In den kommenden Tagen schlüpfen die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Die Stadt trifft ab Montag, 17. Mai, Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung an besonders sensiblen und viel frequentierten Stellen und ruft zur Vorsicht auf. Die Haare des Eichenprozessionsspinners können bei Kontakt mit dem Menschen zu Hautausschlägen, Bindehautentzündungen, Juckreiz und asthmaähnlichen Reaktionen führen.
Vorbeugender Schutz gegen gesundheitsgefährdende Raupen
Die Zahl der von Raupen des Eichenprozessionsspinners befallenen Bäume hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen und ein hohes Niveau erreicht. Im vergangenen Jahr hat das Gartenamt 751 Bäume von den Raupen und ihren Nestern befreit. Begünstigt durch die warmen Temperaturen zur Paarungszeit im vergangenen Herbst und die anhaltende Trockenheit geht das Garten‑, Friedhofs- und Forstamt auch in diesem Jahr von einem Befall aus.
Das Gartenamt besprüht in den kommenden Tagen rund zehn Prozent der insgesamt etwa 7.500 Eichen in Düsseldorf gezielt mit einem Biozid. Das dient der Vorbeugung besonders hoher Populationen des Eichenprozessionsspinners. Bei der Prophylaxe konzentriert sich das Gartenamt auf Bäume, die in den Vorjahren immer wieder stark befallen waren und in der Nähe von Spielplätzen, Schulhöfen, Kindergärten, an Hauptwegen auf Friedhöfen und stark frequentierten Straßen stehen. Somit liegt der Schwerpunkt auf Orten, an denen die Haare des Eichenprozessionsspinners besonders viele Menschen gefährden könnten. Während der Arbeiten sperrt das Gartenamt die entsprechenden Areale ab und achtet darauf, dass sie nicht betreten werden. Sobald das Mittel angetrocknet ist, ist das Gebiet wieder voll nutzbar.
Hintergrund zum Biozid
Das Biozid “NeemProtect” besteht aus Margosa-Extrakt, einem natürlichen Extrakt aus Neemsamen mit dem Wirkstoff “NeemAzal”. Bei den Raupen stellt sich nach der Aufnahme des Margosa-Extrakts ein Fraß- und Entwicklungsstopp ein.
Testweiser Einsatz von Fallen im zweiten Jahr
Zusätzlich bekämpft die Stadt den Eichenprozessionsspinner mit Fallen. Sie enthalten einen natürlichen Lockstoff aus der Stieleiche und fangen die Raupen in Beuteln am Baum auf. Das Gartenamt hat diese Methode im vergangenen Jahr erstmals getestet und erste positive Erfahrungen gesammelt. Jetzt bestückt die Stadt erneut 100 Bäume mit Fallen, um weitere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, ob die Fallen in der Zukunft für einen vermehrten Einsatz geeignet sind.
Erste Hilfe bei Kontakt mit Raupenhaaren
Menschen können direkt in Kontakt mit den Raupen oder Raupennestern kommen. Darüber hinaus kann es auch in der Umgebung befallener Bäume zu Kontakt mit den schädlichen Haaren kommen, denn sie verbreiten sich über den Wind. Bis zu acht Stunden nach dem Kontakt kann der Körper mit einer Rötung der Haut und starkem Juckreiz reagieren.
Was ist zu tun, wenn ein Mensch mit den Raupenhaaren des Prozessionsspinners in Kontakt gekommen ist?
- Nicht kratzen, sonst dringen die Haare tiefer in die Haut ein
- Kleidung sofort wechseln
- Gründlich duschen und Haare waschen
Sofort einen Arzt aufsuchen:
- bei Augenkontakt (Entwicklung einer Bindehautentzündung)
- bei Atemnot
Bei geringfügiger ausgeprägten Hautsymptomen ist meist keine Gegenmaßnahme erforderlich. Eingedrungene Raupenhaare können mit Hilfe der Klebeseite von Pflasterstreifen entfernt werden.
Düsseldorfer können befallene Bäume melden
Wer einen befallenen Baum im Stadtgebiet entdeckt, kann ihn dem Gartenamt per E‑Mail an eps@duesseldorf.de melden. Fotos sowie eine genaue Beschreibung des Standorts sind dabei hilfreich. Alternativ nimmt das Gartenamt auch unter der Telefonnummer 0211–58027506 Meldungen an. Für die Beseitigung auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer zuständig.
Oft werden die Raupen des Eichenprozessionsspinners mit den harmlosen Gespinstmotten verwechselt, die an Straßenrändern verschiedene Bäume und Sträucher wie in Zuckerwatte eingesponnen aussehen lassen. Anders die Nester der Eichenprozessionsspinner: Sie finden sich nahezu ausschließlich an Eichen.