Die sechs neuen Feu­er­wehr­tau­cher und zwei Lehr­tau­cher mit dem lei­ten­den Lehr­tau­cher Chris­tian Ruda (rechts),©Landeshauptstadt Düsseldorf/Feuerwehr

 

Nach acht­wö­chi­ger Aus­bil­dung und min­des­tens 50 Tauch­gän­gen schlos­sen alle Teil­neh­mer die Prü­fung erfolg­reich ab

Was­ser dient für Feu­er­wehr­leute als Ele­ment für den Lösch­ein­satz, doch für sechs Düs­sel­dor­fer Feu­er­wehr­män­ner ist das kühle Naß ab sofort auch der Arbeits­platz: Sie absol­vier­ten in den letz­ten Wochen ihre Zusatz­aus­bil­dung zum Feu­er­wehr­tau­cher und Strömungsretter.

Bereits im Februar 2021 star­te­ten die sechs Feu­er­wehr­leute und Not­fall­sa­ni­tä­ter in die Zusatz­aus­bil­dung. Zunächst ging es mit einem zwei­wö­chi­gen theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Aus­bil­dungs­ab­schnitt an der Feu­er­wehr­schule in Garath los. Dabei galt es in der Theo­rie die Gerät­schaf­ten ken­nen­zu­ler­nen und das tak­ti­sche Vor­ge­hen unter Was­ser zu ver­ste­hen. Unter idea­len Bedin­gun­gen gin­gen die Feu­er­wehr­leute schon am ers­ten Tag zunächst noch ohne Tauch­ge­rät an der Feu­er­wehr­schule unter Was­ser. Am sechs­ten Tag galt es dann den ers­ten Tauch­gang mit Atem­luft­fla­sche auf dem Rücken im Becken in Garath zu absol­vie­ren, um so den Umgang mit dem Tauch­ge­rät zu vertiefen.

“Das Auf­ga­ben­ge­biet der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf erstreckt sich bereits seit vie­len Jah­ren über das Löschen von Brän­den und der tech­ni­schen Hil­fe­leis­tung bei Ver­kehrs­un­fäl­len hin­aus. Die Feu­er­weh­ren sind ein gutes Bei­spiel dafür, wie facet­ten­rei­che das Arbeits­feld ist”, erklärt Feu­er­wehr­chef David von der Lieth. “Ich freue mich, dass nun wei­tere sechs Feu­er­wehr­leute die Zusatz­auf­gabe wahr­neh­men kön­nen und sich die­ser Her­aus­for­de­rung stel­len. Dan­ken möchte ich an die­ser Stelle auch beson­ders den erfah­re­nen Aus­bil­dern, die ihr fun­dier­tes Fach­wis­sen im Lehr­gang wie­der ein­mal wei­ter­ge­ge­ben haben.”

Mitte April star­tete dann der zweite Teil der Aus­bil­dung. In sechs Wochen lern­ten die ange­hen­den Feu­er­wehr­tau­cher die Gewäs­ser in und um Düs­sel­dorf ken­nen. Dabei war es egal, ob die Tem­pe­ra­tu­ren dazu ein­lu­den oder sich diese knapp über dem Gefrier­punkt befan­den, die Sonne schien oder es bereits dun­kel war. Getaucht wurde bei jedem Wet­ter und jeder Tem­pe­ra­tur. Schließ­lich musste jeder Teil­neh­mer min­des­tens 50 Tauch­gänge nach­wei­sen, um im Anschluss für die Prü­fung zuge­las­sen zu werden.

Aus­bil­dung zum Strömungsretter
Aber nicht nur das Tau­chen stand auf dem Aus­bil­dungs­plan. Mit 42 Kilo­me­tern durch­quert der Rhein die Lan­des­haupt­stadt und ist mit rund 60 Ein­sät­zen im Jahr ein Ein­satz­schwer­punkt für die Tau­cher­staf­fel der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf. Auf­grund der star­ken Strö­mung ist das Tau­chen in der Bun­des­schiff­fahrts­straße nicht mög­lich. Damit aller­dings in not­ge­ra­tene Men­schen aus dem Gewäs­ser geret­tet wer­den kön­nen, rüs­ten sich die Tau­cher bei Ein­sät­zen auf dem Rhein zum Strö­mungs­ret­ter aus. Diese spe­zi­elle Aus­rüs­tung und das Vor­ge­hen bei einer Ret­tung aus einem rei­ßen­den Gewäs­ser haben die ange­hen­den Feu­er­wehr­tau­cher an ins­ge­samt drei Tagen in der Erft bei Neuss und am Rhein trainiert.

Prü­fung erfolg­reich abgeschlossen
Nach der theo­re­ti­schen Prü­fung mit Fra­gen zum Tau­chen und der Gerä­te­tech­nik ging es dann am Elb­see zum prak­ti­schen Schluss­spurt. Dabei zeig­ten alle Teil­neh­mer, was sie in den letz­ten Wochen gelernt hat­ten. Die Prü­fung erstreckte sich über das Suchen von Objek­ten und anschlie­ßen­dem Heben, Arbei­ten unter Was­ser bis hin zum Tauch­ge­rä­te­wech­sel unter Was­ser. Schließ­lich konn­ten alle sechs Teil­neh­mer erfolg­reich den Lehr­gang abschlie­ßen und wer­den ab sofort als Feu­er­wehr­tau­cher bei der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf eingesetzt.

Zwei neue Feuerwehrlehrtaucher
Gleich­zei­tig mit der Aus­bil­dung der neuen Tau­cher beglei­te­ten zwei erfah­rene Feu­er­wehr­tau­cher den kom­plet­ten Lehr­gang und wur­den zum Feu­er­wehr­lehr­tau­cher aus­ge­bil­det. Damit sind Malte Ammer­nick und Tho­mas Klug ab sofort mit­ver­ant­wort­lich für die Aus- und Fort­bil­dung der Düs­sel­dor­fer Tau­cher­staf­fel. In einer sepa­ra­ten Prü­fung zeig­ten beide ihr Kön­nen nicht nur beim Tau­chen, son­dern erar­bei­te­ten Lehr­in­halte und Unter­wei­sun­gen für alle Lehrgangsteilnehmer.

82 Ein­sätze im letz­ten Jahr
Die Tau­cher­staf­fel der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf rückte im ver­gan­ge­nen Jahr zu ins­ge­samt 82 Ein­sät­zen auf den Gewäs­sern in der Lan­des­haupt­stadt aus. Dazu zäh­len Hava­rien auf dem Rhein, Schiffs­brände und vor allem die Ret­tung von Men­schen aus Not­la­gen. Um für das weit­rei­chende Ein­satz­spek­trum gut gerüs­tet zu sein, sind der­zeit 38 Feu­er­wehr­tau­cher an der Feu­er­wa­che Hüt­ten­straße sta­tio­niert. Min­des­tens vier von ihnen sind täg­lich im Dienst. Mit dem Gerä­te­wa­gen, Tau­cher und einem Ret­tungs­boot auf einem Anhän­ger rücken die Spe­zia­lis­ten inner­halb weni­ger Minu­ten nicht nur zu Ein­sät­zen in Düs­sel­dorf aus, son­dern unter­stüt­zen auch in den umlie­gen­den Städ­ten und Krei­sen. Zusätz­lich dazu ste­hen wei­tere Ret­tungs­boote auf und am Rhein für Unglücks­la­gen spe­zi­ell auf der gro­ßen Bun­des­was­ser­straße zur Verfügung.