Vierwöchige Werbekampagne zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit startet
Acht soziale Träger in Düsseldorf machen mit sinnstiftenden Arbeitsgelegenheiten Chancen für Langzeitarbeitslose sichtbar
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich in der Corona-Pandemie deutlich erhöht. Und obwohl der Arbeitsmarkt sich auch für diese Zielgruppe zunehmend wieder erholt, ist es derzeit noch schwierig, gerade diese Menschen zu erreichen. „Corona hat die Situation für langzeitarbeitslose Düsseldorferinnen und Düsseldorfer verschärft,“ sagt Christian Wiglow, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung des Jobcenters in Düsseldorf. „Ängste und Unsicherheiten als Folgen der Pandemie, haben dazu geführt, dass sich gerade diese Zielgruppe zunehmend zurückgezogen hat und nur schwer für uns zu erreichen ist,“ so Wiglow weiter.
Mit einer groß angelegten Werbekampagne, die sich mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten und Perspektiven direkt an Betroffene wendet, wollen Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf (AWO), Caritasverband Düsseldorf, Flingern mobil, franzfreunde, Jüdische Gemeinde, renatec, Sozialdienst Katholischer Männer (SKM gGmbh Düsseldorf) und die Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD) sowie das Jobcenter Düsseldorf das nun ändern. Die Kampagne „Du für Düsseldorf“, die die Erfolgsgeschichte von sechs echten Protagonisten zeigt, stellt Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen einer sogenannten Arbeitsgelegenheit in den Mittelpunkt und bringt damit Langzeitarbeitslosen eine echte Perspektive nahe. „Bei einer Arbeitsgelegenheit handelt es sich um eine sozialversicherungsfreie Tätigkeit im öffentlichen Interesse bei einem gemeinnützigen oder öffentlichen Träger“ erklärt Claudia Diederich, Geschäftsführerin der Zukunftswerkstatt Düsseldorf und weiter: „Für die Teilnahme wird eine Mehraufwandsentschädigung gezahlt. Arbeitsgelegenheiten unterstützen bei der (Wieder-)Eingliederung in den Arbeitsmarkt und ermöglichen langzeitarbeitslosen Menschen, sinnstiftende Arbeit zu leisten. Und in Kombination mit individuellen Beratungsangeboten und Schulungen ergibt sich im Anschluss daran nicht selten eine echte berufliche Perspektive.“
Mit der Kampagne „Du für Düsseldorf“, die am 22. März startet, wollen die acht Träger langzeitarbeitslosen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern vor allem Mut machen. „Wir machen Wege und Möglichkeiten aus der Langzeitarbeitslosigkeit sichtbar und wollen Betroffene dazu motivieren, sich mit uns in Verbindung zu setzen und das Gespräch zu suchen“ beschreibt Frank Bente, Geschäftsführer der renatec das Ziel der Kampagne. „Zusammen haben wir eine breite Palette an Beschäftigungsangeboten zu bieten — von handwerklichen Angeboten bis zu sozialen Betreuungsdienstleistungen. Da ist für jede und jeden was dabei“ ergänzt Marion Warden, Geschäftsführerin des AWO Kreisverbandes Düsseldorf e.V. hier als Vertreterin der Liga der Wohlfahrtsverbände.
Herzstücke der Kampagne sind sechs Menschen, die diesen Schritt bereits erfolgreich gegangen sind. Sie werden nun für vier Wochen lang im gesamten Stadtgebiet auf Großplakaten, Citylights, Plakate und Postkarten zu sehen sein. Verlängert wird die Kampagne über die sozialen Netzwerke und die eigenen Landingpagewww.dufuerduesseldorf.de. „Wir hoffen, dass wir mit der Kampagne viele Menschen erreichen und ihnen auf diese Weise direkte Unterstützung anbieten können. Jetzt müssen sie nur noch anrufen. “ so René Trenz, Fachbereichsleitung Gesundheit, Gefährdetenhilfe und Berufliche Integration des Caritasverbands Düsseldorf.
Infokasten: Eine gemeinsame Kampagne von: Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf (AWO), Caritasverband Düsseldorf, Flingern mobil, franzfreunde, Jüdische Gemeinde, renatec, Sozialdienst Katholischer Männer (SKM gGmbh Düsseldorf) und Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD) sowie dem Jobcenter Düsseldorf
Was für eine Verlogenheit! Dass sich die betreffenden Betreiber um nichts kümmern, weiß man ja, aber diese Eigenvermarktung ist regelrecht skandalös! Es ist typisch, dass man die sogenannten Protagonisten auf Plakaten abbildet, sie aber keineswegs zu Wort kommen lässt — und schon gar nicht all die anderen, bei denen diese Euphemismen faktisch nicht verwendbar sind — und grinsende Leitungspersonal diese Plakate zum Hochhalten in eine Kamera benutzen. Um Respekt oder Wertschätzung für arbeitslose Menschen geht es hier in keiner Weise, auch nicht um sinnvolle Tätigkeiten. Und schon gar nicht um irgend welche Qualifizierungen, unterstützende Hilfe oder berufliche Perspektiven! Die allermeisten dieser Einrichtungen betreuen nicht und bieten keinerlei Qualifikationen an, sondern benutzen diese Arbeitslosen als “Ein-Euro-Jobber” zur Ausformung von gut klingenden Geschäftsideen, die letztelich nur den Angestellten der Betreiber dienen. Im Gegenteil, würde man die Betroffenen wirklich befragen, dann würde man von ihnen die erlebte Geringschätzung seitens der Betreiber erkennen — nach dem Motto: Du bist ganz unten, nichts wert, mach, was wir dir sagen oder wir tauschen dich aus. Die “Erfolge”, mit denen die Betreiber gerne werben, bestehen fast ganz ausschließlich in der Übernahme einiges weniger, besonders Höriger in 16d/e‑Stellen im eigenen Betrieb, so dass diese aus der Arbeitslosen-Statistik herausfallen. Angesichts dieser immensen Werbekampagne mit dieser menschenverachtenden und gierigen Polemik starte ich eine mediale Gegen-Initiative. Denn wir müssen uns der Wahrheit verpflichten!