Stell­ten Ein­zel­hei­ten zu der Pla­nung zur Platz- und Frei­raum­ge­stal­tung des Hein­rich-Heine-Plat­zes vor: Jochen Kral, Dezer­nent für Mobi­li­tät und Cor­ne­lia Zuschke, Dezer­nen­tin für Pla­nen, Bauen, Woh­nen und Grundstückswesen,©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Michael Gstettenbauer

 

Pla­nung sieht hohe Auf­ent­halts­qua­li­tät und eine opti­mierte Ver­kehrs­füh­rung vor

Die Düs­sel­dor­fer Alt­stadt soll zuneh­mend an Attrak­ti­vi­tät und Zukunfts­fä­hig­keit gewin­nen. Dazu soll die Umge­stal­tung des Hein­rich-Heine-Plat­zes, der sich im Her­zen Düs­sel­dorfs befin­det, einen gro­ßen Teil bei­tra­gen. Ziel ist es, einen beson­de­ren Ein­gang in die Alt­stadt zu schaffen.

Ein­zel­hei­ten zu der Pla­nung zur Platz- und Frei­raum­ge­stal­tung haben Jochen Kral, Dezer­nent für Mobi­li­tät, Cor­ne­lia Zuschke, Dezer­nen­tin für Pla­nen, Bauen, Woh­nen und Grund­stücks­we­sen und Flo­rian Reeh, Lei­ter des Amtes für Ver­kehrs­ma­nage­ment, am Mitt­woch, 17. Novem­ber, vor­ge­stellt. “Bei der Umge­stal­tung des Hein­rich-Heine-Plat­zes müs­sen ver­schie­dene, viel­fäl­tige Aspekte und Anfor­de­run­gen Berück­sich­ti­gung fin­den. Die Ver­kehrs­füh­rung gilt es im Sinne der Ver­kehrs­wende zu opti­mie­ren, dabei jedoch glei­cher­ma­ßen das sich ver­än­dernde Stadt­klima und die Mul­ti­funk­tio­na­li­tät des Plat­zes für Ver­an­stal­tun­gen zu beach­ten”, erklärte Jochen Kral, Dezer­nent für Mobilität.

“Der Hein­rich-Heine-Platz ist für die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf von gro­ßer Bedeu­tung. Er liegt am his­to­ri­schen Pracht­bou­le­vard und der heu­ti­gen Haupt­ver­kehrs­straße Hein­rich-Heine-Allee. Mit sei­ner Lage zwi­schen Königs­al­lee und Alt­stadt ist der Platz ein zen­tra­ler Ankunfts­ort für Men­schen, die die Alt­stadt besu­chen. Die fuß­läu­fige Ver­bin­dung von den öst­lich gele­ge­nen Ein­kaufs­stra­ßen zum Rhein führt über den Platz, und bereits heute dient er als Treff­punkt und Auf­ent­halts­ort”, erläu­terte die Dezer­nen­tin für Pla­nen, Bauen, Woh­nen und Grund­stücks­we­sen, Cor­ne­lia Zuschke.

Nach der Aus­wer­tung einer in der Zeit von Juli bis August 2021 erfolg­ten öffent­li­chen Betei­li­gung, bei der die Mehr­zahl von 66 Pro­zent der ins­ge­samt 2.905 Teil­neh­men­den die Neu­ge­stal­tung als posi­tiv bewer­te­ten, liegt nun eine kon­krete Pla­nung hin­sicht­lich der Platz­ge­stal­tung vor.

Auch die Sor­gen der Men­schen, die sich bei der Betei­li­gung her­aus­kris­tal­li­sier­ten, wie etwa eine Ver­schmut­zung des Licht­ho­fes oder feh­lende Zugäng­lich­keit für Men­schen mit Ein­schrän­kun­gen, wur­den von den Pla­nen­den sehr ernst genom­men. Die Düs­sel­dorf Mar­ke­ting GmbH, die Stadt­ver­wal­tung sowie die Fach­pla­nungs­bü­ros stan­den stets in engem Aus­tausch und haben alle geäu­ßer­ten Wün­sche hin­sicht­lich der Mach­bar­keit gründ­lich geprüft.

Bei der Umge­stal­tung las­sen sich zwei Kern­ziele hervorheben:

Ver­bes­se­rung der Aufenthaltsqualität
Die Auf­ent­halts­qua­li­tät soll unter ande­rem durch eine groß­flä­chige Begrü­nung, die den Hein­rich-Heine-Platz zu einer grü­nen Oase im Stadt­zen­trum wer­den lässt, gestei­gert wer­den. Ange­dacht ist, dass der Platz eine große, baum­über­stan­dene Flä­che erhält, wobei die Straße von zwei Baum­rei­hen gefasst wird. Die Baum­al­lee aus der Hein­rich-Heine-Allee, in Rich­tung des Wil­helm-Marx-Hau­ses, wird somit fort­ge­setzt. Zudem sol­len Hoch­beete gepflanzt wer­den, wel­che die neuen Auf­ent­halts­flä­chen von der Straße abgrenzen.

Auch sol­len Gebiete am Hein­rich-Heine-Platz als Rück­zugs­orte fun­gie­ren. West­lich des Carsch-Hau­ses, in der Huns­rücken­straße, sol­len in eine groß­zü­gige Sitz­lounge Bücher­kis­ten inte­griert wer­den, die den Pas­san­tin­nen und Pas­san­ten unter ande­rem ermög­li­chen, in digi­ta­len Büchern zu schmökern.

Auch die Beleuch­tung zielt auf die Schaf­fung einer höchst­mög­li­chen Auf­ent­halts­qua­li­tät ab: Zusätz­lich zur regu­lä­ren Beleuch­tung des Plat­zes sind beson­dere Beleuch­tungs­ele­mente — soge­nannte Akzent­lich­ter — geplant, die die Atmo­sphäre prä­gen und zum Ver­wei­len einladen.

Umge­stal­tung des Straßenraums/ Anpas­sung der Verkehrsführung
Die Alt­stadt wird tag­täg­lich von einer gro­ßen Zahl von Men­schen besucht. Um die­sen mehr Platz und Bewe­gungs­frei­heit zu bie­ten, wer­den am Hein­rich-Heine-Platz gezielt Flä­chen von Ein­bau­ten frei­ge­hal­ten. Der gesamte Platz kann durch den Weg­fall der Ver­bin­dung zur Kaser­nen­straße ver­grö­ßert wer­den, und der neu­ge­stal­tete Zugang in das Base­ment des Carsch-Hau­ses mit sei­nem Licht­hof fügt sich in die offene Platz­mitte ein. Ins­ge­samt erfolgt die Neu­ge­stal­tung sehr “platz­spa­rend”.

“Wir möch­ten nicht nur einen guten Auf­ent­halt am Hein­rich-Heine-Platz ermög­li­chen, son­dern auch die dor­tige Ver­kehrs­füh­rung für alle Ver­kehrs­teil­neh­men­den opti­mie­ren. Dabei spie­len eine gute Anbin­dung und Bar­rie­re­frei­heit eine min­des­tens genauso große Rolle, wie die Ver­bes­se­rung der Bedin­gun­gen für Fuß- und Rad­ver­kehr vor Ort”, erklärte Flo­rian Reeh, Lei­ter des Amtes für Verkehrsmanagement.

In puncto Bar­rie­re­frei­heit wird unter ande­rem ein Glas­auf­zug vor­han­den sein, mit dem Men­schen mit Ein­schrän­kun­gen pro­blem­los und kom­for­ta­bel direkt zur unten­lie­gen­den U‑Bahn-Sta­tion gelan­gen kön­nen. Der U‑Bahn-Abgang Rich­tung Flin­ger Straße auf dem Hein­rich-Heine-Platz soll zudem an das vor­han­dene Leit­li­ni­en­netz der Alt­stadt ange­schlos­sen sein.

Die zukünf­tige Ver­kehrs­füh­rung ergibt sich aus der Aus­wer­tung von neun ver­schie­de­nen Vari­an­ten, wobei die fol­gen­den sechs Ziel­fel­der Berück­sich­ti­gung fan­den: Ver­kehrs­qua­li­tät bei ÖPNV, moto­ri­sier­ter Indi­vi­du­al­ver­kehr, Rad­ver­kehr, Fuß­ver­kehr sowie die Qua­li­tät des Stadt­rau­mes und die Wirt­schaft­lich­keit. Es erfolgte eine Gewich­tung die­ser und eine Bewer­tung anhand eines Punk­te­sys­tems. Im Ergeb­nis emp­fiehlt die Stadt­ver­wal­tung fol­gen­des Modell:

Kraft­fahr­zeug­ver­kehr
Der flie­ßende Ver­kehr soll ent­lang der Breite Straße geführt wer­den. Dafür steht für dem Gera­de­aus­ver­kehr nach Süden und Nor­den jeweils eine sepa­rate Fahr­spur zur Ver­fü­gung. Für den Ver­kehr in Rich­tung Theo­dor-Kör­ner-Straße wird aus Nor­den eine Links­ab­bie­ge­spur bzw. aus Süden eine Rechts­ab­bie­ge­spur ange­ord­net. Dar­über hin­aus wird in der Breite Straße eine Links­ab­bie­ge­spur in die Ben­ra­ther Straße angeordnet.

Ab der Ben­ra­ther Straße wird das ursprüng­li­che Ein­bahn­stra­ßen­sys­tem in der Breite Straße und der Kaser­nen­straße wie­der­auf­ge­nom­men. Die Kaser­nen­straße soll nörd­lich der Ben­ra­ther Straße als Tempo-30-Zone aus­ge­wie­sen und im Zwei­rich­tungs­ver­kehr befah­ren wer­den. Die Durch­fahrt zum Hein­rich-Heine-Platz wird für den Regel­ver­kehr ver­bo­ten. Die Theo­dor-Kör­ner-Straße wird als ein­spu­rige Ein­bahn­straße in Fahrt­rich­tung Osten aus­ge­wie­sen. An der Ein­mün­dung zur Königs­al­lee (West­seite) wei­tet sich der Fahr­bahn­quer­schnitt für eine Gera­de­aus- und Rechts­ab­bie­ge­spur wie­der ent­spre­chend auf. Die Trink­aus­straße wird als Ein­bahn­straße in Rich­tung Wes­ten ausgewiesen.

Fuß­gän­ger­ver­kehr
Durch den Weg­fall von Fahr­spu­ren erge­ben sich auf der Achse Flin­ger Straße — Theo­dor-Kör­ner-Straße kür­zere und sehr grad­li­nige Que­rungs­wege und somit deut­lich kür­zere Que­rungs­zei­ten als im Bestand. Dar­über hin­aus ent­fal­len die heute vor­han­de­nen Mit­tel­in­seln. Durch die Aus­wei­sung der Theo­dor-Kör­ner-Straße als Ein­bahn­straße in Rich­tung Osten ergibt sich die Mög­lich­keit, die Sei­ten­räume dort für den Fuß­gän­ger­ver­kehr zu erwei­tern und gerad­li­nige Lauf­wege anzubieten.

Öffent­li­cher Nahverkehr
Eine Bus­halts­telle soll vor das Rhein­bahn­kun­den­cen­ter gelegt wer­den. Die Bus­hal­te­stel­len der Ben­ra­ther Straße bezie­hungs­weise der Kaser­nen­straße wur­den zunächst in der Breite Straße posi­tio­niert; eine Ver­schie­bung wird noch geprüft.

Rad­ver­kehr
Auf der Hein­rich-Heine-Allee, der Breite Straße und der Ben­ra­ther Straße sind für jede Fahrt­rich­tung sepa­rate “ERA-kon­forme” Rad­fahr­strei­fen vor­ge­se­hen. Abwei­chend davon wird der Rad­ver­kehr in Fahrt­rich­tung Süden ent­lang der Hein­rich-Heine-Allee nahezu voll­stän­dig auf einem Bord­stein­rad­weg geführt. Im Abschnitt der Kaser­nen­straße wird der Rad­ver­kehr bei Anord­nung einer Stre­cken­ge­schwin­dig­keit von 30 Stun­den­ki­lo­me­tern auf der Fahr­bahn geführt. Dar­über hin­aus ist vor­ge­se­hen, eine 3,0 Meter breite Rad­we­ge­ver­bin­dung von der Breite Straße zur Kaser­nen­straße zwi­schen Carsch-Haus und Wil­helm-Marx-Haus ein­zu­rich­ten. Bei den neu ent­ste­hen­den Rad­we­gen wird größ­ter Wert dar­auf­ge­legt, dass diese sich optisch deut­lich von der rest­li­chen Platz­flä­che abheben.

Taxi­ver­kehr
Der Taxi­ver­kehr wird zukünf­tig, wie im Bestand, zwi­schen Theo­dor-Kör­ner-Straße und Elber­fel­der Straße ange­ord­net. Die Anfahrt des Taxi­stan­des kann dabei über den Tun­nel der Elber­fel­der Straße, aus einer War­te­zone par­al­lel zum Tun­nel oder auch aus der Hein­rich-Heine-Allee erfol­gen. Im dor­ti­gen Platz­be­reich kön­nen dabei bei ein­strei­fi­ger Auf­stel­lung bis zu 15 Taxen ange­ord­net werden.

Beschlüsse des Rates/Ausblick
Der Stadt­rat soll nun die Stadt­ver­wal­tung beauf­tra­gen, auf Grund­lage der vor­lie­gen­den Vor­ent­wurfs­pla­nung die Ent­wurfs­pla­nung und — falls erfor­der­lich — die Geneh­mi­gungs­pla­nung für die Platz- und Frei­raum­pla­nung für den dar­ge­stell­ten Stadt­raum zu erstel­len oder Fach­pla­ner mit die­ser Ent­wurfs­pla­nung zu beauftragen.

Ein­ge­holt wer­den soll auch die Zustim­mung des Rates zum Abbau und der Ein­la­ge­rung des Pavil­lons nach dem Weih­nachts­markt im Januar 2022, mit Aus­sicht einer schnellst­mög­li­chen Wie­der­auf­stel­lung nach abge­schlos­se­ner Prü­fung und Ein­ho­lung der erfor­der­li­chen Grundlagen.

Für die wei­tere Pla­nung wer­den rund ein­ein­halb Jahre benö­tigt. Es ist vor­ge­se­hen, im Jahr 2023 mit dem Bau der Straße zu begin­nen. Für die Bau­zeit wird eine Dauer von etwa zwölf Mona­ten angenommen.

 

Die Ani­ma­tion bie­tet einen Blick auf den neu gestal­te­ten Heinrich-Heine-PLatz,©SIGNA/David Chip­per­field Architects