OSD Mit­ar­bei­ter im Kar­ne­vals­ein­satz Foto: LOKALBÜRO

 

Junge, zum gro­ßen Teil stark alko­ho­li­sierte Men­schen, die sich vor allem auf dem Burg­platz und der Frei­treppe am Rhein­ufer ver­sam­mel­ten, hiel­ten die Ein­satz­kräfte von OSD und Feu­er­wehr die gesam­ten Kar­ne­vals­tage in Atem — zumal bei vie­len Besu­che­rin­nen und Besu­chern eine hohe Respekt­lo­sig­keit bis hin zur Aggres­si­vi­tät fest­zu­stel­len war. Obwohl in die­sem Jahr auf­grund der Corona-Pan­de­mie kein orga­ni­sier­ter Stra­ßen­kar­ne­val statt­fand, hat­ten Stadt, Ord­nungs- und Ser­vice­dienst der Lan­des­haupt­stadt (OSD) sowie die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf mit vie­len Besu­chern an den Kar­ne­vals­ta­gen gerech­net, wes­we­gen Feu­er­wehr und OSD mit vie­len Ein­satz­kräf­ten prä­sent waren.

Feu­er­wehr behan­delt 158 Per­so­nen an Karnevalstagen
Die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf setzte an den Kar­ne­vals­ta­gen auf die bewährte Unter­stüt­zung durch die Frei­wil­lige Feu­er­wehr und die Düs­sel­dor­fer Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen (Arbei­ter Sama­ri­ter Bund, Deut­sches Rotes Kreuz, Johan­ni­ter Unfall­hilfe und Mal­te­ser Hilfs­dienst), die im Rat­haus­in­nen­hof eine Anlauf­stelle für Hil­fe­su­chende ein­rich­te­ten. Rund 170 zusätz­li­che Hel­fe­rin­nen und Hel­fer waren zusätz­lich für die Sicher­heit der Men­schen in Düs­sel­dorf im Ein­satz. 158 Per­so­nen (2019: 598, 2018: 561) muss­ten durch die Sani­täts­dienst­kräfte vor Ort medi­zi­nisch betreut wer­den. In 77 Fäl­len (2019: 299, 2018: 230) trans­por­tier­ten die Ret­tungs­kräfte die Kar­ne­va­lis­ten für eine wei­tere medi­zi­ni­sche Behand­lung in ein Kran­ken­haus. Auf­grund eines zu hohen Alko­hol­ge­nus­ses muss­ten 24 Jugend­li­che (2019: 80, 2018: 61) in der Erste-Hilfe-Sta­tion betreut wer­den. Durch das gel­tende Glas­ver­bot nah­men die Ver­let­zun­gen durch Glas­scher­ben nur einen klei­nen Umfang ein. So behan­del­ten die Sani­tä­te­rin­nen und Sani­tä­ter an den Kar­ne­vals­ta­gen ins­ge­samt drei Men­schen (2019: 6, 2018: 3) mit Ver­let­zun­gen durch Glasscherben.

Am Rosen­mon­tag hat­ten die Ein­satz­kräfte, die erneut ihren Erste-Hilfe-Bereich im Rat­haus­in­nen­hof auf­bauen, bis 14 Uhr nur wenig zu tun — nur vier Per­so­nen benö­tig­ten medi­zi­ni­sche Hilfe. Zu Beginn des Abends stie­gen die Ein­satz­zah­len an, blie­ben auch hier jedoch deut­lich unter den Wer­ten der Vor­jahre. Ins­ge­samt wur­den 80 Per­so­nen (2019: 167) medi­zi­nisch ver­sorgt, 35 Per­so­nen wur­den zur wei­te­ren ärzt­li­chen Behand­lung ins Kran­ken­haus trans­por­tiert (2019: 83). Bei zwei Jugend­li­chen (2019: 17) stell­ten die Ret­ter einen zu inten­si­ven Alko­hol­ge­nuss als ursäch­li­ches Pro­blem fest. Durch das gel­tende Glas­ver­bot in der Düs­sel­dor­fer Alt­stadt wur­den keine (2019: 3) Ver­let­zun­gen durch Glas­scher­ben verzeichnet.

Ord­nungs­amt mit star­ker Prä­senz in der Altstadt
Der OSD der Stadt Düs­sel­dorf war an den Kar­ne­vals­ta­gen mit vie­len Kräf­ten im Ein­satz. So waren allein an Alt­wei­ber ins­ge­samt 135 OSD-Ein­satz­kräfte und 80 Secu­rity-Mit­ar­bei­ter in der Alt­stadt unter­wegs. Da sich das Kar­ne­vals­ge­sche­hen an allen Tagen auf den Burg­platz und die Frei­treppe kon­zen­trierte, waren hier die meis­ten Ein­satz­kräfte prä­sent. Am Sams­tag­abend wurde der Bereich an der Frei­treppe von der Poli­zei geräumt, da sich dort zu viele meist jugend­li­che Per­so­nen kon­zen­trier­ten. Am Tul­pen­so­nn­tag und Rosen­mon­tag plat­zierte der OSD Absperr­git­ter an der Frei­treppe, da sich auch hier viele junge, teils stark alko­ho­li­sierte Per­so­nen drängten.

Ins­ge­samt ver­zeich­nete der OSD vier Ver­stöße gegen das Betäu­bungs­mit­tel­ge­setz sowie einen Ver­stoß gegen das Waf­fen­ge­setz. 44 Platz­ver­weise wur­den ausgesprochen.

In 271 Fäl­len wurde bei Jugend­schutz­kon­trol­len Alko­hol und Ziga­ret­ten bei Jugend­li­chen fest­ge­stellt. Alkohol/Zigaretten wur­den jeweils ver­nich­tet. Sechs Ord­nungs­wid­rig­kei­ten­ver­fah­ren wur­den wegen Ver­stö­ßen gegen den Jugend­schutz (Abgabe von Alkohol/Tabakwaren an Min­der­jäh­rige) ein­ge­lei­tet. Bei ins­ge­samt 1432 Kon­trol­len zur 2G+-Regelung in der Brauch­tums­zone ver­zeich­nete der OSD 49 2G+-Verstöße — kei­nen davon in der Gastronomie.

Trotz der Viel­zahl an öffent­li­chen Toi­let­ten wur­den ins­ge­samt 80 Ord­nungs­wid­rig­kei­ten­ver­fah­ren gegen Wild­pin­k­ler ein­ge­lei­tet. Die betref­fen­den Per­so­nen kön­nen sich auf ein Buß­geld von 100 Euro plus 28,50 Euro Ver­fah­rens­kos­ten einstellen.

Abseits des Karnevals
Die Demons­tra­tion “Freie Impf­ent­schei­dung! Kein unge­impf­ter Mensch ist ille­gal! Grund­rechte sind nicht ver­han­del­bar!” wurde am Sams­tag­nach­mit­tag von Poli­zei und Ord­nungs­amt beglei­tet. Dabei wur­den 187 Mund-Nasen-Schutz- sowie zwölf 3G-Kon­trol­len durch­ge­führt. Dies führte zu 84 Ord­nungs­wid­rig­kei­ten­ver­fah­ren wegen Nicht­ein­hal­tung der Mas­ken­pflicht sowie zwölf Ver­fah­ren wegen eines nicht­vor­han­de­nen 3G-Nachweises.