Besser hätten die Bedingungen rund um das 16. IDO am 25. September nicht sein können: Sonne pur, alle Gäste waren gut gelaunt, der festliche Empfang lief hervorragend, und die drei Konzerte im Anschluss waren herrlich. Gastgeber war die Evangelische Kirchengemeinde St. Petrus in Düsseldorf-Unterrath, die nicht nur die herrliche Kirche, sondern auch ihren hochmodernen Gemeindesaal zur Verfügung gestellt hatte. Dank einem engagierten Team von Ehrenamtlichen von St. Petrus um Kirchenbaumeister Michael Wunderlich lief der Tag von der ersten bis zur letzten Minute wunderbar fließend ab. Genauso wie die Musik.
Und nun von vorne
Das IDO ist das Internationale Düsseldorfer Orgelfestival, das an diesem Tag zum 16. Mal offiziell eröffnet wurde. Nur der Rahmen war neu. Denn eigentlich gibt es EIN Eröffnungskonzert in St. Antonius in Oberkassel, das auch am 24. September schon für Furore und Glanz gesorgt hat, was dem Organisten Sebastian Heindl und seinem mehr als spannendem Programm zu verdanken ist.
Doch der Intendant Herbert H. Ludwig und Festivalleiterin Dr. Frederike Möller hatten sich für dieses Jahr eben zum Start keine Wunderkerze, sondern ein Feuerwerk an Veranstaltungen ausgedacht – und ihr Konzept ist aufgegangen.
Die Orgel im Mittelpunkt war zauberhaft eingerahmt
Das Konzert um 16 Uhr gestaltete Gero Körner an seiner Hammond-Orgel, der von Martin Reuther und der Big Band der Hochschule Düsseldorf begleitet wurde. Doch es war mehr als eine Begleitung, es war ein harmonisches Zusammenspiel von erfahrenen Musiker*innen, die ein vielseitiges Repertoire von Groove Blues, Basic-Ally Yours, don’t get around much anymore und vielen anderen Interpreten zum Besten gaben. Und als Martin Reuther nach einer guten Stunde die Präsidentin der Hochschule Düsseldorf begrüßte, Frau Professor Dr. Edeltraut Vomberg, und sich für die tolle Big Band bedankte, war die Stimmung in der Kirche schon bestens.
Michael Schütz folgte um 18 Uhr mit Abba, Queen und James Bond. Dass der bekennende Bond-Fan Sean Connery und Goldfinger am besten findet, wurde den Konzertgästen schnell klar. Denn er spielte gekonnt die Filmmusik des Klassikers. Doch auch Abba’s Dancing Queen, Imagine von John Lennon, Game of Thrones, Pirates of the Carribean hatten ihren Platz in seinem beschwingten Repertoire. Dass die frisch gestimmte Orgel auf dem Altarraum der Kirche zweimal wie eine Diva ein bisschen zickte, sorgte eher für ein Schulterzucken, welches der erfahrene Popularmusiker aus Berlin gekonnt ausbügelte. Es gibt halt Dinge, die nennt man höhere Gewalt.
Auf das Orchesterkonzert um 20 Uhr mit Beethoven & Saint-Saens freuten sich sehr viele Gäste, zu Recht. Noch einmal war Sebastian Heindl mit temperamentvollen Beiträgen an der Orgel zu hören, der gut mit Nikolaus Müller und dem Orchester der Ruhr-Universität Bochum harmonierte. Yukiko Fujieda und Frederike Möller spielten zur Symphonie Nr 3 c‑moll vierhändig am Flügel, die Streicher und Bläser und Gitarristen und überhaupt alle Ensemblemitglieder des Orchesters gaben so viel Gefühl in ihre musikalischen Interpretationen, das nach eineinhalb Stunden die Gäste in der Petruskirche ganz leicht zum standing ovation fanden. Verdient. Und viele von ihnen hatten alle drei Konzerte in Folge gehört, was ein echter Musikgenuss war.
Nun geht es weiter mit dem 16. Internationalen Düsseldorfer Orgelfestival, das noch fast 46 Konzerte in den schönsten Kirchen der Stadt haben wird. www.ido-festival.de Karten gibt es im Vorverkauf, an der Abendkasse oder telefonisch unter 0211/66 44 44.
Text: Gabriele Schreckenberg