Klas­sen­leh­re­rin Patri­cia Huschka freut sich über die Lern­fort­schritte ihrer Schü­le­rin­nen und Schüler

 

Lern­werk­statt Düs­sel­dorf nimmt Fahrt auf

Was kommt dabei herum, wenn sich eine tief in Düs­sel­dorf ver­wur­zelte Unter­neh­mer­fa­mi­lie ein­mal mehr für Chan­cen­gleich­heit und Bil­dung ein­setzt? Die „Lern­werk­statt Düs­sel­dorf“! Im Jahr 2020 rief die Hau­brich Stif­tung in Zusam­men­ar­beit mit der Bür­ger­stif­tung Düs­sel­dorf das Pro­jekt ins Leben. Sie­ben Schu­len neh­men mitt­ler­weile an dem bei­spiel­lo­sen För­der­pro­gramm teil, fünf wei­tere fol­gen in Kürze.

Als Vor­stand der Hau­brich Stif­tung setzt sich Hart­mut Hau­brich seit vie­len Jah­ren für die För­de­rung zahl­rei­cher loka­ler Pro­jekte in den Berei­chen Bil­dung, Sozia­les, Kul­tur und Sport ein. Seine Über­zeu­gung lau­tet: „Wir wer­den unsere Frei­heit und Demo­kra­tie nur dann bewah­ren kön­nen, wenn wir uns mit all unse­ren Mög­lich­kei­ten für den sozia­len Zusam­men­halt ein­set­zen. Frei­heit bedeu­tet auch immer per­sön­li­che Ver­ant­wor­tung. Das gilt in ganz beson­de­rer Weise für die jun­gen Men­schen, die auf­grund ihres sozia­len Umfelds auf ihre Mit­men­schen ange­wie­sen sind, um sich zu eigen­ver­ant­wort­li­chen Per­sön­lich­kei­ten zu ent­wi­ckeln. Kein Kind darf durchs Netz fal­len, sonst ver­sa­gen wir als Gesellschaft.“

Aus­lö­ser für die Idee einer Lern­werk­statt war die Corona-Pan­de­mie. Doch was die Hau­brich Stif­tung hier geschaf­fen hat, soll weit über die Corona-Akti­vi­tä­ten der öffent­li­chen Hand hin­aus gehen und von Bestand sein. Durch die Krise fie­len vor allem zu Beginn hun­derte von Unter­richts­stun­den aus. In vie­len eher bil­dungs­fer­nen Fami­lien und dort, wo zuhause kaum Deutsch gespro­chen wird, gab es so gut wie keine Unter­stüt­zung für die Kin­der. Genau hier setzt das Pro­jekt an, indem es sozial benach­tei­lig­ten Schüler/innen hilft, Lern­de­fi­zite im Bereich Lese- und Schreib­fä­hig­keit auf­zu­ar­bei­ten. Das Kon­zept ist so ein­fach wie gewinn­brin­gend für alle Betei­lig­ten: In Grund­schu­len mit gro­ßem sozia­lem Hand­lungs­be­darf ertei­len Lehramtsanwärter/innen oder Lehrer/innen im Ruhe­stand gegen Bezah­lung Nach­hilfe. Die För­de­rung wird im direk­ten Anschluss an den Unter­richt in klei­nen Grup­pen von maxi­mal fünf Kin­dern angeboten.

Eine der Lern­werk­statt-Leh­re­rin­nen ist Han­nah Liedtke: „Ich finde, das Pro­jekt ist eine Win-Win-Situa­tion für alle Betei­lig­ten. Schü­ler erhal­ten die Mög­lich­keit, ver­tieft an Inhal­ten zu arbei­ten und Leh­rer bekom­men zusätz­li­che Unter­stüt­zung. Mir als Stu­den­tin wird die Gele­gen­heit gebo­ten, prak­ti­sche Erfah­run­gen im Schul­all­tag zu sam­meln, was im Stu­dium oft zu kurz kommt.“ Dass die För­de­rung sich posi­tiv auf die Fähig­kei­ten der Schü­ler aus­wirkt, bestä­tigt auch Patri­cia Huschka, Leh­re­rin an der Katho­li­schen Grund­schule Josef-Klee­sat­tel-Straße: „Wir stel­len jetzt schon fest, dass das Pro­jekt sehr erfolg­reich ist und freuen uns, dass wich­tige Lern­fort­schritte bei den Kin­dern bemerk­bar sind. Auch die zwei Kol­le­gin­nen, die sehr enga­giert mit den Kin­dern arbei­ten, sind ein gro­ßer Gewinn für uns.“

Aktu­ell neh­men sie­ben Düs­sel­dor­fer Grund­schu­len an der Lern­werk­statt teil. Nächs­tes Ziel von Hau­brich Stif­tung und Bür­ger­stif­tung ist es, diese Anzahl auf zwölf zu erhö­hen. „Die Finan­zie­rung ist auf jeden Fall gesi­chert, egal wie viele Schu­len es wer­den. Auch die ope­ra­tive Umset­zung läuft durch den groß­ar­ti­gen Ein­satz von Wolf­gang Heck und sei­nen Kol­le­gen bei der Bür­ger­stif­tung ein­wand­frei und unbü­ro­kra­tisch“, erklärt Hart­mut Haubrich.