Schaustellerehrung des St. Sebastianus Schützenvereins Düsseldorf 1316 im Innenhof des Rathauses
Der St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorf 1316 ehrt Schausteller, die durch ihr unternehmerisches Engagement in besonderer Weise dazu beigetragen haben, dass die “Größte Kirmes am Rhein” heute zu den größten und angesehensten Veranstaltungen dieser Art in ganz Deutschland gehört. In diesem Jahr wurde Dagmar Osselmann geehrt.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat die Ehrung am Montag, 18. Juli, gemeinsam mit Schützenchef Lothar Inden während einer Feierstunde im Innenhof des Düsseldorfer Rathauses vorgenommen und ihr eine Urkunde sowie eine Jan-Wellem-Figur aus Porzellan überreicht.
Dagmar Osselmann war bereits vor 17 Jahren — im Jahr 2005 — anlässlich der Ehrung ihres damaligen Ehemanns Ernst-Wilhelm Osselmann Gast im Düsseldorfer Rathaus. Nur drei Jahre später verstarb er.
Als Witwe musste sie entscheiden, ob und wie es für sie und für ihr Fahrgeschäft, den Autoscooter Diamond, weitergeht. Nach Beratung mit ihrer Familie und mit deren Zuspruch entschied sie sich gegen einen Verkauf und für ein Weitermachen. Seitdem ist sie die alleinige Chefin eines der — mit 350 Quadratmetern Fläche — größten Autoscooter Deutschlands.
Dagmar Osselmann stammt nicht aus einer Schaustellerfamilie, hatte vielmehr in jungen Jahren eine Ausbildung als Bauzeichnerin bei der Kreisverwaltung Mettmann gemacht und wollte eigentlich Architektur studieren. Doch der Liebe zu ihrem verstorbenen Ehemann Ernst-Wilhelm wegen kam sie in die Schaustellerbranche und ist dort nun fest verwurzelt — beruflich wie privat. Inzwischen ist sie wieder verheiratet. Ihr Gatte, Uwe Wynohradnyk, bereist mit seinem Mandelwagen ebenfalls Plätze in nah und fern.
Die Geehrte investiert regelmäßig in ihr Geschäft, um es zu modernisieren und heutigen Anforderungen zu genügen. So gibt es inzwischen auf ihrem Autoscooter auch einen behindertengerechten Wagen. Zudem kann das Personal einige der Wagen auf Knopfdruck driften lassen.
Die Coronapandemie mit der Absage zahlreicher Feste war auch für Dagmar Osselmann eine harte Bewährungsprobe. Sie musste Personal entlassen, und nun ist es schwer, neues zu finden. Dennoch hat sie sich ihren Optimismus bewahrt. Die “Größte Kirmes am Rhein” ist für sie ein Heimspiel und ihr “zweites Zuhause”. Auch diesmal werden ihre Töchter Sarah und Nina sie wieder unterstützen. Sie haben ihr in all den Jahren zur Seite gestanden, und dies obwohl beide als Bank- beziehungsweise als Hotelfachfrau in anderen Berufen arbeiten.