Mitglieder des Behindertenrates besuchten mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller das KAP1 und testeten dabei die Barrierefreiheit
Menschen mit Behinderung können in der neuen Zentralbibliothek im KAP1 auf zahlreiche Maßnahmen zurückgreifen, die ihnen den Besuch erleichtern. Davon hat sich Sabine Humpert-Kalb, Vorsitzende des Behindertenrates, jetzt bei einem gemeinsamen Besuch mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Dr. Nobert Kamp, Leiter der Stadtbüchereien, überzeugt. Begleitet wurden sie von zwei weiteren Mitgliedern des Behindertenrates: Christina Dill und Helge Hahn.
“Das Thema Inklusion muss in allen Lebensbereichen mitgedacht werden — so auch in unserer neuen Zentralbibliothek”, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. “Wir haben dafür gesorgt, dass das Angebot allen Menschen, ob mit oder ohne Beeinträchtigung, gleichermaßen zugänglich ist. Nur so erreichen wir die Gleichstellung, die Menschen mit Behinderung zusteht und die wir in Düsseldorf mit zahlreichen Aktionen wie beispielsweise der Kampagne ‘Assistenzhund willkommen’ vorantreiben.”
Für Menschen im Rollstuhl oder mit Gehbeeinträchtigung ist die Barrierefreiheit in allen Bereichen der neuen Zentralbibliothek im KAP1 gegeben: Der Zugang zum Gebäude ist stufenlos und wird mit einer automatischen Schiebetür gestattet. Die Räume der Zentralbibliothek selbst erreicht man über Aufzüge, genauso wie die zwei Ebenen der Bibliothek ebenfalls mit einem Aufzug verbunden sind. Der Dachgarten auf der zweiten Ebene der Zentralbibliothek ist über eine Rampe für Menschen im Rollstuhl oder mit Gehbeeinträchtigung erreichbar. Die Regale im Raum sind nicht mehr als 1,5 Meter hoch, die oberen Regalreihen somit auch für Menschen im Rollstuhl gut zu erreichen. Auch zwischen den Regalen ist genug Platz für einen Rollstuhl.
“Der Behindertenrat freut sich, dass bei der Gestaltung der Zentralbibliothek die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung berücksichtigt wurden”, sagt Sabine Humpert-Kalb, Vorsitzende des Behindertenrats. “Es wurde nicht nur an die Menschen im Rollstuhl gedacht, sondern auch an die Personen mit einer Sehbehinderung oder geistigen Behinderung. Durch die unterschiedlichen Maßnahmen können viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer diese tolle Bibliothek nutzen. Bereits jetzt haben wir zahlreiche Rückmeldungen erhalten, wie herzlich jeder in der Zentralbibliothek willkommen ist.”
In beiden Ebenen sind die Themen der Regalinhalte besonders deutlich und groß beschriftet und die Wege großzügig gestaltet. Dadurch wird die Orientierung im Raum erleichtert. Aus der Bürgerbeteiligung resultierte zudem eine leicht lesbare und verständliche Beschriftung der Serviceangebote “Ausleihen”, “Zurückgeben”, “Bezahlen”, “Abholen” etc. Auch einige Publikationen in einfacher Sprache sind vorhanden.
Zudem gibt es ausreichend Sitzplätze und niedrig platzierte Rechner für die Katalogrecherche, die direkt mit Rollstuhl angesteuert werden können. An der zentralen Information in der Ebene 1 ist ein unterfahrbarer Sitzplatz für Ältere und Menschen mit Rollstuhl umgesetzt worden. Auch im Eingangsbereich befinden sich für diese Besuchergruppe besonders viele Sitzmöglichkeiten. Auf beiden Ebenen gibt es Behinderten-WCs.
Dr. Norbert Kamp, Leiter der Stadtbüchereien: “Die positiven inklusiven Maßnahmen in der Zentralbibliothek sind ein Ergebnis der engen Zusammenarbeit zwischen der Behindertenkoordination des Amtes für Soziales, der Bauleitung und der Zentralbibliothek während der Planungs- und Bauphase. Wir sind dankbar für die Unterstützung und die daraus resultierten Handlungen, die vielen Menschen den Besuch der Zentralbibliothek erleichtern oder sogar ermöglichen.”
Wie in allen städtischen Gebäuden sind auch in der Zentralbibliothek Assistenzhunde willkommen. Zudem wird das taktile Leitsysteme für blinde und sehbehinderte Menschen in der Zentralbibliothek weiter ausgebaut.