Freitreppe geräumt — Viele mutmaßliche Straftäter identifiziert — Zahlreiche Platzverweise und Ingewahrsamnahmen
Wegen oftmals aggressiver und teils erheblich alkoholisierter junger Menschen war die Polizei in den beiden vergangenen Nächten im Dauereinsatz. Am Samstagabend wurde die Freitreppe wegen einer zu hohen Personendichte geräumt. Nur durch eine hohe Polizeipräsenz und ein konsequentes Einschreiten ließ sich die angespannte Lage in der Altstadt bewältigen. Den Einsatzkräften gelang es, viele mutmaßliche Straftäter zu identifizieren und entsprechende Verfahren gegen diese Personen einzuleiten. Mehr als 200 Platzverweise wurden ausgesprochen. 26 Menschen wurden in Gewahrsam genommen.
Wie schon an Altweiber war die Freitreppe an beiden Tagen bei schönem Wetter ab dem frühen Nachmittag ein beliebter Treffpunkt Tausender junger Menschen. Am Samstagabend wurde die Freitreppe in Abstimmung mit der Stadt geräumt und für die Dauer der Nacht gesperrt, da sich zu viele Personen in dem Bereich befanden. Die Hundertschaft wurde dabei von Booten der Wasserschutzpolizei und der Feuerwehr unterstützt.
Die Stimmung der feiernden jungen Menschen schlug mit steigendem Alkoholpegel um. Die Grundstimmung war auch später im Kernbereich der Altstadt außergewöhnlich aggressiv. Die teilweise offen zur Schau gestellte Aggressivität (Pöbeleien, Schaukämpfe, Beleidigungen, etc.) dauerte in beiden Nächten bis in die Morgenstunden an. So kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppen junger Menschen. Ohne Pause mussten die Polizistinnen und Polizisten Streitigkeiten schlichten. Nicht selten richtete sich die Aggression — auch ohne erkennbaren Anlass — gegen die Beamtinnen und Beamten. Die Einsatzkräfte waren in der gesamten Altstadt in beiden Nächten präsent und schritten gegen Provokateure und Straftäter konsequent und unmissverständlich ein. Rund 300 Einsätze nahmen die Polizistinnen und Polizisten wahr. Einzelne Sachverhalte aus den Nächten zur Veranschaulichung:
Freitag auf Samstag:
22:36 Uhr: Mehrere Personen treten nahe des Schwanenhauses im Hofgarten auf eine männliche Person ein. Nach einer kurzen Flucht können drei Tatverdächtige gestellt werden. Zwei wurden in Gewahrsam genommen. Ein minderjähriger mutmaßlicher Täter wurde von seinen Eltern von der Polizeiwache abgeholt.
22:38 Uhr: Ein 16-Jähriger filmt zunächst Polizeibeamte und beleidigt diese ohne erkennbaren Grund. Als er von den Einsatzkräften angesprochen wird, versucht er einen Beamten mit der Faust zu schlagen. Bei seiner Ingewahrsamnahme leistet er Widerstand. Ein Beamter wird leicht verletzt, bleibt aber dienstfähig.
22:42 Uhr: Bei einem Streit zweier Gruppen treffen Polizistinnen und Polizisten auf einen hochaggressiven 19-Jährigen. Dieser lässt sich nicht beruhigen. Er greift bei seiner Ingewahrsamnahme die Einsatzkräfte an. Ein Beamter wird leicht verletzt, bleibt aber dienstfähig.
23:33 Uhr: Zivilbeamte des Einsatztrupps Mitte beobachten vier mutmaßliche Taschendiebe “bei der Arbeit”. Im Laufe der Nacht gelingt die Festnahme aller vier Männer.
01:42 Uhr: Einer 21-Jährigen wurde wegen ihres aggressiven Verhaltens am Burgplatz ein Platzverweis für die Altstadt erteilt. Sie bespuckt, beleidigt und tritt bei ihrer Ingewahrsamnahme die eingesetzten Beamten.
03:17 Uhr: Ein Mann wird von mehreren Personen auf der Schneider-Wibbel-Gasse beraubt. Die unbekannten Täter fliehen mit der Geldbörse des Opfers.
Samstag auf Sonntag:
19:40 Uhr: Nach einer handfesten Auseinandersetzung mit einem anderen Altstadtbesucher leistet ein Minderjähriger Widerstand gegen Mitarbeiter des Ordnungs- und Servicedienstes. Er wird im Anschluss an seine Erziehungsberechtigten übergeben.
22:23 Uhr: Zivilbeamte werden von zwei Personen angegangen. Bei der körperlichen Auseinandersetzung werden die Polizeibeamten leicht verletzt. Die 18 und 19 Jahre alten Tatverdächtigen können auf der Flucht gestellt werden. Sie werden in Gewahrsam genommen.
01:36 Uhr: In einer Gaststätte an der Kurze Straße schlägt ein Mann einem anderen einen Bierkrug gegen den Kopf. Er wird nach kurzer Flucht von Polizeibeamten gestellt. Ein Strafverfahren wird eingeleitet.
02:17 Uhr: Am Grabbeplatz stellt ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes einen Wildpinkler zur Rede. Unbeteiligte mischen sich ein. Aus der Gruppe heraus wird Reizgas eingesetzt. Der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes wird leicht verletzt. Die Täter flüchten.
02:59 Uhr: Auf der Flinger Straße streitet sich ein Pärchen lautstark. Bei Einschreiten werden Polizeibeamte von beiden direkt angegriffen. Das Paar verbringt die Nacht im Polizeigewahrsam.
05:30 Uhr: Vor einer Diskothek auf der Neustraße geraten zwei Gruppen in Streit. Ein Tatverdächtiger schlägt seinem Gegenüber eine Flasche gegen den Kopf. Ein Anderer setzt Pfefferspray ein. Die Kontrahenten werden identifiziert. Es werden Strafverfahren eingeleitet.
Die Polizei Düsseldorf kündigt auch für die verbleibenden Karnevalstage eine hohe Präsenz in der Innenstadt an.