Auftakt zur stufenweisen Freigabe der Bamberger Straße für die öffentliche Nutzung
Nach knapp zweijähriger Bauzeit hat in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, 29. und 30. Juli, an der jetzt tiefer gelegten Bamberger Straße der erste Schwertransport eines Kranes der Firma Konecranes die ausgebaute Unterführung unter den Bahngleisen befahren. Der Kran passierte die Unterführung ab Mitternacht. Dies stellt den Beginn der stufenweisen Freigabe der Bamberger Straße dar. Die Freigabe für die allgemeine öffentliche Nutzung erfolgt voraussichtlich im September.
Mit der Tieferlegung der Bamberger Straße zwischen Süllenstraße und Bayreuther Straße erhöht sich die Durchfahrtshöhe unterhalb der Eisenbahnunterführung von 3,60 Meter auf 8,50 Meter. Kernstück des Bauprojektes ist ein wasserundurchlässiger Stahlbetontrog, der eine Länge von rund 80 Metern und eine lichte Breite von 9,00 Metern aufweist. Die Bamberger Straße wurde auf ihrer gesamten Länge von 200 Metern auf die neue Durchfahrtshöhe angepasst.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Das ist ein guter Tag für Düsseldorf: Dank der tiefer gelegten Unterführung an der Bamberger Straße kann der Standort der auf Kranbau spezialisierten Firma Konecranes, und damit verbunden rund 800 Arbeitsplätze, dauerhaft in der Landeshauptstadt gesichert werden. An dieser Stelle möchte ich die besondere Bedeutung, die das produzierende Gewerbe an der florierenden Wirtschaft in der Landeshauptstadt hat und das besondere Engagement von Konecranes in der Ausbildung hervorheben. Ein besonderes Lob möchte ich an alle Beteiligten richten, die zu dem erfolgreichen Fortgang des Bauprojektes beigetragen haben.”
Mobilitätsdezernent Jochen Kral: “Die Abwicklung dieses Projektes stellte eine nicht unerhebliche Herausforderung für uns dar. Trotz einer komplizierten, arbeitsintensiven Sicherung und vermessungstechnischen Überwachung der Eisenbahnunterführung mit mehrmaligen Unterstopfarbeiten der darüber liegenden Gleise sowie den Überraschungen, die der Baugrund bereit hielt, gehen wir nun erfolgreich auf die Zielgerade.”
Heribert Barlage, Geschäftsführer der Konecranes GmbH und Standort-Chef in Düsseldorf sagt: “Die Inbetriebnahme der Unterführung für den Abtransport unserer Hafenmobilkrane ist ein wichtiger Meilenstein für diesen Konecranes-Standort. Wir können nun auch in Zukunft weiter in Benrath fertigen und damit rund 800 Arbeitsplätze in der Stadt erhalten. Das ist umso erfreulicher, da wir erst kürzlich unseren öko-effizienten Hafenmobilkran auf den Markt gebracht haben, der einen erheblich emissionsreduzierten Terminal-Betrieb bei unseren Kunden ermöglicht – Klimaschutz made in Düsseldorf.”
Die bisherige Transportmöglichkeit über einen gleisgleichen Bahnübergang nördlich der Bamberger Straße, der nur mit viel Aufwand nachts und unter Abschaltung des Stromes der Oberleitungen der Deutschen Bahn genutzt werden konnte, wird damit überflüssig.
Stufenweise Freigabe
Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Nutzung des tiefer gelegten Teilstückes der Bamberger Straße durch den Individualverkehr noch nicht möglich. Die Freigabe für die allgemeine öffentliche Nutzung erfolgt in einer nächsten Stufe voraussichtlich im September, da hierzu noch einige Sicherungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz abgeschlossen werden müssen. Laut Amt für Verkehrsmanagement werden die Arbeiten voraussichtlich im September 2021 abgeschlossen.
Bauprojekt Tieferlegung Bamberger Straße
Baubeginn für die Tieferlegung der Bamberger Straße war im Juli 2019. Die Abwicklung des Bauprojektes stellte laut den Fachleuten im Amt für Verkehrsmanagement eine Herausforderung dar. Unter anderem gab es Kampfmittelverdachtsmomente. Zudem mussten im Zuge der Spundwand- und Tiefbauarbeiten größere Hindernisse beseitigt werden, die die Bauleute immer wieder ausbremsten. Aufgrund des äußerst kurzen Planungsvorlaufes und der engen Terminschiene bis zur Fertigstellung musste der Bauablauf angepasst und optimiert werden.
Die Gleisanlage über die Bamberger Straße wird im Rahmen des RRX-Planungen in den nächsten Jahren um zwei weitere Gleise erweitert. Die Stadtverwaltung musste diese Erweiterung beim Bau des Trogs berücksichtigen und hat das Bauwerk entsprechend verlängert. Die Deutsche Bahn hat daher gegenüber der Landeshauptstadt Düsseldorf eine Kostenbeteiligung zugesagt. Die Kosten des Projekts belaufen sich aktuell auf 16,5 Millioinen Euro. Seitens der Bezirksregierung und der Firma Konecranes erfolgt eine Kostenbeteiligung.