Zwei neue Radachsen machen die Innenstadt ab sofort fahrradfreundlicher
Der Ausbau des Radhauptnetzes in Düsseldorf schreitet immer weiter voran: In der vergangenen Woche wurden die Bauarbeiten am Worringer Platz bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen. Damit ist ein Schlüsselprojekt des Radhauptnetzes fertiggestellt.
“Die Landeshauptstadt Düsseldorf macht Tempo beim Ausbau des Radhauptnetzes: Mit dem Abschluss der Bauarbeiten am Worringer Platz wurden jetzt gleich zwei wichtige Achsen im Radhauptnetz komplettiert. Die Innenstadt wird damit ein großes Stück fahrradfreundlicher — was ein weiterer, wichtiger Schritt zur Umsetzung zur Verkehrswende ist”, erklärt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Ab sofort können Radfahrende auf rund 1,3 Kilometern die Nord-Süd-Achse Karlstraße/Worringer Straße vom Wehrhahn bis zum Stresemannplatz durchgehend auf komfortablen Radverkehrsanlagen befahren. In Rahmen der Arbeiten wurden zudem auch die vorhandenen Radverkehrsanlagen auf der Kölner Straße über den Worringer Platz zusammengeführt. Somit wurde auch die rund 1,6 Kilometer lange, jetzt durchgehende Radverkehrsachse vom Oberbilker Markt in Richtung Wehrhahn finalisiert.
“Der Umbau des Worringer Platzes als Abschluss dieser komplexen Radverkehrsmaßnahme war eine Herausforderung”, erläutert Jochen Kral, Mobilitätsdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf. “Ein solch hochfrequentierter Verkehrsknoten muss unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden, und es steht hierfür nur ein begrenzter Raum zur Verfügung.”
Oberstes Ziel des Ausbaus war es, attraktive Radhauptnetzachsen zu schaffen. Zu berücksichtigen waren dabei aber auch der ÖPNV, der aufgrund der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs einen wichtigen Platz einnimmt, Lieferverkehre für ansässiges Gewerbe und Gastronomie und der Kfz-Verkehr. Der Worringer Platz wurde fahrrad- und fußgängerfreundlicher umgestaltet. Damit sind die bereits fertiggestellten Radverkehrsanlagen auf der Worringer Straße, der Kölner Straße und der Karlstraße jetzt miteinander verbunden. Radfahrende können den Worringer Platz ab sofort bequem auf eigenen Radverkehrsanlagen queren.
“Die Erfahrung zeigt, dass neue Verkehrssituationen, wie zum Beispiel der neue Radweg im Norden des Worringer Platzes, eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigen”, erklärt Kral. “Um diesen Prozess zu beschleunigen, werden die nutzbaren Funktionsflächen wie der Radweg etc. ab sofort durch die Verkehrsüberwachung kontrolliert. Das Ordnungsamt wird den Bereich auch in den Abendstunden verstärkt im Auge behalten.”
Insgesamt hat die Stadt Düsseldorf in die Umgestaltung der verkehrlichen Infrastruktur entlang der Achse Worringer Straße/Karlstraße und den Ausbau des Worringer Platzes rund 2,9 Millionen Euro investiert.
Hintergrund
Aufgrund der komplexen Gegebenheiten wurde die Umsetzung der Radverkehrsmaßnahme Karlstraße/Worringer Straße in mehreren Abschnitten realisiert.
Achse Karlstraße/Worringer Straße
Bereits 2019 wurde zwischen Am Wehrhahn und Ackerstraße entlang der Worringer Straße auf einer Länge von rund 400 Meter beidseitig ein Radfahrstreifen markiert. Dazu waren im Knoten Worringer Straße/Gerresheimer Straße umfangreiche Umgestaltungen erforderlich. Ferner musste die gesamte Signaltechnik erneuert werden, damit die erforderlichen Fahrradsignale ergänzt werden konnten.
Im Sommer 2020 wurde ein weiteres Teilstück fertiggestellt: Auf der Karlstraße wurde — zwischen Stresemannplatz und Kurfürstenstraße — in beiden Fahrtrichtungen neue Radfahrstreifen angelegt. Im Rahmen der Sanierung der Fahrbahndecke wurden die Fahrstreifen neu angeordnet und eine gesicherte Radwegeführung markiert. Gleichzeitig wurden auch die Signalanlagen an den Einmündungen Bismarck‑, Friedrich-Ebert- und Kurfürstenstraße umgebaut und mit Signalen für den Radverkehr ausgestattet.
Achse Kölner Straße Im Zuge der Fahrbahndeckensanierung mit lärmoptimiertem Asphalt im Jahr 2018 wurden auf dem Straßenabschnitt zwischen Worringer Platz und Gerresheimer Straße beidseitig Radfahrstreifen markiert. An den nicht signalisierten Einmündungen wurden die Radfahrstreifen, wie üblich, rot eingefärbt.
Worringer Platz – Teilprojekt aus EKISO
Teile des Umbaus am Worringer Platz wurden über Zuwendungen aus dem Städtebauförderprogramm des Landes “Aktive Stadt- und Ortsteilzentren” im Rahmen des Projektes EKISO (Entwicklungskonzept Innenstadt- Südost) finanziert. Nachdem die Innenfläche des Platzes bereits vor über 10 Jahren eine gestalterische Aufwertung erfahren hat, wurden seit 2015 auch die äußeren Gehwege an das Gestaltungskonzept angepasst. Zuletzt wurde der Seitenraum in der Achse Kölner Straße inklusive der Radverkehrsanlage entsprechend der Gestaltungsvorgaben aus dem EKISO-Projekt umgesetzt.