Der Kinderspielplatz “Vor dem Deich” im Südpark ist wiedereröffnet. Wo einst der “Energiespielplatz” der Bundesgartenschau 1987 bestand, ist eine neue Wasserlandschaft mit angeschlossener Kletterarena entstanden. Noch in Fertigstellung befindet sich eine Pumptrack-Rollarena, die voraussichtlich Ende Oktober in Betrieb geht. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Gründezernentin Helga Stulgies und Doris Törkel, Leiterin des Garten‑, Friedhofs- und Forstamts, haben die sanierte Anlage gemeinsam eröffnet.
“Der runderneuerte Spielplatz ist eine erstklassige Aufwertung für den Südpark und gleichzeitig ein weiteres attraktives Freizeitangebot für Düsseldorf. Mit der Wiedereröffnung schreibt die Stadt ein schönes Kapitel Spielplatzgeschichte fort. Der Standort auf dem ehemaligen Gelände der Bundesgartenschau ist für viele Düsseldorfer und Gäste aus dem Umland eine bekannte Adresse im Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche. Jahrzehntelang wurde der Spielplatz gern genutzt, über die Zeit war er in die Jahre gekommen. Spielgeräte mussten zurückgebaut und der ehemalige Floßteich stillgelegt werden. An alter Stelle ist nun ein neuer Anziehungspunkt entstanden, mit modernster Ausstattung und einer enormen Bandbreite an Spielangeboten”, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
“Die umgestaltete Anlage greift die ursprüngliche Dreiteilung des Spielplatzes auf unterschiedlichen Höhenverhältnissen auf und kombiniert einen Wasserspielplatz mit einer Kletterarena und einem Pumptrack-Angebot, das voraussichtlich Ende Oktober fertiggestellt wird. Der Spielplatz spricht Kinder und Jugendliche verschiedener Altersklassen an. Das Angebot reicht vom Experimentieren mit Wasser und Sand über das Klettern, Balancieren und Schaukeln bis hin zum Fahren mit Rollfahrzeugen”, sagt Gründezernentin Helga Stulgies.
“Der Spielplatz ist das Ergebnis eigener Planungen von Landschaftsarchitekten des Gartenamts und steht für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Stadt und Bürgerschaft. Kinder und Jugendliche aus anliegenden Kitas und Schulen sowie interessierte Anwohner und Vertreter der Behindertenverbände haben vielfältige Ideen in das Projekt eingebracht”, sagt Gartenamtsleiterin Doris Törkel.
Der Spielplatz verbindet drei verschiedene Bereiche miteinander. Im oberen Bereich — auf Höhe des Deichs — befindet sich der Wasserspielplatz. Hier ist die innovative Gestaltung der 1980er Jahre als Zeitzeugnis erhalten geblieben und wurde technisch auf den neuesten Stand gebracht. Die charakteristische Klinker- und Beton-Bauweise bleibt bestehen, ebenso die bestehenden Fließrinnen. Im Zuge der Sanierung hat die Stadt die komplette Wassertechnik und Ausstattung erneuert. Vom Deichniveau aus fließt das Wasser kaskadenartig nach unten, wo sich verschiedene Wassersprühelemente befinden.
Der Wasserspielplatz verfügt über eine eigene und unabhängige Wasser- und Stromversorgung. Über Zeitschaltuhren und Wetterfühler wird die Wasserzufuhr gesteuert. So fließt zu den Nutzungszeiten immer ausreichend Wasser, während die Zufuhr außerhalb der Zeiten und bei schlechtem Wetter automatisch stoppt.
Als Verbindungsglied zwischen dem Wasserspielplatz und der Kletterarena ist ein Wassermatschbereich entstanden, der sich vor allem an jüngere Kinder richtet. Der Platz ist mit Wassermatschtischen ausgestattet und verfügt über eine Pumpe, die barrierefrei zu erreichen ist. Zudem ist der Bereich mit unterschiedlichen Sitzmöbeln gestaltet. Über eine Rampe lässt er sich gut mit Kinderwagen oder mit dem Rollstuhl erreichen.
Eine lange Röhrenrutsche führt vom Wassermatschbereich hinunter in die Kletterarena mit Sandspielbereich. Den Mittelpunkt dieses Teils bildet eine große Kletter- und Balancieranlage. Sie ist mit vielfältigen Funktionen ausgestattet und vereint unterschiedliche Schwierigkeitsgrade für jüngere wie auch ältere Kinder.
Gegenüber der Kletterlandschaft, am Ufer des Deichsees, ist eine weitere Sandfläche entstanden. Hier finden sich verschiedene Schaukeln, die auf unterschiedliche Altersklassen ausgerichtet sind. Die Schaukelsitze sind so ausgerichtet, dass sie schöne Ausblicke auf den See ermöglichen.
Ein großer Pumptrack-Rollbereich ist auf der Fläche des ehemaligen Floßteichs angelegt — voraussichtlich Ende Oktober wird er fertiggestellt. In seiner Gestalt bleibt der ehemalige Floßteich erkennbar. Das Gartenamt baut darauf eine gewölbte Ausphaltschicht, wodurch die Rollarena entsteht. Die Rollarena ist niederschwellig gestaltet. So kann sie mit verschiedenen Fahrgeräten genutzt werden. Das Spektrum reicht von Roller, Skateboard und BMX-Rad über Inline-Skater bis hin zu Bobbycar und Laufrad.
Auf der Wiesenfläche daneben werden Trampoline eingebaut, die auch für Rollstuhlfahrer geeignet sind. Außerdem gibt es eine fest installierte Slackline zum Balancieren.
Der Kinderspielplatz “Vor dem Deich” liegt am östlichen Rand des Südparks, direkt am Deichsee. Von der Siegburger Straße aus ist er über den Parkeingang neben der Franz-von-Sales-Kirche fußläufig zu erreichen und somit gut an den Stadtteil sowie an Bus und Bahn angebunden. Der Bauernhof und das Café Südpark der Werkstatt für angepasste Arbeit sind nur wenige Minuten zu Fuß entfernt.
Im Zuge der Sanierung hat das Gartenamt die Bepflanzung der Anlage neu konzipiert. Ziel war es, Sichtachsen zwischen den verschiedenen Spielbereichen herzustellen, um die drei Spielbereiche miteinander zu verbinden. Insgesamt mussten im Zuge des Umbaus zwölf Bäume entnommen werden. Im neuen Konzept werden sie jedoch mit 18 neuen Bäumen ersetzt, die in Zukunft Schatten spenden. Die Pflanzungen erfolgen in der kommenden Pflanzsaison.
Die Gesamtkosten für die Spielplatzsanierung belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. Davon finanziert die Städtebauförderung rund 900.000 Euro. Voraussichtlich nicht förderfähig sind die Mehrkosten in Höhe von 90.0000 Euro. Im städtischen Masterplan Kinderspielplätze 2020 sind 320.000 Euro für die Pumptrack-Rollarena beschlossen worden.
Die Unterhaltung der Anlage übernimmt die Werkstatt für angepasste Arbeit im Rahmen des Pflegevertrags.
Hintergrund
Der Spielplatz am östlichen Rand des Südparks wurde anlässlich der Bundesgartenschau 1987 als “Energiespielplatz” errichtet. Das Konzept war es, Kindern Wasser‑, Wind- und Sonnenenergie näherzubringen. Dazu war die Anlage zum Beispiel mit selbst zu bedienenden Wasserrädern, Windmühlen und Solarzellen ausgestattet. Über die Jahrzehnte wurde der Spielplatz zu einem auch überregional bekannten und sehr beliebten Freizeitangebot und gehörte zu den Hauptattraktionen unter den öffentlichen Spielangeboten in der Landeshauptstadt. Die meisten Geräte mussten jedoch später zurückgebaut werden — auch aufgrund der geänderten Sicherheitsanforderungen an Spielplätze.
Der neu eröffnete Spielplatz ist einer von mehr als 400 Spielanlagen in Düsseldorf sowie einer von neun Wasserspielplätzen.