Petra Witt­mar: ohne Titel, aus der Serie “Mede­bach 2009–2011”, cour­tesy Die Pho­to­gra­phi­sche Sammlung/SK Stif­tung Kul­tur, Köln,©Petra Wittmar

 

Die Stadt Düs­sel­dorf, die Pho­to­gra­phi­sche Sammlung
SK Stif­tung Kul­tur, Köln, und der DFI e.V. wol­len die Foto­kunst gemein­sam wei­ter stärken

Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, der DFI e.V. (Ver­ein zur Grün­dung und För­de­rung eines Deut­schen Foto­in­sti­tuts e.V.) mit Sitz in Düs­sel­dorf und die Pho­to­gra­phi­sche Sammlung/SK Stif­tung Kul­tur, Köln, haben sich zusam­men­ge­schlos­sen, um die Grün­dung und För­de­rung eines Foto­in­sti­tuts mit Stand­ort in Düs­sel­dorf vor­an­zu­trei­ben. Grund­lage hier­für bie­ten die Beschlüsse des Haus­halts­aus­schus­ses des Bun­des­ta­ges und des Land­ta­ges Nord­rhein-West­fa­len, die jeweils 41,5 Mil­lio­nen Euro für die Rea­li­sie­rung eines Foto­in­sti­tuts in Düs­sel­dorf vorsehen.

Dr. Ste­phan Kel­ler, Ober­bür­ger­meis­ter der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf: “Wir ste­hen bereit, unser gesam­tes Kon­zept des Deut­schen Foto­in­sti­tuts in Düs­sel­dorf umzu­set­zen. Mit der Pho­to­gra­phi­schen Samm­lung der SK Stif­tung Kul­tur, als eine der wich­tigs­ten deut­schen foto­gra­fi­schen Samm­lun­gen, und dem DFI e.V. hat die Lan­des­haupt­stadt zwei wich­tige Koope­ra­ti­ons­part­ner und Mit­strei­ter gefun­den, um den Stand­ort Düs­sel­dorf wei­ter zu fes­ti­gen. Natür­lich sind wir auch zur Zusam­men­ar­beit bereit – aber für uns steht fest, dass auch dafür wesent­li­che Teile des Düs­sel­dor­fer Kon­zep­tes in der Lan­des­haupt­stadt umge­setzt wer­den müssen.”

Prof. Hans-Georg Bög­ner, Geschäfts­füh­rer der SK Stif­tung Kul­tur der Spar­kasse Köln­Bonn: “Die Pho­to­gra­phi­sche Samm­lung unse­rer SK Stif­tung Kul­tur hat sich in ihrem Bereich seit 1992 schritt­weise zu einer sehr erfolg­rei­chen Insti­tu­tion ent­wi­ckelt und zeich­net sich durch eine sys­te­ma­tisch ange­legte Samm­lung und ein abge­stimm­tes Aus­stel­lungs­pro­gramm aus, das im Köl­ner Media­park gezeigt wird. Wir als Stif­tung sehen in einer städ­te­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit noch­mals mehr eine beson­dere Chance der Foto­gra­fie lan­des- und bun­des­weit wie auch inter­na­tio­nal eine erhöhte Sicht­bar­keit zu verleihen.”

Moritz Weg­werth, Vor­sit­zen­der des DFI e.V.: “Eine wesent­li­che Ziel­set­zung des neuen Foto­in­sti­tuts besteht in der Ver­net­zung der zahl­rei­chen Akteure, um die Siche­rung und Sicht­bar­ma­chung foto­gra­fi­scher Bestände nicht allein an einem Ort, son­dern auf brei­ter Ebene zu erlan­gen. Dabei ist schon jetzt von gro­ßer Bedeu­tung, auf zukünf­tige Fra­ge­stel­lun­gen des Medi­ums ein­ge­rich­tet zu sein und ent­spre­chende Maß­nah­men zu antizipieren.”

Mit einem Deut­schen Foto­in­sti­tut (DFI) in Düs­sel­dorf soll ein weit­rei­chen­des Kom­pe­tenz­zen­trum zu Fra­gen der Prä­sen­ta­tion und Ver­mitt­lung, Erfor­schung, Samm­lung und Erhal­tung ana­lo­ger, digi­ta­ler und hybri­der For­men des foto­gra­fi­schen Erbes ent­ste­hen; eine Insti­tu­tion, die an einem Ort die Ver­gan­gen­heit, Gegen­wart und Zukunft foto­gra­fi­scher Kul­tur sowohl pflegt als auch erleb­bar macht. Ziel ist die Samm­lung, Siche­rung und exem­pla­ri­sche Auf­ar­bei­tung rele­van­ter foto­gra­fi­scher Vor- und Nach­lässe nach neu­es­tem Forschungsstand.

Mit der Pho­to­gra­phi­schen Sammlung/SK Stif­tung Kul­tur, Spar­kasse Köln­Bonn wurde eine Koope­ra­ti­ons­part­ne­rin gewon­nen, die mit ihrem Samm­lungs- und Aus­stel­lungs­pro­gramm dem zu grün­den­den DFI ver­wandte Ziel­set­zun­gen ver­folgt, Erfah­run­gen ein­brin­gen wird und in einen per­spek­ti­visch lang­fris­ti­gen Fach­aus­tausch ein­tritt. Inso­fern stärkt die Pho­to­gra­phi­sche Samm­lung die Aus­gangs­ba­sis für den Auf­bau eines zukunfts­ori­en­tier­ten neuen Hau­ses und bie­tet dar­über hin­aus die Chance einer städ­te­über­grei­fen­den Zusam­men­ar­beit. So heißt es in der Koope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­rung: “Die benann­ten Part­ner ver­fol­gen eine städ­te­über­grei­fende Zusam­men­ar­beit, in deren Zen­trum das Medium der Foto­gra­fie ste­hen soll. Das wesent­li­che Ziel ist die Grün­dung und För­de­rung des Deut­schen Foto­in­sti­tuts in Düs­sel­dorf mit der Unter­stüt­zung von Bund und Land, ggf. als Teil einer mög­li­chen Clusterlösung.”

Die städ­te­über­grei­fende Zusam­men­ar­beit erach­tet der Kul­tur­de­zer­nent der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, Hans-Georg Lohe, als eine fort­schritt­li­che und Syn­er­gien schaf­fende Ver­bin­dung. “Die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Düs­sel­dorf und Köln steht vor dem Hin­ter­grund gemein­sa­mer inhalt­li­cher Inter­es­sen, die die Foto­gra­fie, ihren Ein­fluss und Wir­kungs­ge­schichte ganz grund­sätz­lich betref­fen. Wesent­lich ist dabei jedoch auch die Auf­ar­bei­tung und Ver­mitt­lung der Foto­gra­fie im Umfeld der ‘Düs­sel­dor­fer bzw. der Becher-Schule’. Bekann­ter­ma­ßen ist diese für Deutsch­land ein zen­tra­les Kapi­tel der Foto- und Kunst­ge­schichte, und so ist es gewis­ser­ma­ßen ein kon­se­quen­ter Schritt mit der Pho­to­gra­phi­schen Sammlung/SK Stif­tung Kul­tur in Köln zusammenzuarbeiten.”

Bestände der Köl­ner Stiftung
Die grund­le­gende Basis der inzwi­schen 25 Jahre akti­ven Insti­tu­tion bil­det seit 1992 das August San­der Archiv sowie das Bernd und Hilla Becher Archiv. Die Struk­tur der Insti­tu­tion wurde dabei nach­drück­lich von der lang­jäh­ri­gen Zusam­men­ar­beit mit Bernd und Hilla Becher geprägt, die nach deren Tod in eine Koope­ra­tion mit Sohn Max Becher über­ge­gan­gen ist.

Den­noch rei­chen die Bestände der Köl­ner Stif­tung deut­lich über San­der und Becher hin­aus und bezie­hen wei­tere hoch­ka­rä­tige Werke der deut­schen Foto­ge­schichte ein, bei­spiels­weise im ana­lo­gen SW-Bereich Arbei­ten von Karl Bloss­feldt, Paul Dobe, Hugo Erfurth, Albert Ren­ger-Patzsch, Ruth Hal­lens­le­ben und Wil­helm Schür­mann. Wei­tere Posi­tio­nen fin­den sich unter den Namen Boris Becker, Joa­chim Brohm, Can­dida Höfer, Simone Nie­weg und Mar­tin Ross­wog. Werke von Bild­au­to­ren unter­schied­li­cher Natio­na­li­tät sind z. B. Diane Arbus, Eugène Atget, Wil­liam Chris­ten­berry, Jim Dine, Wil­liam Guer­ri­eri, Judith Joy Ross, Ste­phen Shore und Rosa­lind Solo­mon. Hinzu kommt die ehe­ma­lige Samm­lung der Deut­schen Gesell­schaft für Pho­to­gra­phie, die 1993 mit Wer­ken von 120 Bild­au­to­ren erwor­ben wurde. Ins­ge­samt umfasst die Samm­lung etwa 40.000 Werke zuzüg­lich Nega­tiv­ma­te­ria­lien, Doku­mente und einer umfas­sen­den Fach­bi­blio­thek. Sämt­li­che Erwer­bun­gen gehen dabei auf das Enga­ge­ment der Spar­kasse Köln­Bonn und ihrer Stif­tung ebenso wie zu Tei­len auf die Zuwen­dung von För­der­mit­teln Drit­ter zurück.

Die neu gegrün­dete Koope­ra­ti­ons­ge­mein­schaft Düs­sel­dorf-Köln signa­li­siert nicht zuletzt ihr Inter­esse auch gegen­über wei­te­ren Koope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten, die sich dem Schutz des foto­gra­fi­schen Erbes ver­pflich­tet füh­len. Vor allem will sie durch ihren Ein­satz auf den drin­gen­den Hand­lungs­be­darf zur Siche­rung “unver­sorg­ter”, wich­ti­ger foto­gra­fi­scher Bestände auf­merk­sam machen, mit Pro­jekt­for­ma­ten zur För­de­rung von Archi­vie­rungs­maß­nah­men und visu­el­ler Kom­pe­tenz­bil­dung vor­an­schrei­ten und über­dies den beson­ders vor­teil­haf­ten Stand­ort eines zukünf­ti­gen Deut­schen Foto­in­sti­tuts in der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hervorheben.

“Schon bald wol­len die Betei­lig­ten der Koope­ra­tion in ers­ten gemein­sa­men Ver­an­stal­tun­gen und Pro­jek­ten the­men­be­zo­gene Fra­ge­stel­lun­gen erör­tern und in den akti­ven Aus­tausch mit Akteu­ren im Bereich der Foto­gra­fie tre­ten”, sagt Gabriele Con­rath-Scholl, Lei­te­rin der Pho­to­gra­phi­schen Sammlung/SK Stif­tung Kul­tur. Ange­spro­chen wer­den damit Per­so­nen­kreise aus der foto­gra­fi­schen Pra­xis, der Kunst, der Wis­sen­schaft, der Ver­mitt­lung, der Restau­rie­rung, der Tech­nik, dem musea­len Bereich und Per­so­nen, die foto­gra­fi­sche Bestände in insti­tu­tio­nelle Hände über­tra­gen möchten.

Max Becher, der gemein­sam mit sei­ner Frau Andrea Rob­bins als Pho­to­graph und Künst­ler tätig ist und als Sohn von Bernd und Hilla Becher das Stu­dio Becher in Düs­sel­dorf-Kai­sers­werth wei­ter­führt, setzt sich ebenso wie der Künst­ler Andreas Gursky, Grün­dungs­mit­glied des DFI e.V., für die Rea­li­sie­rung des Foto­in­sti­tuts am Stand­ort Düs­sel­dorf Ehren­hof ein.

 

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