Eine moderne Haltestelle mit barrierefreiem Einstieg – das erwartet die Fahrgäste seit heute an der Haltestelle „Aldekerkstraße“ der Stadtbahnlinie U75 in Heerdt. Den neuen Hochbahnsteig können die Fahrgäste fünf Monate früher als geplant nutzen.
Der neue, 60 Meter lange Mittelbahnsteig ist niveaugleich mit dem Einstieg der Bahnen und macht das Ein- und Aussteigen für alle – besonders aber für Mobilitätseingeschränkte – Fahrgäste schneller, leichter und bequemer. Er liegt in der Mitte zwischen den beiden Gleisen und hat an beiden Seiten Zugangsrampen. Ausgestattet mit transpa-renten, einsehbaren Wartehallen, digitalen Anzeigetafeln mit Vorlese-funktion, einer taktilen Wegführung und Ampeln mit Signalgebern für Menschen mit Sehbehinderungen bietet der Bahnsteig jetzt modernen Komfort für alle. Zusätzliche Überwege mit Signalanlagen erleichtern den Zugang.
„Durch die Vorzüge moderner, barrierefrei gestalteter Bahnsteige, erhöhen wir die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, den ÖPNV anstelle des Pkws zu nutzen“, so Jochen Kral, Dezernent für Mobilität der Landeshauptstadt Düsseldorf. „Haltestellen wie die „Aldekerkstraße“ erzielen eine verbesserte Verknüpfung von Radverkehr und ÖPNV: Das Fahrrad kann nun noch leichter in der Bahn transportiert werden. Somit sind sie ein wichtiges Element der Verkehrswende.“
Vor Beginn des eigentlichen Baus des neuen Hochbahnsteigs hat die Netzgesellschaft Düsseldorf fünf Monate umfassende Vorarbeiten geleistet: Von Mitte Mai bis Ende September 2020 wurden Gas‑, Wasser- und Stromleitungen sowie Telekommunikationstrassen verlegt. Danach folgten 14 Monate – statt geplanter 19 Monate – Bauzeit für Roh‑, Gleis- Kabeltief- und Straßenbau. An insgesamt fünf Sperr-wochenenden wurden die notwendigen Gleisbauarbeiten sowie die Arbeiten an der Fahrleitung durchgeführt und die 57 Betonfertigteile für den Mittelbahnsteig mit einem Kran montiert. Insgesamt wurden rund 630 Meter Gleis, 500 Meter Fahrbahn und weitere 500 Meter Geh- und Radweg im Umfeld des Bahnsteigs erneuert. In den kommenden Wochen legt die Rheinbahn die neuen Grünflächen an und pflanzt 24 Bäume.
„Auch wenn es während der Bauarbeiten Einschränkungen für die Anlieger und den Verkehr gab, so hat der mobilitätsgerechte Umbau der Haltestellen entlang der Linie U75 langfristig enorme Vorteile. Nach dem Luegplatz, dem Heerdter Krankenhaus und dem Nikolaus-Knopp-Platz haben die Fahrgäste aus Oberkassel und Heerdt nun noch eine weitere Haltestelle mit barrierefreiem Ein- und Ausstieg“, freut sich Bezirksbürgermeister Rolf Tups.
Michael Richarz, Vorstand Technik und Betrieb der Rheinbahn, ergänzt: „Durch die Optimierung von Bauabläufen haben wir es geschafft, den Hochbahnsteig fünf Monate früher als geplant fertigzustellen! Das ist nicht nur eine gute Nachricht für die Anwohner, sondern auch für unsere Fahrgäste, die nun einen noch einfacheren Zugang zu unseren Bahnen haben. Zugangsbarrieren abzubauen ist ein wichtiger Faktor, um den Nahverkehr noch attraktiver zu machen und noch mehr Menschen zum Umsteigen auf klimafreundliche Mobilitätsangebote zu bewegen.“
Mit dem neuen Bahnsteig sind die Stadt Düsseldorf und die Rheinbahn ihrem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen, den barrierefreien Ausbau der Stadtbahnlinien nach und nach zu komplettieren. Als nächstes wird die Stadtbahn-Haltestelle „Heesenstraße“ in Heerdt barrierefrei umgebaut, der Baubeginn ist für April 2022 geplant.
Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement der Landeshauptstadt Düsseldorf: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der Rheinbahn aktiv an der barrierefreien Gestaltung der Bahnsteige der Landeshauptstadt arbeiten und stetige Fortschritte erzielen. Barrierefreie Mobilität ist ein wichtiges Thema, denn insbesondere auf beeinträchtigte Verkehrsteilnehmende gilt es Rücksicht zu nehmen. Mit dem Hochbahnsteig an der „Aldekerkstraße“ ist nun ein weiterer Schritt in diese Richtung erfolgt!“
Investitionen
Der Umbau der Haltestellenanlage – einschließlich der Gleis- und Straßenbauarbeiten sowie der Arbeiten der Netzgesellschaft Düsseldorf – hat rund sieben Millionen Euro gekostet. Der barrierefreie Ausbau wird durch den Zuschussgeber Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zu rund 80 Prozent gefördert. Die Planungskosten und einen Eigenanteil trägt die Rheinbahn.
Gabriele Matz, Leiterin Finanzen und Controlling beim VRR, erklärt: „Mit Projekten wie dieser Haltestelle an der Aldekerkstraße nähern wir uns dem Ziel des gesamthaften barrierefreien Zugangs zum ÖPNV Stück um Stück. Und wir möchten auch die Rheinbahn ermutigen, diesen Weg in ihrem Verkehrsgebiet konsequent weiterzugehen und auch künftig als gutes Beispiel zu stehen. Zum Erreichen der Ziele ist es auch weiterhin wichtig und notwendig, dass sich das Land mit Landesmitteln und der VRR in der Investitionsförderung engagieren. Um hier Positives zu bewirken, hat der VRR das ‚Drei-Jahres-Programm Bushaltestellen‘ aufgelegt. Das Besondere: Der Fördersatz für den barrierefreien Aus- bzw. Umbau liegt bei 100 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Damit möchten wir kommunale Aufgabenträger auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ermuntern, in die Barrierefreiheit ihrer Haltestellen zu investieren.”