Online-Umfrage soll weitere Daten sammeln/Teilnahme bis zum 15. September möglich
Das Unwetter “Bernd” im Juli 2021 mit seinen katastrophalen Folgen ist inzwischen fast ein Jahr her. Auch die Landeshauptstadt Düsseldorf war betroffen. Die Düssel trat an mehreren Stellen über die Ufer, und es kam zu großflächigen Überschwemmungen. Aber auch abseits der Gewässer traten viele weitere, zum Teil starke Überflutungen auf.
Der Stadtentwässerungsbetrieb dreht an vielen Stellschrauben, um den Hochwasserschutz in kritischen Bereichen zu verbessern — beispielsweise durch die Installation eines provisorischen Hochwasserschutzes entlang der Düssel an der Zweibrückenstraße (Ostparksiedlung). Dazu gehören aber auch Projekte, die für die meisten Bürgerinnen und Bürger im Hintergrund ablaufen. So sollen mittels neuer Modellberechnungen für die innerstädtischen Gewässer die Geschehnisse bei Hochwasser möglichst präzise berechnet beziehungsweise dargestellt werden und Aufschluss geben, welche Bereiche bei welchen Wasserständen überflutet werden. In diesem Zusammenhang soll auch das Hochwasserereignis vom Juli 2021 im Berechnungsmodell nachgebildet werden und mit den tatsächlichen Vorkommnissen abgeglichen werden, damit das Modell überprüft und gegebenenfalls verbessert werden kann. Die Umfrageergebnisse fließen in diese Überprüfung ein.
Dem Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf liegen bereits zahlreiche Daten vor, die anhand der Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern ausgewertet werden konnten. Um jedoch noch mehr Praxiswissen und gegebenenfalls nicht bekannte Teilbereiche zu erfassen, führt der Stadtentwässerungsbetrieb daher jetzt eine Online-Umfrage durch, an der alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer ab sofort teilnehmen können. Die Teilnahme ist bis zum 15. September über die Website www.duesseldorf.de/umfrage-hochwasser möglich.
Im Rahmen der Umfrage können die Befragten angeben, an welcher Position und zu welcher Zeit sie Überflutungen festgestellt haben. Der Standort kann auf einer Karte ausgewählt werden. Zusätzliche Beobachtungen, Wasserstände, Angaben wie Wassereindrang und auch Fotos werden gerne entgegengenommen, um die genauen Geschehnisse zu rekonstruieren. Die Beantwortung dauert nur wenige Minuten und kann für verschiedene Standorte auch mehrmals ausgefüllt werden. Alle Angaben sind freiwillig und werden datenschutzkonform behandelt.
Das Engagement und die Hilfsbereitschaft gerade bei den Betroffenen ist weiterhin sehr hoch. Viele haben auch während des Ereignisses sehr gewissenhaft dokumentiert, was vorgefallen ist. Diese Aufzeichnungen sowie Beschreibungen und Fotos werden jetzt noch einmal von großem Wert sein. Durch die einheitliche Fragestellung kann eine optimale Bündelung aller zusätzlichen Informationen erfolgen.
Besonders wichtig ist daher natürlich die Mithilfe von Menschen in den damals überschwemmten Gebieten. Aber auch wenn jemand gar nicht oder nur am Rande betroffen war, hilft eine Teilnahme bei der räumlichen Abgrenzung des Ereignisses. Alle Teilnehmenden unterstützen mit dem Ausfüllen des Fragebogens, auch wenn nur angegeben wird, dass am eigenen oder einem anderen bekannten Standort keine Überflutungen auftraten. Jede Aufzeichnung, Schilderung und auch Fotos sind hilfreich.
Bei Fragen können sich Bürgerinnen und Bürger per E‑Mail an grundlagenplanung_wasserbau@duesseldorf.de wenden. Bei etwaigen Veröffentlichungen der Ergebnisse der Umfrage wird sichergestellt, dass keine Rückschlüsse auf persönlich getätigte Eingaben möglich sind.