Nach achtwöchiger Ausbildung und mindestens 50 Tauchgängen schlossen alle Teilnehmer die Prüfung erfolgreich ab
Wasser dient für Feuerwehrleute als Element für den Löscheinsatz, doch für sechs Düsseldorfer Feuerwehrmänner ist das kühle Naß ab sofort auch der Arbeitsplatz: Sie absolvierten in den letzten Wochen ihre Zusatzausbildung zum Feuerwehrtaucher und Strömungsretter.
Bereits im Februar 2021 starteten die sechs Feuerwehrleute und Notfallsanitäter in die Zusatzausbildung. Zunächst ging es mit einem zweiwöchigen theoretischen und praktischen Ausbildungsabschnitt an der Feuerwehrschule in Garath los. Dabei galt es in der Theorie die Gerätschaften kennenzulernen und das taktische Vorgehen unter Wasser zu verstehen. Unter idealen Bedingungen gingen die Feuerwehrleute schon am ersten Tag zunächst noch ohne Tauchgerät an der Feuerwehrschule unter Wasser. Am sechsten Tag galt es dann den ersten Tauchgang mit Atemluftflasche auf dem Rücken im Becken in Garath zu absolvieren, um so den Umgang mit dem Tauchgerät zu vertiefen.
“Das Aufgabengebiet der Feuerwehr Düsseldorf erstreckt sich bereits seit vielen Jahren über das Löschen von Bränden und der technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen hinaus. Die Feuerwehren sind ein gutes Beispiel dafür, wie facettenreiche das Arbeitsfeld ist”, erklärt Feuerwehrchef David von der Lieth. “Ich freue mich, dass nun weitere sechs Feuerwehrleute die Zusatzaufgabe wahrnehmen können und sich dieser Herausforderung stellen. Danken möchte ich an dieser Stelle auch besonders den erfahrenen Ausbildern, die ihr fundiertes Fachwissen im Lehrgang wieder einmal weitergegeben haben.”
Mitte April startete dann der zweite Teil der Ausbildung. In sechs Wochen lernten die angehenden Feuerwehrtaucher die Gewässer in und um Düsseldorf kennen. Dabei war es egal, ob die Temperaturen dazu einluden oder sich diese knapp über dem Gefrierpunkt befanden, die Sonne schien oder es bereits dunkel war. Getaucht wurde bei jedem Wetter und jeder Temperatur. Schließlich musste jeder Teilnehmer mindestens 50 Tauchgänge nachweisen, um im Anschluss für die Prüfung zugelassen zu werden.
Ausbildung zum Strömungsretter
Aber nicht nur das Tauchen stand auf dem Ausbildungsplan. Mit 42 Kilometern durchquert der Rhein die Landeshauptstadt und ist mit rund 60 Einsätzen im Jahr ein Einsatzschwerpunkt für die Taucherstaffel der Feuerwehr Düsseldorf. Aufgrund der starken Strömung ist das Tauchen in der Bundesschifffahrtsstraße nicht möglich. Damit allerdings in notgeratene Menschen aus dem Gewässer gerettet werden können, rüsten sich die Taucher bei Einsätzen auf dem Rhein zum Strömungsretter aus. Diese spezielle Ausrüstung und das Vorgehen bei einer Rettung aus einem reißenden Gewässer haben die angehenden Feuerwehrtaucher an insgesamt drei Tagen in der Erft bei Neuss und am Rhein trainiert.
Prüfung erfolgreich abgeschlossen
Nach der theoretischen Prüfung mit Fragen zum Tauchen und der Gerätetechnik ging es dann am Elbsee zum praktischen Schlussspurt. Dabei zeigten alle Teilnehmer, was sie in den letzten Wochen gelernt hatten. Die Prüfung erstreckte sich über das Suchen von Objekten und anschließendem Heben, Arbeiten unter Wasser bis hin zum Tauchgerätewechsel unter Wasser. Schließlich konnten alle sechs Teilnehmer erfolgreich den Lehrgang abschließen und werden ab sofort als Feuerwehrtaucher bei der Feuerwehr Düsseldorf eingesetzt.
Zwei neue Feuerwehrlehrtaucher
Gleichzeitig mit der Ausbildung der neuen Taucher begleiteten zwei erfahrene Feuerwehrtaucher den kompletten Lehrgang und wurden zum Feuerwehrlehrtaucher ausgebildet. Damit sind Malte Ammernick und Thomas Klug ab sofort mitverantwortlich für die Aus- und Fortbildung der Düsseldorfer Taucherstaffel. In einer separaten Prüfung zeigten beide ihr Können nicht nur beim Tauchen, sondern erarbeiteten Lehrinhalte und Unterweisungen für alle Lehrgangsteilnehmer.
82 Einsätze im letzten Jahr
Die Taucherstaffel der Feuerwehr Düsseldorf rückte im vergangenen Jahr zu insgesamt 82 Einsätzen auf den Gewässern in der Landeshauptstadt aus. Dazu zählen Havarien auf dem Rhein, Schiffsbrände und vor allem die Rettung von Menschen aus Notlagen. Um für das weitreichende Einsatzspektrum gut gerüstet zu sein, sind derzeit 38 Feuerwehrtaucher an der Feuerwache Hüttenstraße stationiert. Mindestens vier von ihnen sind täglich im Dienst. Mit dem Gerätewagen, Taucher und einem Rettungsboot auf einem Anhänger rücken die Spezialisten innerhalb weniger Minuten nicht nur zu Einsätzen in Düsseldorf aus, sondern unterstützen auch in den umliegenden Städten und Kreisen. Zusätzlich dazu stehen weitere Rettungsboote auf und am Rhein für Unglückslagen speziell auf der großen Bundeswasserstraße zur Verfügung.