Sechs neu erworbene Kreidezeichnungen sind ab Dezember im Aquazoo zu sehen
Bilder des Düsseldorfer Künstlers Thomas Häfner (1928 – 1985) werden anlässlich des Jubiläumsjahres “321 — 2021: 1700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland” erstmals der Öffentlichkeit präseniert.
Thomas Häfner malte als Düsseldorfer Künstler im Stile des fantastischen Realismus. Bei seinen Besuchen im Löbbecke-Museum und Aquarium der 1960er Jahre fertigte er jedoch naturalistische Kreidezeichnungen von den dort gezeigten Tieren an. Sechs dieser Bilder konnten im vergangenen Jahr für die Sammlung des Aquazoo Löbbecke Museum erworben werden.
Häfner, der als Sohn einer jüdischen Mutter im Deutschland der 1930er und 1940er sehr gefährdet war, verbrachte die Zeit des Nationalsozialismus bei seinem Onkel auf Sri Lanka. Vor allem die Fauna des tropischen Inselstaates zog den jungen Häfner in seinen Bann. Exotische Kreaturen hielten wohl auch deshalb immer wieder Einzug in die traum- und albtraumartigen Werke des Künstlers. Als er 1948 nach Deutschland zurückkehrte, studierte Häfner an der Kunstakademie Düsseldorf und blieb bis zu seinem Lebensende der Stadt am Rhein treu. Bei seinen regelmäßigen Besuchen im damaligen Löbbecke-Museum und Aquarium an der Speldorfer Straße (nahe Brehmstraße) entstanden die nun erstmals gezeigten Kreidezeichnungen von Rotfeuerfischen, Grünen Leguanen, Piranhas, Katzenhaien, von Hechten und Karpfen.
Gemeinsam mit der maimonides gGmbH und dem Nelly-Sachs-Haus, Elternheim der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf in unmittelbarer Nähe zum Aquazoo Löbbecke Museum, wurde die Ausstellung vorbereitet. Diese wurde am Donnerstag, 7. Oktober, von Aquazoo-Direktor Dr. Jochen Reiter und dem Geschäftsführer der maimonides gGmbH, Bert Römgens, im kleinen Kreis eröffnet. Vorerst wird die Ausstellung nur den Bewohnerinnen und Bewohnern des Nelly-Sachs-Hauses und deren Angehörigen vorbehalten sein. Im Dezember sollen die Werke aber in die Ausstellung des Aquazoo Löbbecke Museum, Kaiserswerther Straße 380, umziehen und so einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden.
Aquazoo-Direktor Reiter freut sich sehr über diese Kooperation: “Selbst ein Zoo und Naturkundemuseum wie wir kann einen kleinen, in diesem Falle exotischen Beitrag zum Jubiläumsjahr leisten. Daher finde ich nicht nur die Realisierung der Ausstellung großartig, sondern auch, dass wir wiederum mit Fördergeldern des Kulturamts Düsseldorf die Bewohnerinnen und Bewohner des Nelly-Sachs-Hauses zu Führungen in den Aquazoo einladen konnten.“ Auch Bert Römgens, der in der Vergangenheit “den Aquazoo“ samt tierischer Bewohner bereits in seinem Haus zu Gast hatte, ist sehr angetan vom gemeinsamen Projekt: “Ich freue mich sehr über die bestehende und fortgeführte Kooperation, denn das ist gelebtes Miteinander.“
Im Aquazoo Löbbecke Museum können die Werke ab Mitte Dezember im Rahmen eines Besuchs der Dauerausstellung besichtigt werden.