Die Übergabe erfolgte am 5. November im Stadtmuseum
Die Carl und Ruth Lauterbach-Stiftung am Stadtmuseum Düsseldorf hat den “Lauterbach-Preis für soziale Kunst” an Prof. Danica Dakić verliehen. Die Auszeichnung wurde zum ersten Mal vergeben. Sie ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Übergabe erfolgte am 5. November im Stadtmuseum. Bürgermeisterin Clara Gerlach sprach ein Grußwort und überreichte den Preis.
Die Künstlerin lebt und arbeitet seit über 30 Jahren in Düsseldorf und erwarb sich international großes Renommee. Im Jahr 2009 widmete ihr die Kunsthalle Düsseldorf eine große Einzelausstellung; sie nahm teil an der “documenta 12” (2007) und an der Biennale von Venedig (2019).
Zur Preisträgerin
In ihren zumeist multimedialen Arbeiten (Video, Film, Fotografie, Performance und Installation) findet Prof. Danica Dakić sehr eigenständige und poetische Formen für ihre Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen. So thematisiert sie in ihren Werken beispielsweise kulturelle Identitäten und Rollenbilder im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen, aber auch Globalisierungsprozesse und Krieg. Zahlreiche ihrer künstlerischen Arbeiten entstehen in enger Zusammenarbeit mit Akteurinnen und Akteuren, die oft aus unsichtbaren Teilen der Gesellschaft kommen. Ausgehend von einer Architektur, einem Ort der Geschichte oder von einer (kunst)historischen Bildvorlage, schafft sie mit ihren Protagonistinnen und Protagonisten Bühnen, auf denen eigene Bildwelten und Narrationen entwickelt werden.
Danica Dakić ist Künstlerin und Universitätsprofessorin. Sie wurde 1962 in Sarajevo, ehem. Jugoslawien, geboren. Sie studierte an der Akademie der Künste in Sarajevo, der Universität der Künste in Belgrad und an der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 2011 ist sie als Professorin an der Bauhaus-Universität Weimar tätig. Sie lebt in Düsseldorf und Weimar.
Die Preisträgerin hat an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, darunter Cuenca Biennial (2016), São Paulo Biennial (2014), Biennale of Sydney (2010), Istanbul Biennial (2003 und 2009) und documenta 12 (2007). Ihre Einzelausstellungen wurden u. a. im Pavillon von Bosnien-Herzegowina auf der 58. Biennale von Venedig (2019), im Bauhaus Museum Weimar (2019), im Lehmbruck-Museum, Duisburg (2017), im Hammer Museum, Los Angeles (2011) und in der Kunsthalle Düsseldorf (2009) gezeigt.
Der “Lauterbach-Preis für soziale Kunst”
Der mit 10.000 Euro dotierte “Lauterbach-Preis für soziale Kunst” wurde im Jahr 2021 erstmals und wird danach alle vier Jahre an Künstlerinnen oder Künstler vergeben, die sich in ihrem Werk mit gesellschaftlichen Themen beschäftigen und in Nordrhein-Westfalen arbeiten und/oder leben. Unter der Bezeichnung “soziale Kunst” werden Kunstwerke verstanden, die sich mit dem öffentlichen, politischen und privaten Leben von Menschen auseinandersetzen. Der Preis wird durch eine Jury vergeben. Die Jury bildete Dr. Susanne Anna, Leiterin des Stadtmuseums Düsseldorf, Dr. Christoph Danelzik-Brüggemann, Leiter fotografische Sammlung/Sammlungen 19. Jahrhundert am Stadtmuseum Düsseldorf, Dr. Gunda Luyken, Leiterin Grafische Sammlung am Kunstpalast Düsseldorf, der Künstlerin Zipora Rafaelov sowie Dr. Mi You, Vertretungsprofessorin für Kunst und Ökonomien an der Universität Kassel/ documenta-Institut.
Carl und Ruth Lauterbach-Stiftung am Stadtmuseum
Die Carl und Ruth Lauterbach-Stiftung wurde im Jahr 1995 von der Fotografin Ruth Lauterbach-Baehnisch in Erinnerung an ihren Ehemann Carl errichtet. Neben der Vergabe des Lauterbach-Preises dient die Stiftung der Förderung der wissenschaftlichen Arbeit im Zusammenhang mit dem im Stadtmuseum befindlichen Archiv.