Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei berichten von einem verhältnismäßig ruhigen Altweiberdonnerstag
Deutlich weniger Besucher als noch 2020 sowie den Jahren davor verbrachten den Altweiberdonnerstag in der Düsseldorfer Altstadt. Die Straßen im Altstadtbereich waren über den Tag gesehen mäßig besucht, das Geschehen konzentrierte sich zwischenzeitlich vor allem auf den Bereich rund um den Burgplatz und der Freitreppe am Rheinufer. Im gesamten Altstadtbereich galt in der Brauchtumszone 2G+, in den Kneipen mussten auch geboosterte Jecke einen aktuellen Test vorliegen. Die Einhaltung der Coronaschutzverordnung wurde von Kräften des Ordnungs- und Servicedienstes der Stadt Düsseldorf (OSD) überprüft. An den Zugängen zur Brauchtumszone wurde zudem wie in den Vorjahren das etablierte Glasverbot durchgesetzt.
Die Feuerwehr Düsseldorf verzeichnete ein deutlich geringeres auf Karneval bezogenes Einsatzaufkommen als in den Vorjahren. Bis 18.30 Uhr wurden insgesamt 55 Feiernde durch Besatzungen von Rettungswagen behandelt, ab 18.30 Uhr bis 22 Uhr wurde ein Sanitätsdienst im Rathausinnenhof eingesetzt. Hier wurden 44 weitere Personen behandelt, von denen 18 ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Die häufigsten Ursachen waren Kreislaufprobleme und übermäßiger Alkoholkonsum bei den vorwiegend jungen Feiernden. Das wie in den Vorjahren durchgesetzte Glasverbot zeigte erneut Wirkung: Es mussten keine Schnittverletzungen behandelt werden. Im Jahr 2020 mussten insgesamt noch über 300 Karnevalisten medizinisch behandelt werden.
Zusätzlich rückte die Feuerwehr — unabhängig von Karneval — im gesamten Stadtgebiet zu 615 Einsätzen aus, davon waren 570 Rettungsdienst‑, 20 Brand- und 25 Hilfeleistungs-Einsätze.
Auf den Straßen in der Altstadt war es den gesamten Altweiberdonnerstag über verhältnismäßig ruhig. Viele, meist jugendliche Karnevalisten versammelten sich im Bereich am Burgplatz und der Freitreppe am Rheinufer. Im Verlaufe des Nachmittags wurde die Stimmung vor Ort aggressiver. Polizei und OSD waren hier ständig präsent, kleinere Streitigkeiten wurden schnell erkannt und geschlichtet. Um 16.15 Uhr “vertrieb” ein heftiger Regenschauer mit Sturmböen die Feiernden vom Rheinufer und zerstreute sie über die Stadt. Um 21.45 Uhr folgte ein zweiter starker Regenschauer, der den erneut gefüllten Burgplatz sowie die gesamte Altstadt in der Folge relativ abrupt leerte.
Der OSD, der am Donnerstag mit 135 Kräften im Einsatz war, die durch 80 Security-Mitarbeiter an den Glasverbotssperren unterstützt wurden, führte im Verlaufe des Donnerstags insgesamt 483 2G+-Kontrollen in der Brauchtumszone sowie 32 2G++-Kontrollen in der Gastronomie durch. Hierbei wurden insgesamt elf Verstöße (keine in der Gastronomie) festgestellt. Trotz eines großen Angebots an öffentlichen Toiletten wurden 18 Wildpinkler erwischt, die ein Bußgeld von 100 Euro plus 28,50 Euro Verfahrenskosten erwarten können. Drei Ordnungswidrigkeiten wurden im Bereich des Jugendschutzes festgestellt. Bei den meisten Kontrollen wurden mitgeführter Alkohol oder Zigaretten von den Jugendlichen freiwillig vernichtet.
Im Bereich der Straftaten verzeichnete der OSD einen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz sowie fünf Beleidigungen. Eine Einsatzkraft wurde am Burgplatz an der Freitreppe mit einer Bierdose beworfen. Durch die Videoaufzeichnung der Polizei konnte der Betroffene ermittelt werden, in der Masse aufgefunden und anschließend dem Polizeigewahrsam zugeführt werden. Eine der Personen, die Beleidigungen aussprachen, verweigerte seine Personalien und leistete Widerstand. Auch hier wird eine Strafanzeige erfolgen.
Ein Altstadt-Gastronom hatte trotz Verbots seine Terrasse aufgebaut und musste diese wieder einräumen.
Die Jugendsammelstelle, die in der Altstadtwache der Polizei eingerichtet war, wurde am Donnerstag von insgesamt sechs Jugendlichen aufgesucht. Diese wurden allesamt von Sorgeberechtigten abgeholt.