Michael Rich­arz und Jochen Kral Foto: Rheinbahn

 

Stadt Düs­sel­dorf und Rhein­bahn star­ten den bar­rie­re­freien Aus­bau der Hal­te­stelle „Schlüterstraße/Arbeitsagentur“ sowie die Erneue­rung der Stra­ßen­füh­rung, der Rad- und Geh­wege und der Gleis­an­lage in die­sem Bereich. Gemein­sam inves­tie­ren die Part­ner über 8,4 Mil­lio­nen Euro in die Moder­ni­sie­rung. Die umfang­rei­chen Bau­ar­bei­ten sind in meh­rere Pha­sen ein­ge­teilt und dau­ern vor­aus­sicht­lich bis Novem­ber 2022.

Die Hal­te­stelle „Schlüterstraße/Arbeitsagentur“ der Stadt­bahn­li­nien U72, U73 und U83 sowie der Stra­ßen­bahn­li­nie 709 liegt auf der Gra­fen­ber­ger Allee zwi­schen Ivo-Beu­cker-Straße und Schlü­ter­straße und hat aktu­ell sehr schmale, nied­rige Bahn­steige. Um einen niveau­glei­chen Ein­stieg in die Nie­der­flur-Bah­nen zu errei­chen, erhöht die Rhein­bahn die bei­den Bahn­steige, so dass sie 25 Zen­ti­me­ter über der Schiene lie­gen. Zudem wer­den sie auf rund 3,5 Meter ver­brei­tert; Ram­pen und Über­wege mit Signal­an­la­gen auf bei­den Sei­ten garan­tie­ren einen durch­gän­gi­gen und schnel­le­ren Zugang. „Mit fast 14.000 ein- und aus­stei­gen­den Fahr­gäs­ten am Tag hat diese Hal­te­stelle eine sehr hohe Bedeu­tung. Der bar­rie­re­freie Aus­bau erleich­tert die Nut­zung unse­res Ange­bots für alle Men­schen, vor allem aber für mobi­li­täts­ein­ge­schränkte Fahr­gäste. Hierzu gehört nicht nur der gesi­cherte Zugang von bei­den Sei­ten über Ram­pen, son­dern auch das ein­fa­che und bequeme Ein- und Aus­stei­gen durch
die höhe­ren und brei­te­ren Bahn­steige. Bar­rie­re­frei­heit ist ein wich­ti­ger Fak­tor, um den Nah­ver­kehr noch attrak­ti­ver zu machen und noch mehr Men­schen zum Umstei­gen auf unsere kli­ma­freund­li­che Mobi­li­tät zu bewe­gen“, so Michael Rich­arz, Vor­stand Tech­nik und Betrieb der Rheinbahn.

Opti­mierte Ver­kehrs­füh­rung und Radwege
Im Zuge die­ser Arbei­ten baut die Rhein­bahn die gesamte Gleis­an­lage samt einer Gleis­kreu­zung und zwei Wei­chen neu. Gleich­zei­tig sorgt die Stadt Düs­sel­dorf dafür, dass auch die Ver­kehrs­ver­hält­nisse auf der Straße ver­bes­sert wer­den: Sie baut die Kno­ten­punkte Gra­fen­ber­ger Allee/Schlüterstraße und Gra­fen­ber­ger Allee/­Wal­ter-Eucken-Stra­ße/­Sim­rock­straße um, da diese aktu­ell stark belas­tet sind. Bestehende Stra­ßen­ver­bin­dun­gen wer­den opti­miert, Kreu­zungs­be­rei­che ver­bes­sert und Rad­wege breit­flä­chig aus­ge­baut. Im Abschnitt von der Ivo-Beu­cker-Straße bis zum Kno­ten­punkt Sim­rock­straße erfolgt eine Opti­mie­rung der Stra­ßen­ver­bin­dung. Damit ver­bun­den ist der Aus­bau eines sepa­ra­ten Rechts­ab­bie­ge­fahr­strei­fens in die Schlü­ter­straße und die Wal­ter-Eucken-Straße, die Ver­bes­se­rung der Rad­we­ge­ver­bin­dung und die Besei­ti­gung ver­kehr­li­cher Eng­stel­len. Die Breite der Fahr­strei­fen wurde über­wie­gend auf 3,25 Meter fest­ge­legt. Ledig­lich der linke Gera­de­aus­fahr­strei­fen zwi­schen Schlü­ter­straße und Sim­rock­straße wird mit einer Breite von drei Metern her­ge­rich­tet. Ein beson­de­rer Fokus liegt zudem auf den Rad­we­gen: „Die vor­han­de­nen Rad­wege wer­den im Rah­men der Bau­maß­nahme auf zwei Meter ver­brei­tert, sodass Rad­fah­rende diese bequem, sicher und mit aus­rei­chend Abstand zu ande­ren Ver­kehrs­teil­neh­men­den nut­zen kön­nen. Ledig­lich an Eng­stel­len wird die Breite des Rad­wegs auf das Min­dest­maß von 1,60 Meter redu­ziert“, erklärt Jochen Kral, Dezer­nent für Mobi­li­tät der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf. Die Füh­rung des Rad­wegs ver­läuft wei­test­ge­hend als Bord­stein-Rad­weg. An allen Grund­stücks­zu­fahr­ten wird der Rad­ver­kehr bevor­rech­tigt geführt.

Ver­bes­se­rung auch für die Busse
Um die Bus­li­nie 725 zu beschleu­ni­gen, wird auf dem öst­li­chen Gleis der Gra­fen­ber­ger Allee eine Mög­lich­keit zum direk­ten Links­ab­bie­gen in die Sim­rock­straße für die Busse ein­ge­rich­tet und die Bus­hal­te­stelle in der Schlü­ter­straße bar­rie­re­frei ausgebaut.

Inves­ti­tio­nen
Der Umbau ein­schließ­lich der Gleis- und Stra­ßen­bau­ar­bei­ten kos­tet ins­ge­samt rund 8,4 Mil­lio­nen Euro. Davon trägt die Rhein­bahn rund 6,2 Mil­lio­nen Euro, die Stadt Düs­sel­dorf rund 2,2 Mil­lio­nen Euro. Der bar­rie­re­freie Aus­bau wird durch den Ver­kehrs­ver­bund Rhein-Ruhr gefördert.

Noch mehr Modernisierung
Alle Über­wege sowie die Rad- und Fuß­wege wer­den ent­spre­chend der Stan­dards zur Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­ver­hält­nisse für Mobi­li­täts­ein­ge­schränkte bar­rie­re­frei aus­ge­baut. Auch Fahr­lei­tung, Nach­rich­ten­tech­nik, Stra­ßen­be­leuch­tung, Abwas­ser­schächte, Schie­nen- und Stra­ßen­ent­wäs­se­rung wer­den moder­ni­siert. Die Stadt­werke Düs­sel­dorf legen ent­lang der Gra­fen­ber­ger Allee beid­sei­tig Lei­tun­gen um und füh­ren Regu­lie­rungs- und Sanie­rungs­ar­bei­ten aus. Vor­be­rei­tende Arbei­ten der Netz­ge­sell­schaft Düs­sel­dorf lau­fen bereits. Wäh­rend der Bau­ar­bei­ten müs­sen drei Bäume gefällt wer­den, dafür wer­den 22 Bäume in die­sem Bereich neu gepflanzt.

Meh­rere Bauphasen
Die Bau­ar­bei­ten erstre­cken sich über eine Länge von unge­fähr 400 Metern. Sie begin­nen am 10. Januar und dau­ern vor­aus­sicht­lich bis Mitte Novem­ber 2022. Die Arbei­ten wer­den in meh­re­ren Pha­sen unter weit­ge­hen­der Auf­recht­erhal­tung eines Fahr­strei­fens für den Indi­vi­du­al­ver­kehr aus­ge­führt. Die Gleis­bau­ar­bei­ten sind wäh­rend der ver­kehrsär­me­ren Zeit in den Som­mer­fe­rien 2022 geplant, mit einer tem­po­rä­ren Voll­sper­rung der Gra­fen­ber­ger Allee für rund drei Wochen. Auf den Bahn­li­nien fah­ren in die­ser Zeit Ersatz­busse, der Indi­vi­du­al­ver­kehr wird groß­räu­mig umge­lei­tet. Gezielte Infor­ma­tio­nen dazu fol­gen recht­zei­tig vor der jewei­li­gen Bauphase.