Die Vorbereitungen für das zweite Anpassungsgebiet laufen bereits auf Hochtouren
Seit 2019 arbeitet die Netzgesellschaft Düsseldorf an einem ihrer größten Infrastrukturprojekte: der Erdgasumstellung. Dabei stellt Düsseldorf um. Und zwar von L‑Gas auf H‑Gas.* Denn aufgrund rückläufiger Fördermengen steht L‑Gas in Zukunft nur noch sehr begrenzt zur Verfügung. Daher müssen alle bisher mit L‑Gas versorgten Gebiete auf H‑Gas umgestellt werden. Und dazu zählt auch Düsseldorf. In den vergangenen zwei Jahren hat die Netzgesellschaft alle vorbereitenden Maßnahmen getroffen, um im Juli 2021 den Startschuss für die neue Gasart zu geben. Bereiche in Bilk, Unterbilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Volmerswerth, Flehe, Himmelgeist und Holthausen werden seitdem mit H‑Gas versorgt. Nach der Umstellung heißt jedoch gleichzeitig vor der Umstellung: Denn die Netzgesellschaft arbeitet bereits auf Hochtouren an den Vorbereitungen für die Erdgasumstellung des zweiten Anpassungsgebietes.
Dies umfasst Bereiche in Lörick, Oberkassel, Pempelfort, Oberbilk sowie Stadtmitte. Dort ist die Netzgesellschaft zurzeit unterwegs und nimmt Anpassungen an Gasgeräten für einen reibungslosen Betrieb mit H‑Gas vor. Denn ab 2022 soll auch hier die neue Gasart zum Einsatz kommen.
Für das erste Anpassungsgebiet hieß es vor kurzem: Den Hebel von L‑Gas auf H‑Gas umlegen! Was sich so einfach anhört, war für das Team der Erdgasumstellung mit langen Vorbereitungsarbeiten und genauen Planungen verbunden. Die Expertinnen und Experten arbeiteten gespannt auf den Tag hin, an dem zum ersten Mal H‑Gas in die Düsseldorfer Leitungen strömte. Ein Meilenstein für die zukünftige Erdgasversorgung unserer Stadt war gelegt.
Doch wie läuft der Vorgang der Umstellung im Netz technisch ab? Um das neue Gas in das Düsseldorfer Netz einspeisen zu können, musste das Erdgasnetz in den betroffenen Bereichen zunächst vom restlichen Netz getrennt werden. Dies geschieht mit Hilfe von sogenannten Schiebern, die sich in den Gasrohren befinden und per Hebel zu- und aufgedreht werden können (siehe Foto). Diese trennen ein bestimmtes Netzgebiet ab. So wurde das Gebiet von der Versorgung mit L‑Gas getrennt. In einem nächsten Schritt konnte das Gebiet in Richtung H‑Gas wieder geöffnet werden und das neue Gas floss von den Leitungen in die Haushalte. Und das alles ohne jegliche Versorgungsunterbrechung. Somit ist der Netzgesellschaft Düsseldorf die erste Umstellung auf H‑Gas im Düsseldorfer Versorgungsgebiet gelungen und auch der Zeitplan konnte – trotz erschwerter Bedingungen durch die Corona-Pandemie – gehalten werden. Insgesamt mussten dafür rund 30.000 Gasgeräte erhoben und auf die neue Gasart technisch angepasst werden.
„Für eine reibungslose Umstellung von L‑Gas auf H‑Gas hat das Team mit viel Engagement und Mühe versucht, mit allen Kundinnen und Kunden in Kontakt zu kommen. Denn für die Umstellung mussten zunächst alle Gasgeräte erfasst und angepasst werden. Dafür waren persönliche Hausbesuche notwendig. Für die Zusammenarbeit und den Einsatz möchten wir uns bei allen Beteiligten bedanken, insbesondere bei allen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern, die uns den Zugang zu ihren Gasgeräten gewährt haben – und das in einer für die Gesellschaft schwierigen Phase aufgrund von Corona“, betont Nadine Steinbach, Leiterin der Erdgasumstellung bei der Netzgesellschaft Düsseldorf.
Auch nach der Umstellung ist das Team weiterhin im ersten Umstellungsgebiet unterwegs. Denn nach wie vor finden noch Kundenbesuche statt, da es einige Gasgeräte gibt, die aufgrund ihrer technischen Eigenschaften erst nach dem Umstellungstag technisch angepasst werden können.
*L- für low-caloric, niedrigerer Brennwert und H- für high-caloric, höherer Bfür high-caloric, höherer Brennwert