Besuch auf der Bau­stelle der U81: Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral, Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, NRW-Ver­kehrs­mi­nis­te­rin Ina Bran­des und Ste­phan Ueter, Amt für Brücken‑, Tun­nel- und Stadt­bahn­bau (v.l.),©Landeshauptstadt Düs­sel­dorf, Ingo Lammert

 

NRW-Ver­kehrs­mi­nis­te­rin Ina Bran­des und Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler infor­mie­ren sich über Bau­fort­schritt zwi­schen Air­port-Ter­mi­nal, Nord­stern­brü­cke und Freiligrathplatz

Es ist aktu­ell das wich­tigste Ver­kehrs-Infra­struk­tur­pro­jekt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf: Mit der neuen Linie U 81 wird das Stadt­bahn­netz erwei­tert. Diese soll mit der Fer­tig­stel­lung des 1. Bau­ab­schnit­tes den Flug­ha­fen Düs­sel­dorf im Jahr 2024 an das vor­han­dene Gleis­netz anbin­den. Seit Ende 2019 wird im ers­ten Bau­ab­schnitt der U 81 zwi­schen Flug­ha­fen und Frei­li­grath­platz gebaut. NRW-Ver­kehrs­mi­nis­te­rin Ina Bran­des hat sich am Don­ners­tag, 10. März, gemein­sam mit Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral vor Ort einen Ein­druck vom Bau­fort­gang der 1,9 Kilo­me­ter lan­gen Trasse verschafft.

In ins­ge­samt drei wei­te­ren Bau­ab­schnit­ten soll die Trasse der U 81 in der Zukunft über eine Rhein­que­rung in Rich­tung Neuss mit Anschlüs­sen an Meer­busch und Kre­feld sowie in Rich­tung Osten über den Flug­ha­fen-Bahn­hof bis nach Ratin­gen fort­ge­setzt wer­den. Gebaut wird seit Ende des Jah­res 2019 im ers­ten Bau­ab­schnitt der U 81 zwi­schen Flug­ha­fen und Freiligrathplatz.

Ver­kehrs­mi­nis­te­rin Ina Bran­des: “Es ist wich­ti­ger als je zuvor, den Men­schen bezahl­bare und kli­ma­scho­nende Ange­bote im Nah­ver­kehr zu bie­ten, um den Umstieg vom Auto in die Bahn ein­fa­cher zu machen. Die neue Stadt­bahn­li­nie U 81 wird einen wich­ti­gen Bei­trag zur siche­ren, sau­be­ren und bes­se­ren Mobi­li­tät leis­ten. Rei­sende und Pend­ler wer­den sich über die neue Ver­bin­dung zwi­schen Düs­sel­dorf, Neuss, Meer­busch und Kre­feld freuen. Das Land unter­stützt den Bau der U 81 gerne!“

“Mit dem Bau der neuen Stadt­bahn­li­nie U 81 tra­gen wir der Bedeu­tung des inter­na­tio­na­len Flug­ha­fens Düsseldorf Air­port und der Ent­wick­lung der Air­port City mit ihren vie­len neuen Arbeits­plät­zen Rech­nung. Die Anbin­dung der Messe Düsseldorf und der Mer­kur-Spiel Arena wird dadurch eben­falls deut­lich ver­bes­sert”, betonte Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. Mit Blick auf den sich anschlie­ßen­den zwei­ten Bau­ab­schnitt, ver­bun­den mit einer Rhein­que­rung, ent­laste das ÖPNV-Pro­jekt nicht nur im Sinne der Ver­kehrs­wende den inner­städ­ti­schen Ver­kehr. “Wir kön­nen zukünf­tig auch die Ver­bin­dun­gen in die Nach­bar­kom­mu­nen Neuss, Meer­busch und Kre­feld beschleu­ni­gen”, führte der Ober­bür­ger­meis­ter aus.

Mobi­li­täts­de­zer­nent Jochen Kral sieht die U 81 als attrak­ti­ves Ange­bot, den ÖPNV zu stär­ken und den Indi­vi­du­al­ver­kehr zu redu­zie­ren. Bis­lang gibt es die S‑Bahn-Ver­bin­dung zwi­schen dem Flug­ha­fen und dem Düs­sel­dor­fer Haupt­bahn­hof. Dort müs­sen Fahr­gäste zur Wei­ter­fahrt in die Alt­stadt umstei­gen. “Mit Fer­tig­stel­lung der U 81-Trasse im ers­ten Bau­ab­schnitt stei­gen die Fahr­gäste am Flug­ha­fen-Ter­mi­nal in die Stadt­bahn, errei­chen in 2,5 Minu­ten den Frei­li­grath­platz und fah­ren von dort aus ohne Umstieg bis zum U‑Bahnhof Hein­rich-Heine-Allee.” Dies bedeu­tet eine kür­zere Rei­se­zeit als mit der S‑Bahn über den Haupt­bahn­hof. Der Frei­li­grath­platz ist ein wich­ti­ger Ver­kehrs­kno­ten­punkt mit Anbin­dung zur City,
aber auch an die Messe Düs­sel­dorf und die Mer­kur-Spiel Arena sowie die nörd­li­chen Düs­sel­dor­fer Stadt­teile und Duisburg.

Tras­sen­ver­lauf des 1. Bauabschnitts
Ab Frei­li­grath­platz wird die neue U 81 mit­tig zwi­schen den eben­erdi­gen Glei­sen der U 79 auf eige­nen Glei­sen mit einem Ram­pen­bau­werk auf die Nordsternbrücke in Hoch­lage geführt. Auf die­ser neuen Brücke über den Nord­stern überquert die Trasse in einem wei­ten Rechts­bo­gen von Süden in Rich­tung Osten zunächst die Dan­zi­ger Straße (B 8), die Ver­tei­ler­ebene des Nord­sterns sowie des­sen zugehörige Ram­pen (Kreu­zungs­punkt A 44/B 8) und anschlie­ßend die A 44. Dort schließt ein Damm­bau­werk und die Brücke am Tor 1 des Flug­ha­fens zur Unterführung der Flug­ha­fen­straße an. Über eine Rampe wer­den die Stadt­bahn­gleise von der Brücke wie­der ins Stra­ßen­ni­veau der neuen Flug­ha­fen­straße her­un­ter geführt. Am west­li­chen Ende der Air­port City verläuft die Stadt­bahn­trasse von der Oberfläche in den Tun­nel und danach in einem Links­bo­gen bis unter­halb der geplan­ten Flug­ha­fen­be­bau­ung. Dort, sowie angren­zend zum bestehen­den Hotel und Con­gress Cen­ter, ent­steht der neue U‑Bahnhof “Flug­ha­fen Ter­mi­nal” und bil­det den Abschluss des 1. Bauabschnitts.

Bau­fort­schritt auf der Strecke
Die Lan­des­haupt­stadt geht davon aus, den ers­ten Abschnitt der neuen Stadt­bahn­stre­cke bis Ende des Jah­res 2024 zu eröff­nen. Trotz not­wen­di­ger Plan­än­de­run­gen am Ter­mi­nal ist der Bau­fort­schritt ent­lang der Trasse nicht zu über­se­hen. Die etwa 15 Meter tiefe Bau­grube zwi­schen dem Mari­tim-Hotel und den Air­port-Park­plät­zen P 12 und P 25 für die künf­tige unter­ir­di­sche Hal­te­stelle am Ter­mi­nal ist fer­tig. Der Roh­bau soll nun ab April erfol­gen und bis zum Früh­jahr abge­schlos­sen wer­den. Im Zeit­plan sind die Arbei­ten für den sich anschlie­ßen­den Tun­nel und die Ram­pen. Dort sind bereits Boden­plat­ten und Teile der Wände und Decken fer­tig­ge­stellt, das gilt auch für die Unter­was­ser­be­ton­soh­len. Aktu­ell wer­den die Sei­ten­wände gebaut. Eben­falls in Her­stel­lung befind­lich ist die Bau­grube für die Rampe, die die U 81 dann in Rich­tung Frei­li­grath­platz auf die ober­ir­di­sche 300 Meter lange Stre­cke führt. Es schließt sich die 100 Meter lange Brü­cke am Tor 1, dem Haupt­zu­gang für den Flug­ha­fen-Betrieb, an. Der Über­bau (Brü­cken­kör­per) wurde im Februar die­ses Jah­res beto­niert, die Spann­ar­bei­ten zur Vor­span­nung des Über­baus haben plan­mä­ßig begonnen.

Für die 438 Meter lange Brü­cke, die vom Flug­ha­fen aus über den Ver­kehrs­kno­ten Nord­stern bis zum Wider­la­ger Lili­en­thal­straße geführt wird, sind — eben­falls seit Februar — alle fünf Pfei­ler beto­niert wor­den. Damit sind die Vor­leis­tun­gen für den Ver­schub des Bau­werks kom­plett abge­schlos­sen. Mit dem Vor­schub im Takt­schie­be­ver­fah­ren wurde im Som­mer 2021 begon­nen. Dies erfolgt in Höhe der Feu­er­wa­che 5, am so genann­ten Takt­kel­ler. Auf die­sem Mon­ta­ge­ge­rüst wer­den die rund 50 Meter lan­gen Brü­cken­ele­mente zusam­men­ge­schweißt und von dort aus in Rich­tung Frei­li­grath­platz über die fünf Stüt­zen ver­scho­ben. Der dritte Ver­schub wurde im Novem­ber gestar­tet. Nach Kor­rek­tu­ren an der Brü­cken­geo­me­trie wird er am 9./10. März abge­schlos­sen. Die Stahl­bau­grund­mon­tage der Brü­cke erfolgt in neun Ver­schü­ben bis zum Spät­som­mer 2022. Bis Ende des Jah­res schließt sich der Restroh­bau an, ab Anfang 2023 soll die Ver­le­gung der Gleise auf der Brü­cke folgen.

So ist Ste­phan Ueter, Tech­ni­scher Pro­jekt­lei­ter im Amt für Brücken‑, Tun­nel und Stadt­bahn­bau, mit dem Bau­fort­schritt zufrie­den. “Die Zusam­men­ar­beit mit den Bau­fir­men ist koope­ra­tiv, alle arbei­ten pro­jekt­ori­en­tiert.” Den­noch beein­flusst die all­ge­mein schwie­rige Markt­si­tua­tion in der Pan­de­mie­zeit und bei der Mate­ri­al­be­schaf­fung auch die Rah­men­be­din­gun­gen beim Groß­pro­jekt U 81. Die Pro­gnose der Gesamt­kos­ten für den ers­ten Bau­ab­schnitt hat sich um 12 Mil­lio­nen Euro brutto auf 268,6 Mil­lio­nen Euro erhöht. Dies resul­tiert aus gestie­ge­nen Kos­ten in diver­sen Fel­dern — wie etwa beim Lei­tungs- und Kanal­bau oder durch eine erheb­li­che Anzahl der Tast­boh­run­gen bei den Kampf­mit­tel­un­ter­su­chun­gen wäh­rend der gesam­ten Bau­zeit. Auch bei der Ver­gabe der Gleis­bau­ar­bei­ten ist mit Mehr­kos­ten zu rechnen.

Anlie­ger-Manage­ment und Webcam-Aufnahmen
Mit Blick auf eine trans­pa­rente und kon­struk­tive Kom­mu­ni­ka­tion hat die Lan­des­haupt­stadt für die Anlie­ger einen per­sön­li­chen Ansprech­part­ner benannt. Für alle Fra­gen, die mit den Bau­ar­bei­ten der neuen Stadt­bahn-Linie 81, 1. Bau­ab­schnitt, zu tun haben, steht Anlie­ger­be­treuer Heinz Schulze unter Tele­fon 0211–8993859 und per E‑Mail an u81.anlieger@duesseldorf.de zur Verfügung.

Mit Hilfe von Web­cam-Auf­nah­men kann sich die Öffent­lich­keit über den Bau infor­mie­ren. Der Zugang zu den Bil­dern der Web­cams befin­det sich auf der fol­gen­den städ­ti­schen Inter­net­seite: www.duesseldorf.de/verkehrsmanagement/mit-bus-und-bahn/stadtbahnstrecke-u81/1‑ba-flughafen-terminal.html.

Daten, Zah­len, Fak­ten zum 1. Bau­ab­schnitt der U 81

  • Länge des 1. Bau­ab­schnitts: 1,9 Kilometer
  • Länge Tun­nel inklu­sive U‑Bahnhof: 400 Meter
  • Länge Brü­cke über Nord­stern — zwi­schen den Ram­pen: 438 Meter
  • Pro­jekt­start: Sep­tem­ber 2011
  • Bedarfs­be­schluss: Novem­ber 2013
  • Vari­an­ten­be­schluss: Okto­ber 2014
  • Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren: ab Sep­tem­ber 2015 bis Juni 2019
  • Aus­füh­rungs- und Finan­zie­rungs­be­schluss: Januar 2019
  • Zuwen­dungs­ver­fah­ren: ab April 2019
  • Bau­be­ginn: Okto­ber 2019 geplante
  • Inbe­trieb­nahme: 2024
  • Gesamt­kos­ten gemäß Beschluss: rund 256 Mil­lio­nen Euro

Wei­tere geplante Bau­ab­schnitte U 81
Für die Umset­zung der neuen Stadt­bahn­stre­cke U 81 sind fol­gende Bau­ab­schnitte vorgesehen:

  • 1. Bau­ab­schnitt (im Bau): Frei­li­grath­platz – Flughafen-Terminal
  • 2. Bau­ab­schnitt (Rhein­que­rung): Mer­kur-Spiel Arena/Messe Nord – Handweiser/Lörick – (Anschlüsse: Neuss Hbf/-Kre­feld, Rheinstraße)
  • 3. Bau­ab­schnitt: Flug­ha­fen-Ter­mi­nal – Flughafen-Bahnhof
  • 4. Bau­ab­schnitt: Flug­ha­fen-Bahn­hof – Ratin­gen West

U 81/2. Bau­ab­schnitt, Rheinquerung
Der zweite Bau­ab­schnitt der U 81, die soge­nannte Rhein­que­rung, ver­län­gert die Stadt­bahn­trasse in den links­rhei­ni­schen Raum und soll zukünf­tig die Messe ab der Sta­tion Arena/Messe Nord über eine Rhein­que­rung mit Anschlüs­sen bis nach Düs­sel­dorf-Lörick, Neuss, Meer­busch und Kre­feld ver­bin­den. Zur Tras­sen­fin­dung fand 2020/2021 ein umfang­rei­cher Bür­ger­dia­log und Betei­li­gungs­pro­zess statt. Anschlie­ßend hat der Rat der Stadt Düs­sel­dorf die Fort­füh­rung der Pla­nun­gen beschlos­sen, dies gilt für beide mög­li­chen Vari­an­ten: die Rhein­que­rung als Brü­cke oder als Tunnel.