Aufgrund der Coronapandemie sind die Schulen in Deutschland und somit auch in Düsseldorf seit dem 15. März vergangenen Jahres nur zeitweilig geöffnet, es gibt einen ständigen Wechsel von Präsenz- und Distanzunterricht. Besonders hart betroffen sind die Grundschulen – so fehlen allein den Erstklässlern des Jahrgangs 2019/20 bis heute rund 500 Schulstunden. Digitale Lernplattformen konnten dies kaum ausgleichen und den Schülerinnen und Schülern nur bedingt dabei helfen, Lesen und Schreiben zu lernen. Zudem fehlt gerade in Familien mit sozialem Handlungsbedarf oder auch in Familien, in denen kaum Deutsch gesprochen wird, die dringend benötigte Unterstützung der Kinder.
Das Förderprojekt „Lernwerkstatt Düsseldorf“, das die Bürgerstiftung gemeinsam mit der Haubrich Stiftung ins Leben gerufen hat, will deshalb insbesondere den Schülerinnen und Schülern der Grundschulen dabei helfen, Lerndefizite in den Bereichen Lese- und Schreibfähigkeit, also im Fach Deutsch, aufzuarbeiten. „Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb ist Lesen für Kinder so wichtig, weil es ihr Vorstellungsvermögen erweitert und ihre Fantasie und Kreativität fördert“, sagt Wolfgang Heck, der als Leiter des Ressorts „Kinder und Familien“ bei der Bürgerstiftung für das Projekt zuständig ist.
In insgesamt zehn Düsseldorfer Grundschulen in Stadteilen mit großem sozialem Handlungsbedarf werden zur Unterstützung der Schülerinnen und Schüler Lehrassistentinnen und ‑assistenten, Lehramtsanwärterinnen und ‑anwärter oder auch Lehrerinnen und Lehrer im Ruhestand dafür eingesetzt. Die Förderung wird jeweils im Anschluss an den Unterricht in kleinen Gruppen von maximal fünf Kindern angeboten, jedes Kind sollte zweimal wöchentlich den Förderunterricht erhalten. Geplant ist, die „Lernwerkstatt Düsseldorf“ auch während der Sommerferien und darüber hinaus fortzusetzen. Bereits in der ersten Maiwoche konnte das Förderprojekt an der Städtischen Katholischen Grundschule Josef-Kleesattel-Straße beginnen. „Wir freuen uns, dass trotz der widrigen Umstände ein solch gewinnbringendes Projekt zum Wohle unserer Kinder an unserer Schule starten kann. Auch die Resonanz in der Elternschaft ist sehr positiv, da besonders die individuelle Unterstützung im Leselernprozess für die Kinder in unserer Schuleingangsphase so wichtig ist“, freut sich Schulleiterin Julia Eichner.
Die Bürgerstiftung und die Haubrich Stiftung legen großen Wert auf die Nachhaltigkeit des Projekts und dessen Weiterführung auch nach dem Ende der Coronabeschränkungen. „Wir werden unsere Freiheit und Demokratie nur dann bewahren können, wenn wir uns mit all unseren Möglichkeiten für den sozialen Zusammenhalt einsetzen. Freiheit bedeutet auch immer persönliche Verantwortung. Das gilt in ganz besonderer Weise für die jungen Menschen, die aufgrund ihres sozialen Umfelds auf ihre Mitmenschen angewiesen sind, um sich zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu entwickeln. Das Projekt ist auf viele Jahre angelegt und geht weit über die Corona-Aktivitäten der öffentlichen Hand hinaus“, sagt Hartmut Haubrich. Der Düsseldorfer Unternehmer setzt sich schon seit vielen Jahren aktiv für die Bürgerstiftung ein, war Mitglied des Stiftungsrats und gehört seit 2006 der Stifterversammlung an. Die Haubrich Stiftung unterstützt das gemeinsame Projekt „Lernwerkstatt Düsseldorf“ mit einer Anschubfinanzierung von 150.000 Euro
Wer mehr über die Bürgerstiftung Düsseldorf erfahren möchte, findet alle wichtigen Informationen auf der Internetseite http://www.buergerstiftung-duesseldorf.de.