Frei­treppe Kar­ne­val 2022 Foto: LOKALBÜRO

 

Frei­treppe geräumt — Viele mut­maß­li­che Straf­tä­ter iden­ti­fi­ziert — Zahl­rei­che Platz­ver­weise und Ingewahrsamnahmen

Wegen oft­mals aggres­si­ver und teils erheb­lich alko­ho­li­sier­ter jun­ger Men­schen war die Poli­zei in den bei­den ver­gan­ge­nen Näch­ten im Dau­er­ein­satz. Am Sams­tag­abend wurde die Frei­treppe wegen einer zu hohen Per­so­nen­dichte geräumt. Nur durch eine hohe Poli­zei­prä­senz und ein kon­se­quen­tes Ein­schrei­ten ließ sich die ange­spannte Lage in der Alt­stadt bewäl­ti­gen. Den Ein­satz­kräf­ten gelang es, viele mut­maß­li­che Straf­tä­ter zu iden­ti­fi­zie­ren und ent­spre­chende Ver­fah­ren gegen diese Per­so­nen ein­zu­lei­ten. Mehr als 200 Platz­ver­weise wur­den aus­ge­spro­chen. 26 Men­schen wur­den in Gewahr­sam genommen.

Wie schon an Alt­wei­ber war die Frei­treppe an bei­den Tagen bei schö­nem Wet­ter ab dem frü­hen Nach­mit­tag ein belieb­ter Treff­punkt Tau­sen­der jun­ger Men­schen. Am Sams­tag­abend wurde die Frei­treppe in Abstim­mung mit der Stadt geräumt und für die Dauer der Nacht gesperrt, da sich zu viele Per­so­nen in dem Bereich befan­den. Die Hun­dert­schaft wurde dabei von Boo­ten der Was­ser­schutz­po­li­zei und der Feu­er­wehr unterstützt.

Die Stim­mung der fei­ern­den jun­gen Men­schen schlug mit stei­gen­dem Alko­hol­pe­gel um. Die Grund­stim­mung war auch spä­ter im Kern­be­reich der Alt­stadt außer­ge­wöhn­lich aggres­siv. Die teil­weise offen zur Schau gestellte Aggres­si­vi­tät (Pöbe­leien, Schau­kämpfe, Belei­di­gun­gen, etc.) dau­erte in bei­den Näch­ten bis in die Mor­gen­stun­den an. So kam es immer wie­der zu Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen ver­schie­de­nen Grup­pen jun­ger Men­schen. Ohne Pause muss­ten die Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten Strei­tig­kei­ten schlich­ten. Nicht sel­ten rich­tete sich die Aggres­sion — auch ohne erkenn­ba­ren Anlass — gegen die Beam­tin­nen und Beam­ten. Die Ein­satz­kräfte waren in der gesam­ten Alt­stadt in bei­den Näch­ten prä­sent und schrit­ten gegen Pro­vo­ka­teure und Straf­tä­ter kon­se­quent und unmiss­ver­ständ­lich ein. Rund 300 Ein­sätze nah­men die Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten wahr. Ein­zelne Sach­ver­halte aus den Näch­ten zur Veranschaulichung:

Frei­tag auf Samstag:

22:36 Uhr: Meh­rere Per­so­nen tre­ten nahe des Schwa­nen­hau­ses im Hof­gar­ten auf eine männ­li­che Per­son ein. Nach einer kur­zen Flucht kön­nen drei Tat­ver­däch­tige gestellt wer­den. Zwei wur­den in Gewahr­sam genom­men. Ein min­der­jäh­ri­ger mut­maß­li­cher Täter wurde von sei­nen Eltern von der Poli­zei­wa­che abgeholt.

22:38 Uhr: Ein 16-Jäh­ri­ger filmt zunächst Poli­zei­be­amte und belei­digt diese ohne erkenn­ba­ren Grund. Als er von den Ein­satz­kräf­ten ange­spro­chen wird, ver­sucht er einen Beam­ten mit der Faust zu schla­gen. Bei sei­ner Inge­wahrs­am­nahme leis­tet er Wider­stand. Ein Beam­ter wird leicht ver­letzt, bleibt aber dienstfähig.

22:42 Uhr: Bei einem Streit zweier Grup­pen tref­fen Poli­zis­tin­nen und Poli­zis­ten auf einen hoch­ag­gres­si­ven 19-Jäh­ri­gen. Die­ser lässt sich nicht beru­hi­gen. Er greift bei sei­ner Inge­wahrs­am­nahme die Ein­satz­kräfte an. Ein Beam­ter wird leicht ver­letzt, bleibt aber dienstfähig.

23:33 Uhr: Zivil­be­amte des Ein­satz­trupps Mitte beob­ach­ten vier mut­maß­li­che Taschen­diebe “bei der Arbeit”. Im Laufe der Nacht gelingt die Fest­nahme aller vier Männer.

01:42 Uhr: Einer 21-Jäh­ri­gen wurde wegen ihres aggres­si­ven Ver­hal­tens am Burg­platz ein Platz­ver­weis für die Alt­stadt erteilt. Sie bespuckt, belei­digt und tritt bei ihrer Inge­wahrs­am­nahme die ein­ge­setz­ten Beamten.

03:17 Uhr: Ein Mann wird von meh­re­ren Per­so­nen auf der Schnei­der-Wib­bel-Gasse beraubt. Die unbe­kann­ten Täter flie­hen mit der Geld­börse des Opfers.

Sams­tag auf Sonntag:

19:40 Uhr: Nach einer hand­fes­ten Aus­ein­an­der­set­zung mit einem ande­ren Alt­stadt­be­su­cher leis­tet ein Min­der­jäh­ri­ger Wider­stand gegen Mit­ar­bei­ter des Ord­nungs- und Ser­vice­diens­tes. Er wird im Anschluss an seine Erzie­hungs­be­rech­tig­ten übergeben.

22:23 Uhr: Zivil­be­amte wer­den von zwei Per­so­nen ange­gan­gen. Bei der kör­per­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung wer­den die Poli­zei­be­am­ten leicht ver­letzt. Die 18 und 19 Jahre alten Tat­ver­däch­ti­gen kön­nen auf der Flucht gestellt wer­den. Sie wer­den in Gewahr­sam genommen.

01:36 Uhr: In einer Gast­stätte an der Kurze Straße schlägt ein Mann einem ande­ren einen Bier­krug gegen den Kopf. Er wird nach kur­zer Flucht von Poli­zei­be­am­ten gestellt. Ein Straf­ver­fah­ren wird eingeleitet.

02:17 Uhr: Am Grab­beplatz stellt ein Mit­ar­bei­ter eines Sicher­heits­diens­tes einen Wild­pin­k­ler zur Rede. Unbe­tei­ligte mischen sich ein. Aus der Gruppe her­aus wird Reiz­gas ein­ge­setzt. Der Mit­ar­bei­ter des Sicher­heits­diens­tes wird leicht ver­letzt. Die Täter flüchten.

02:59 Uhr: Auf der Flin­ger Straße strei­tet sich ein Pär­chen laut­stark. Bei Ein­schrei­ten wer­den Poli­zei­be­amte von bei­den direkt ange­grif­fen. Das Paar ver­bringt die Nacht im Polizeigewahrsam.

05:30 Uhr: Vor einer Dis­ko­thek auf der Neu­straße gera­ten zwei Grup­pen in Streit. Ein Tat­ver­däch­ti­ger schlägt sei­nem Gegen­über eine Fla­sche gegen den Kopf. Ein Ande­rer setzt Pfef­fer­spray ein. Die Kon­tra­hen­ten wer­den iden­ti­fi­ziert. Es wer­den Straf­ver­fah­ren eingeleitet.

Die Poli­zei Düs­sel­dorf kün­digt auch für die ver­blei­ben­den Kar­ne­vals­tage eine hohe Prä­senz in der Innen­stadt an.