Erste Teile des Aufzugschachtes betoniert, Bodenplatte und Außenwände des Anbaus folgen/Weitere Stadtmauerreste entdeckt
Die Sanierung des Schumann-Hauses in der Bilker Straße 15 nimmt weiter Fahrt auf. Erste Rohbauarbeiten für den Anbau im Hinterhof sind erfolgt, der ein wichtiger Teil des geplanten Museums werden wird. Denn der Anbau wird ein neues Treppenhaus und einen barrierefreien Aufzug erhalten, worüber zukünftig der große Ausstellungs- und Foyerbereich im Obergeschoss erreicht werden kann — dort wird der Schumann-Haus-Rundgang starten und enden. Als erstes wurde nach umfangreichen vorbereitenden Arbeiten die Unterfahrt des Aufzugs betoniert. Anschließend werden die Bodenplatte und die Außenwände des Anbaus ebenfalls in Betonbauweise hergestellt.
Bei den Vorbereitungen für diese Rohbauarbeiten sind die Arbeiter auf einen weiteren, historischen Fund gestoßen. Bei letzten Ausschachtungsarbeiten entdeckte man erneut Teile der historischen Stadtmauer. Dadurch mussten in Absprache mit dem Denkmalschutz nochmals Anpassungen an die Leitungsführung und an der Statik der Gründung vorgenommen werden. Es mussten 19 Bohrpfähle statt der geplanten sogenannten Streifenfundamente als Auflager für die Bodenplatte in der engen Baugrube eingebracht werden.
Bereits im Sommer 2020 hatte man bei den ersten Bauarbeiten im Innenhof des Schumann-Hauses einen alten Gewölbekeller und Teile des Fundaments der historischen Stadtmauer gefunden. Ärchäologen untersuchten die Funde, Statiker mussten anschließend die Gründung des Anbaus komplett neu berechnen, weil man das Fundament nicht auf die historischen Artefakte aufbauen konnte. Nach jetzigem Stand ist eine Eröffnung des komplett sanierten Schumann-Hauses für das zweite Quartal 2022 geplant — aufgrund der archäologischen Funde und den damit zusammenhängenden Anpassungen einzelner Maßnahmen verzögert sich die Fertigstellung leicht.
Hintergrund: Schumann-Haus
Das Schumann-Haus wird aufwändig denkmalgerecht saniert, erweitert und zu einem lebendigen Erinnerungsort an Clara und Robert Schumann ausgebaut. Das Gebäude an der Bilker Straße 15 ist das einzige in seiner historischen Bausubstanz erhaltene Wohnhaus der Familie und hat damit einen besonderen historischen Wert. Clara Schumann war eine der bedeutendsten Pianistinnen ihrer Zeit und trug dazu bei, die heutige Landeshauptstadt als Musikstadt zu prägen. Der städtische Musikdirektor Robert Schumann schuf fast ein Drittel seines kompositorischen Gesamtwerks in Düsseldorf. Das zukünftig entstehende Schumann-Haus wird Teile der umfänglichen Schumann-Sammlung der Stadt, die insgesamt rund 1.000 Objekte und Konvolute umfasst und zu den bedeutendsten Sammlungen weltweit zählt, öffentlich machen.
Die Umsetzung des Projektes wird maßgeblich durch bürgerschaftliches Engagement unterstützt. So werden die Kosten für die museale Ausstattung in Höhe von 728.000 Euro komplett vom Förderverein Schumann-Haus Düsseldorf e.V. übernommen. Die Kosten für die Sanierung des Hauses (exklusive der Ausstellungseinrichtung) und den Erweiterungsbau belaufen sich auf circa 3,6 Millionen Euro, noch nicht enthalten sind die Kosten für die Herrichtung der Flächen in den beiden oberen Geschossen im Vorderhaus, die erst nachträglich freigezogen werden konnten und nun auch für museale Zwecke genutzt werden können. Diese sollen als Vorbereitungsfläche für Ausstellungen und interne Belange des Museums umgebaut werden. Die Kulturverwaltung ermittelt derzeit die damit verbundenen Kosten, um auf dieser Grundlage einen Änderungsbeschluss vorzubereiten. Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege fördert die denkmalgerechte Sanierung des Hauses sowie Maßnahmen zur Barrierefreiheit mit einer Summe von 370.000 Euro. Zudem fördert die Ilselore-Luckow-Stiftung die Sanierung und den Umbau des historischen Gebäudes mit 100.000 Euro. Die Förderung der Ilselore-Luckow-Stiftung soll für die Fassade des neuen Anbaus genutzt werden. Damit konnten nach heutigem Stand 1,2 Millionen Euro Drittmittel eingeworben werden.