungsdialogs in den vorangegangenen zwei Werkstätten der Bürgerschaft und der Interessenvertretung vorgeschlagen worden. Im ersten Termin der Werkstatt mit Vertretern und Vertreterinnen aus Politik und Verwaltung wurde nun ihre grundsätzliche Eignung geprüft.
Die U81 ist ein Vorhaben für die Region
“Ich sehe die U81 als nachbarschaftliches Projekt. Mobilität muss auch regional über die Stadtgrenzen hinaus gedacht und geplant werden”, betonte Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke in der Online-Veranstaltung. Deshalb hatte das Amt für Verkehrsmanagement neben Mitgliedern der Düsseldorfer Ratsfraktionen und den Bezirksbürgermeister der Stadtbezirke 1, 4 und 5 auch Vertreter der Städte Krefeld, Neuss und Meerbusch eingeladen.
Alle Bürgervorschläge genau geprüft
In der fast sechsstündigen virtuellen Sitzung wurden alle 55 Trassenvarianten besprochen. Dennoch hatte die Werkstatt einen kurzweiligen Charakter, erklärten viele Teilnehmende. Sie hoben hervor, dass das Amt für Verkehrsmanagement — gemeinsam mit dem Fachgremium des Großprojekts — eine akribische und fachlich solide Vorgehensweise bei der Trassenbewertung verfolge und sich jeden Vorschlag im Detail angeschaut hat.
Angeregt diskutierten die Teilnehmenden beispielsweise über die Fahrgastpotenziale durch eine im Planungsdialog vorgeschlagene Anbindung des Seesterns an die neue U81. So gäbe es einen Bedarf, die Verbindung Seestern — Airport-City weiter zu stärken. Allerdings dürfe das nicht auf Kosten des eigentlichen Projektziels realisiert werden, also der direkten und schnellen Anbindung von Neuss, Krefeld, Meerbusch und den linksrheinischen Düsseldorfer Stadtteilen an den Düsseldorfer Norden.
Die sechs Trassenvarianten, die in die nächste Bewertungsstufe aufgenommen worden sind, umfassen sowohl Brücken- als auch Tunnellösungen für die Rheinquerung. Zudem gehören Trassen mit südlichem Verlauf über den Seestern genauso in die engere Auswahl wie weiter nördliche Vorschläge über Büderich (Meerbusch). Diese sechs Varianten werden einander in der nächsten Bewertungsstufe gegenübergestellt. Dabei werden Kostenschätzungen ebenso eine Rolle spielen wie die mögliche Nutzung der neuen Rheinquerung für den Radverkehr.
Sechs Varianten in der zweiten Bewertungsstufe
“Die Prüfung erfolgt auf dem aktuellen Stand des Wissens”, so Birgit Muéll, Projektleiterin des zweiten Bauabschnitts der U81 im Amt für Verkehrsmanagement. Neue Entwicklungen, die sich beispielsweise aus dem Monitoring der Theodor-Heuss-Brücke (Sanierung oder Neubau) ergeben, würden dabei im Blick behalten werden.
Die nächste Bewertungsstufe steht im Mittelpunkt des zweiten von drei geplanten Terminen der Werkstatt für Politik und Verwaltung. Er findet, erneut online, am Freitag, 21. Mai, statt. Diese Werkstätten bilden den letzten von drei Schritten im Beteiligungsverfahren der Landeshauptstadt für den zweiten Bauabschnitt der U81.
Hintergrund: U81 und Planungsdialog
Mit der U81 bekommt die Landeshauptstadt eine neue Stadtbahnlinie. Bereits im Bau befindet sich der erste Abschnitt zwischen Düsseldorfer Flughafen und Freiligrathplatz, und somit die wichtige Anbindung des Airports an das Stadtbahnnetz. Die U81 soll darüber hinaus zur Verkehrswende in der Landeshauptstadt beitragen. Die Stärkung des ÖPNV führt zu einer Reduzierung von Treibhausgasen.
“An der Planung für den zweiten Bauabschnitt der U81 sollen die Menschen vor Ort mitwirken. Es gilt die bestmögliche Trassenvariante der Querverbindung zwischen Messe und Handweiser zu finden”, erläutert Verkehrsdezernentin Cornelia Zuschke. Das Amt für Verkehrsmanagement hat dafür einen umfangreichen Planungsdialog mit Interessierten und Betroffenen aus Stadtverwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ins Leben gerufen.
Die Covid-19-Pandemie lässt weiterhin keine Vor-Ort-Veranstaltungen zu. Mit den virtuellen Werkstätten wird ermöglicht, dass die Beteiligung zur neuen Stadtbahnlinie weitergeht. Die Dialogbereitschaft und Transparenz während des Planungsverfahrens zum zweiten Bauabschnitt der U81 sind dem Amt für Verkehrsmanagement ein besonderes Anliegen — und das zahlt sich aus. Bereits bei der Auftaktveranstaltung am 10. September 2020 nahmen rund 200 Interessierte aus Düsseldorf, Krefeld, Meerbusch und Neuss im Congress Center Düsseldorf teil. Online verfolgten weitere rund 180 Menschen die Diskussion. Zur Planungswerkstatt der Menschen vor Ort Ende Januar erreichten das Amt mehr als 200 Anmeldungen; 68 Personen, darunter auch zufällig ausgewählte Menschen, nahmen teil. An der Werkstatt der Interessenvertretung nahmen 27 Vertreterinnen und Vertreter aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Umweltschutz teil.
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