Archiv­bild Rosen­mon­tag 2020 Foto: LOKALBÜRO

 

Poli­zei und Ord­nungs­amt kün­di­gen ver­stärkte Kon­trol­len an 
Gemein­sa­mer Appell, auf große Fei­ern zu verzichten

Das Land Nord­rhein-West­fa­len sieht für die Kar­ne­vals­tage “Brauch­tums­zo­nen” mit erhöh­ten Auf­la­gen und Schutz­maß­nah­men wie 2G+ vor. Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf wird diese ver­schärf­ten Auf­la­gen von Kar­ne­vals­don­ners­tag (24. Februar, 8 Uhr) bis Diens­tag (1. März, 5 Uhr) in der Alt­stadt mit­tels ent­spre­chen­der All­ge­mein­ver­fü­gung umset­zen und mit Hilfe der Poli­zei Düs­sel­dorf kon­trol­lie­ren. Das Gebiet wird ana­log der Glas­ver­bots­zone sein, die zwi­schen Schul­straße und Ratin­ger Straße sowie zwi­schen Rat­haus­ufer und Hein­rich-Heine-Allee liegt. Am Kar­ne­vals­sonn­tag gehört dazu zusätz­lich auch die Königs­al­lee. Das haben Chris­tian Zaum, Ord­nungs­de­zer­nent der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, und Diet­mar Hen­ning, Lei­ten­der Poli­zei­di­rek­tor der Poli­zei Düs­sel­dorf, in einer gemein­sa­men Pres­se­kon­fe­renz noch­mals herausgestellt.

In dem Gebiet gilt dann, wie vom Land NRW vor­ge­se­hen, für alle Jecken 2G+. Das heißt, es dür­fen sich dort nur gene­sene und geimpfte Jecke mit aktu­el­lem, nega­ti­vem Test sowie geboos­terte Jecke auf­hal­ten. In den Knei­pen in die­sem Gebiet gilt nach der Lan­des­ver­ord­nung sogar ein ver­schärf­tes 2G+, bei dem auch Geboos­terte einen aktu­el­len, nega­ti­ven Test benötigen.

In dem gesam­ten Gebiet wird es — eben­falls gemäß der Lan­des­re­ge­lun­gen — in den Stra­ßen und Gas­sen keine Ver­an­stal­tun­gen, gezielte Außen­be­schal­lung, Außen­gas­tro­no­mie auf Ter­ras­sen oder an Bier­wa­gen sowie Büh­nen oder sons­tige Ver­an­stal­tun­gen oder Dar­bie­tun­gen geben. Der Rat­haus­sturm an Alt­wei­ber und das Kö-Trei­ben am Kar­ne­vals­sonn­tag wur­den bereits im Vor­feld abge­sagt. Der Rosen­mon­tags­zug wurde vom Comi­tee Düs­sel­dor­fer Car­ne­val auf den 29. Mai verschoben.
Zusätz­lich gilt in dem Gebiet, wie schon in den letz­ten 12 Jah­ren, ins­be­son­dere am Don­ners­tag (Alt­wei­ber) ein Glas­ver­bot, das an Alt­wei­ber mit­tels besetz­ter Sper­ren kon­trol­liert wird. Auf beide Rege­lun­gen (2G+ und Glas­ver­bot) wei­sen ent­spre­chende Schil­der hin.

Nicht immu­ni­sierte Jecken haben zur “Brauch­tums­zone” und den Knei­pen kei­nen Zutritt. Zudem gel­ten die wei­te­ren Rege­lun­gen der jeweils gül­ti­gen Coro­naschutz­ver­ord­nung. Bei Zuwi­der­hand­lung gegen Vor­schrif­ten der “Brauch­tums­zone” droht ein saf­ti­ges Buß­geld. Ein aktu­el­ler Buß­geld­ka­ta­log wird vom Land erarbeitet.

Für den Zutritt zu den Gast­stät­ten sind die jewei­li­gen Gas­tro­no­men zustän­dig. Dort erfolgt die Prü­fung, ob alle Vor­aus­set­zun­gen für den Ein­lass in die Kneipe gege­ben sind. Stadt und Poli­zei wer­den ins­be­son­dere im öffent­li­chen Stra­ßen­raum stich­pro­ben­ar­tig kon­trol­lie­ren, ob die Zugangs­vor­aus­set­zun­gen gege­ben sind. Der Gas­tro­no­mie wur­den die Rege­lun­gen im Rah­men einer Video­kon­fe­renz der DEHOGA sei­tens der Stadt erläu­tert. Dar­über hin­aus erhal­ten Wirte und Händ­ler seit dem Wochen­ende eine Ord­nungs­ver­fü­gung, wonach der Außer­haus­ver­kauf von Geträn­ken in Glas­be­hält­nis­sen inner­halb der Glas­ver­bots­zone nicht zuläs­sig ist.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Ange­sichts der Omi­kron-Welle und der hohen Belas­tung der Nor­mal­sta­tio­nen in den Kran­ken­häu­sern schließe ich mich aus­drück­lich dem Appell von NRW-Gesund­heits­mi­nis­ter Karl-Josef Lau­mann an, auf große Fei­ern zu ver­zich­ten und danke dem Comi­tee Düs­sel­dor­fer Car­ne­val und sei­nen Mit­glieds­ver­ei­nen, die hohes Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein gezeigt und ihre Ver­an­stal­tun­gen abge­sagt haben. Tat­säch­lich geht es bei den vom Land vor­ge­se­he­nen Brauch­tums­zo­nen nicht darum, Stra­ßen­kar­ne­val zu ermög­li­chen, son­dern Zusam­men­tref­fen von När­rin­nen und Nar­ren stär­ker zu reglementieren.”

Poli­zei­prä­si­dent Nor­bert Wes­se­ler: “Die Düs­sel­dor­fer Poli­zei hat sich auf die Kar­ne­vals­tage inten­siv vor­be­rei­tet. Ein mög­li­ches hohes Auf­kom­men von Besu­che­rin­nen und Besu­chern, trotz bestehen­der Ein­schrän­kun­gen, machen eine starke Prä­senz im öffent­li­chen Raum erfor­der­lich. Unter­stützt wird die Poli­zei der Lan­des­haupt­stadt durch Beam­tin­nen und Beamte der Bereitschaftspolizei.”

Der Schwer­punkt des Ein­satz­ge­sche­hens, trotz star­ker Beschrän­kun­gen, wird in der Alt­stadt und am Rhein­ufer lie­gen, am Kar­ne­vals­sonn­tag auch auf der Königs­al­lee. Auf­grund der ver­schärf­ten Rege­lun­gen wer­den dort umfang­rei­che Kon­trol­len erfor­der­lich sein. Die Düs­sel­dor­fer Poli­zei wird die Maß­nah­men an die aktu­ell gel­ten­den Regeln und Schutz­be­stim­mun­gen anpas­sen und eng mit der Ord­nungs­be­hörde zusammenarbeiten.

Es gilt an den Kar­ne­vals­ta­gen, wie schon zu “Vor-Corona-Zei­ten”, eine Null-Tole­ranz-Stra­te­gie gegen­über Straf­tä­tern und gewalt­tä­ti­gen oder gewalt­be­rei­ten Besu­chern. Nur so kön­nen die Sicher­heit in der Stadt gewähr­leis­tet und Straf­ta­ten ver­hin­dert wer­den. Die Poli­zei wird kon­se­quent ein­schrei­ten und unfried­li­che Besu­cher, falls erfor­der­lich, früh­zei­tig in Gewahr­sam nehmen.

Der Lei­tende Poli­zei­di­rek­tor Diet­mar Hen­ning: “Auch wenn das Motto der Ses­sion 2021/2022 ‘Wir fei­ern das Leben’ heißt, appel­liert die Poli­zei Düs­sel­dorf an alle, beson­nen und ver­nünf­tig zu han­deln. Durch eine wahr­nehm­bare starke Prä­senz wol­len wir zu fried­li­chen und siche­ren Kar­ne­vals­ta­gen beitragen.”

Rechts- und Ord­nungs­de­zer­nent Chris­tian Zaum: “Wir wer­den die Ein­hal­tung der 2G+-Regel für die Jecken, auch mit Unter­stüt­zung der Poli­zei, stich­pro­ben­ar­tig kon­trol­lie­ren und gegen Ver­stöße kon­se­quent vor­ge­hen. Jecke, die die 2G+-Regel in der Beschrän­kungs­zone miss­ach­ten, droht ein saf­ti­ges Bußgeld.”

Auch gegen das soge­nannte “wilde Uri­nie­ren” wird kon­se­quent vor­ge­gan­gen, zumal es zusätz­li­che Toi­let­ten­wa­gen in der Alt­stadt geben wird. Hier liegt das Buß­geld bei durch­schnitt­lich 100 Euro.

Hans-Jür­gen Tüll­mann, Geschäfts­füh­rer Comi­tee Düs­sel­dor­fer Car­ne­val: “Als CC haben wir uns bewusst schon früh ent­schie­den, unsere eige­nen Ver­an­stal­tun­gen abzu­sa­gen und dies auch unse­ren Mit­glieds­ver­ei­nen zu emp­feh­len. Dass Land und Stadt nun ent­spre­chende Vor­keh­run­gen tref­fen, den Stra­ßen­kar­ne­val zu beschrän­ken, ist daher rich­tig. Wir freuen uns alle mit­ein­an­der lie­ber auf unse­ren nach­ge­hol­ten ‘Zoch’, der am 29. Mai 2022 statt­fin­den wird – hof­fent­lich bei Son­nen­schein und nied­ri­gen Inzidenzzahlen.”