Trotz der Niederschläge in den zurückliegenden Monaten herrscht laut dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung im Gesamtboden eine sogenannte “moderate Dürre” als Folge der vergangenen drei Trockenjahre. Das Garten‑, Friedhofs- und Forstamt hat deshalb begonnen, die Bäume in der Stadt zusätzlich zu wässern. Städtische Mitarbeiter und beauftragte Unternehmen versorgen rund 14.000 Bäume mit zusätzlichem Wasser. Das ist nötig, weil die Niederschlagsmengen in der Stadt konstant zu niedrig sind und die Trockenheit — insbesondere auch im Unterboden — die Bäume schwächt.
Bei der Wässerung der Bäume legt das Gartenamt einen Schwerpunkt auf junge Bäume — das heißt Bäume im ersten bis zehnten Standjahr, um das Anwachsen zu unterstützen. Ältere Bäume kommen in der Regel ohne zusätzliche Wässerung zurecht. Einen weiteren Schwerpunkt setzt das Gartenamt auf die Wässerung von Bäumen an besonders schwierigen Standorten — das sind zum Beispiel Bäume auf Tunneldecken, Tiefgaragen oder anderen versiegelten Flächen, auf denen sie sich nicht tief verwurzeln können. Ebenso bewässert die Stadt besonders trockene Bäume zusätzlich. Die Bewässerung erfolgt planmäßig alle 14 Tage — je nach Witterung und Bedarf können die Abstände auch etwas kürzer oder länger sein. Das Gartenamt versorgt die Bäume dabei mit je 150 Liter Wasser über den Gießring oder verwendet alternativ Bewässerungssäcke.
Moderne Sensorik ermöglicht zielgerichtete Bewässerung
Das Gartenamt testet in diesem Jahr erstmals eine Wässerungssensorik. Für das Pilotprojekt hat das Gartenamt 30 Bäume an unterschiedlichen Standorten mit Sensoren im Boden ausgestattet. Sie messen die Feuchtigkeit in je 90, 60 und 30 Zentimeter Tiefe sowie am Wurzelballen. Die Messdaten zeigen, wie viel zusätzliches Wasser der Baum benötigt. So lassen sich Bäume zielgerichtet versorgen und Ressourcen effektiv einsetzen. Damit stellt sich das Gartenamt für die Herausforderungen des Klimawandels auf.
Engagierte Düsseldorfer können mithelfen — Gartenamt gibt Bewässerungssäcke aus
Zusätzlich zu den Maßnahmen des Gartenamts setzt die Stadt auf bürgerschaftliches Engagement. Wer helfen möchte, sollte den jungen Straßenbäumen vor der eigenen Haustür einmal wöchentlich sechs Eimer oder Gießkannen Wasser geben. So kann das Wasser tief in den Wurzelbereich einsickern — das ist hilfreicher, als beispielsweise täglich mit geringer Menge zu gießen.
Interessierten Düsseldorfern stellt das Gartenamt außerdem Bewässerungssäcke zum Mithelfen zur Verfügung. Die Säcke können bis zu 60 Liter Wasser aufnehmen, werden um die Bäume gelegt und mit einem Reisverschluss geschlossen. Das eingefüllte Wasser sickert über einen Zeitraum von fünf bis neun Stunden langsam in den Boden. Die Wurzeln erhalten so kontinuierlich Feuchtigkeit und können mehr Wasser aufnehmen.
Wer eine zusätzliche Wässerung übernehmen möchte, kann sich mit Angabe des Standorts beim Gartenamt melden. Das geht telefonisch unter 0211–8993922 oder per E‑Mail an silke.walden@duesseldorf.de. Das Gartenamt prüft dann, ob sich der Baumstandort für die zusätzliche Wässerung eignet und bringt den Bewässerungssack an, sodass die Bürger ihn eimal pro Woche befüllen können. Die Bewässerungssäcke eignen sich grundsätzlich nur für Jungbäume mit einem Stammumfang von bis zu 60 Zentimetern. In den vergangenen Jahren hat die Aktion großen Zuspruch aus der Bevölkerung erhalten.