Am 30. Mai wur­den die neuen Bah­nen mit einer rie­sie­gen Feier vor­ge­stellt Foto: LOKALBÜRO

 

Tritt­stu­fen an den Türen arbei­ten nicht zuverlässig
Rhein­bahn erwägt recht­li­che Schritte gegen Her­stel­ler Alstom

Bei den neuen Hoch­flur-Stadt­bah­nen vom Typ HF6 sind in den ers­ten Tagen des Fahr­gast­be­triebs Unre­gel­mä­ßig­kei­ten im Bereich der Tritt­stu­fen an den Türen auf­ge­tre­ten. Zwar han­delt es sich hier­bei nicht um eine sicher­heits­re­le­vante Stö­rung, aller­dings ist die Zuver­läs­sig­keit der Tür­schlie­ßung der­zeit nicht gege­ben. Die unre­gel­mä­ßig arbei­tende Tür­schlie­ßung hatte in der ver­gan­ge­nen Woche Aus­wir­kun­gen auf die Wei­ter­fahrt der neuen Stadt­bah­nen und damit auch auf nach­fol­gende Fahr­zeuge. Der­zeit befin­den sich die sechs bereits in Betrieb genom­me­nen Bah­nen daher in ihrem Depot. Tech­ni­ker des Her­stel­lers Als­tom arbei­ten an der Ana­lyse und Behe­bung der Stö­rung. Wann die Fahr­zeuge in Düs­sel­dorf wie­der den Fahr­gast­be­trieb auf der Linie U75 auf­neh­men kön­nen, ist aktu­ell noch offen. Den­noch erbringt die Rhein­bahn unein­ge­schränkt mit den Stadt­bah­nen vom Typ B80 und GT8SU ihre Leis­tun­gen für ihre Fahrgäste.

An den Türen der neuen Fahr­zeuge ist es im Fahr­gast­be­trieb in den ver­gan­ge­nen Tagen ver­mehrt zu Stö­run­gen gekom­men. Die Türen schlos­sen sich nach dem Fahr­gast­wech­sel nicht auto­ma­tisch in der not­wen­di­gen Geschwin­dig­keit und Zuver­läs­sig­keit. Statt­des­sen bedurfte es meh­re­rer Ver­su­che, bis die Fahr­ten mit geschlos­se­nen Türen fort­ge­setzt wer­den konn­ten. In der Kon­se­quenz konn­ten die Fahr­zeuge erst mit deut­li­cher Ver­zö­ge­rung die Hal­te­stel­len ver­las­sen. Nach­fol­gende Bah­nen konn­ten in der Folge eben­falls nur ver­spä­tet in die Hal­te­stelle ein­fah­ren. Um den Fahr­plan im Stadt­ge­biet sta­bil zu hal­ten, fah­ren die Fahr­zeuge daher bis zur Behe­bung der Stö­rung nicht.

Michael Rich­arz, Vor­stand Tech­nik der Rhein­bahn, erklärt: „Die Zuver­läs­sig­keit und der Fahr­kom­fort haben für uns oberste Prio­ri­tät. Die nach der Auf­nahme des Fahr­gast­be­triebs auf­ge­tre­tene Stö­rung ist daher über alle Maße ärger­lich und frus­trie­rend für alle Betei­lig­ten – vor allem für unsere Fahr­gäste, die sich auf die moder­nen Fahr­zeuge gefreut haben. Es ist nicht unüb­lich, dass neue Fahr­zeuge in den ers­ten Mona­ten an der einen oder ande­ren Stelle nach­jus­tiert wer­den müs­sen. Der hier auf­ge­tre­tene Umstand ist für uns jedoch nicht trag­bar. Wir erwar­ten von Als­tom eine zeit­nahe Lösung des Pro­blems und erwä­gen zudem, recht­li­che Schritte gegen den Her­stel­ler einzuleiten.“

Müs­lüm Yaki­san, Prä­si­dent der DACH-Region bei Als­tom, erklärt: „Wir ent­schul­di­gen uns auf­rich­tig bei der Rhein­bahn und ihren Fahr­gäs­ten. Die neuen Fahr­zeuge wur­den vor Inbe­trieb­nahme auf Herz und Nie­ren getes­tet und haben die Inbe­trieb­nah­me­ge­neh­mi­gung erhal­ten. Die nun auf­tre­tende Stö­rung haben wir im Vor­feld so nicht erkannt. Unsere Exper­ten arbei­ten mit Hoch­druck an der Lösung, damit der HF6 schnellst­mög­lich wie­der in den Fahr­gast­be­trieb gehen kann.“

Ins­ge­samt hat die Rhein­bahn 59 Stadt­bah­nen vom Typ HF6 (Hoch­Flur, sechs Ach­sen) im Wert von 194 Mil­lio­nen Euro bei Bom­bar­dier Trans­por­ta­tion bestellt. Der Her­stel­ler wurde im ver­gan­ge­nen Jahr vom fran­zö­si­schen Unter­neh­men Als­tom über­nom­men. Die neuen Bah­nen wer­den nach und nach die älte­ren Fahr­zeuge der Typen GT8SU und B80 Stahl ersetzen.