Spek­ta­ku­läre Aktion der Stra­ßen­zei­tung fif­ty­fifty vor dem Düs­sel­dor­fer Haupt­bahn­hof. Die Gestalt von Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­tian Lind­ner fährt stil­echt im Por­sche vor, in der Hand einen Schild­pan­zer mit dem Logo der Nobel­marke und der Auf­schrift ent­spre­chend sei­ner viel­fach geäu­ßer­ten State­ments: „9‑Euro-Ticket NO, Tan­kra­batt YES“. In der ande­ren Hand ein Kanis­ter mit den Buch­sta­ben sei­ner Par­tei „FDP“ und mit­ge­lie­fer­ter Deu­tung: „Für den Porsche“.
 
Ziel die­ser von Farb­fie­ber-Künst­ler Klaus Klin­ger umge­setz­ten Insze­nie­rung ist es, Auf­merk­sam­keit zu erzeu­gen, für das, was Obdach­lose vor­tra­gen, näm­lich: Warum das 9‑Euro-Ticket aus ihrer Sicht nach drei Mona­ten nicht abge­schafft wer­den darf.
Viele berich­ten dar­über, wie sie erst­ma­lig seit lan­ger Zeit wie­der den Luxus der Mobi­li­tät erle­ben durf­ten, wie sie in ferne Städte gefah­ren sind, ohne Angst, bei Schwarz­fah­ren erwischt zu wer­den. Denn gerade Obdach­lose kön­nen sich oft nicht ein­mal das fast 40 Euro teure Sozi­al­ti­cket leis­ten und wer­den wegen wie­der­hol­ter Beför­de­rungs­er­schlei­chung am Ende inhaftiert.
 
Vanessa berich­tet: „Jetzt, in Zei­ten der Infla­tion, reicht das Geld vorne und hin­ten nicht. Mit dem 9‑Euro-Ticket habe ich einige Aus­flüge gemacht.“ Und Django sagt: „Das 9‑Euro-Ticket ist gerae für Men­schen wie uns ein Segen.” Er ist mit sei­ner Frau Monika zusam­men nun schon in eini­gen Städ­ten der Umge­bung gewe­sen. Django: „Das ist fast wie Urlaub machen — was sonst nie mög­lich wäre.“
 
Obdach­lose for­dern von Bun­des­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­tian Lind­ner das 9‑Euro-Ticket zu erhalten.