Es ist das ‘ewige Duell’, das Spiel, dem die Football-Fans an Rhein und Main am intensivsten entgegenfiebern. Seit 1995 in der damaligen World League of American Football gehören die Aufeinandertreffen von Rhein Fire und Frankfurt Galaxy zu den Höhepunkten der Saison. Kein Spiel ist stimmungsvoller und lockt mehr Football-Enthusiasten und ‘Nur-manchmal-Zuschauer’ in die Arenen. Am Sonntag (21. 08, Kick-off: 15 Uhr, Fire-Party u.a. mit Live-Musik von John Diva & The Rockets of Love, ab 12 Uhr) ist es wieder soweit: Im Duisburger Schauinsland-Reisen-Stadion steht das Rückspiel der beiden Teams 2022 in der European League of Football auf dem Plan. Und sicher ist bereits: Es wird einen Zuschauer-Rekord für die ELF geben: Mehr als 10.000 Tickets wurden bereits verkauft. „Bis zu 14.000 Plätze haben wir zur Verfügung’, sagt Fire-Sprecher Martin Wagner.
Die Ausgangslage
Abgesehen von der intensiven Rivalität steht auch sportlich einiges auf dem Spiel:: Sowohl Fire als auch die Galaxy kämpfen um den Einzug ins Halbfinale. Mit den Hamburg Sea Devils im Norden, den Barcelona Dragons in der (Fire-) Staffel Süd und den Vienna Vikings in der (Frankfurter) Gruppe Mitte stehen drei Spitzenreiter und Halbfinalisten so gut wie fest. Komplettiert wird das Quartett der letzten Vier vom besten Zweiten. Aspiranten darauf sind Berlin Thunder und die Tirol Raiders mit einer Bilanz von je sechs Siegen aus den bisher neun Spielen. Die selbe 6:3‑Bilanz weisen die galaktischen Hessen auf, die am Sonntag gastgebenden Rheinländer stehen mit einem Sieg weniger in Lauerstellung.
Drei Siege sind Pflicht
Daher: Um im Playoff-Rennen zu bleiben sind drei Siege in den drei noch ausstehenden Begegnungen für Fire Pflicht. Mit einem Erfolg gegen die Hessen hätte Fire die gleiche Bilanz, aber – da schon zum Saisonbeginn in Frankfurt 29:26 gewonnen wurde – der direkte Vergleich würde den Ausschlag zugunsten der Mannschaft von Fire-Cheftrainer Jim Tomsula geben.
Ziel Playoff-Halbfinale: Schützenhilfe benötigt
Um auch die anderen Konkurrenten zu überflügeln benötigt Fire Hilfe. Mit Berlin und Tirol sind die Rheinländer in dieser Spielzeit nicht zusammengetroffen. Thunder empfängt noch zwei extrem schwere Gegner im heimischen Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion: Am Sonntag spielt dort Hamburg und am letzten Spieltag kommt es zum Showdown gegen die in Innsbruck beheimateten Raiders. Die müssen zudem eine Woche zuvor noch an den Main reisen zur Galaxy. Ein interessanter, möglicherweise sogar dramatisch-spannender Saison-Endspurt ist garantiert, in dem Fire bei entsprechender Schützenhilfe der lachende Vierte sein könnte…
Blick zurück: Vergangene Woche
Beide Mannschaften präsentierten sich bei ihren Siegen von ihrer besten Seiten. Die Fire-Offense brillierte beim 50:32 in Istanbul, vor allem Quarterback Jadrian Clark (stellte Ligarekorde auf mit Pässen für 485 Yards und 7 Touchdowns) und Wide Receiver Timothy Knuettel (15 Passfänge für 260 Yards und 4 Touchdowns) boten ihre beste Saisonleistung. Aber auch der Rest der Offense war von den Rams nicht zu stoppen und die Defense sorgte vor allem vor der Pause für den entscheidenden Rückhalt zur zwischenzeitlichen 29:12-Führung. Die Galaxy bot ihren Unterstützern ebenfalls eine Gala und fügte den Vienna Vikings beim 42:8 die erste Niederlage zu. Beeindruckend dabei die Frankfurter Defense und das konsequent, nahezu perfekt exekutierte Kurzpassspiel von Spielmacher Jakeb Sullivan. Top-Receiver Reece Horn bringt eine Menge Erfahrung aus den NFL-Camps in Tennessee, Miami und Cincinnati mit und markierte gegen Wien drei Touchdowns..
Blick zurück (2): Das Hinspiel
Es war das allererste Auftreten von Rhen Fire in der ELF. Und hatte ein Happyend. Vor 7.525 Zuschauern schoss Kicker Daniel Schuhmacher die Gäste acht Sekunden vor Schluss aus 29 Yards zum 29:26-Sieg. Ausschlaggebend waren die grandiose Düsseldorfer Defense, die vier Ballverluste (3 Interceptions und einen Fumble) der Hessen erzwang, und das überaus solide Laufspiel über Daniel Rennich und Jason Aguemon.
Blick zurück (3): Die alten Duelle
Die beiden Gegner vom Sonntag treffen unter diesen Namen bereits zum 30. Mal seit 1995 aufeinander. Mit bislang 17 Siegen (16 in der World League of American Football, die später in NFL Europe umbenannt wurde) in der regulären Saison haben die Rheinländer in der Gesamtbilanz die Oberhand behalten – auch wenn die Galaxy mit vier Worldbowl-Titeln (Fire zwei, 1998 und 2000) und dem Triumph in der Premierensaison der ELF 2021 die insgesamt erfolgreichere Franchise ist. 1998 und 2003 trafen beide im Finale aufeinander. Im Waldstadion setzte sich Fire mit 34:10 durch, in Glasgows Hampden Park behielt die Galaxy mit 35:16 die Oberhand. Mit 51.719 Besuchern in Düsseldorf und sogar 58.572 Fans in Frankfurt hatten die beiden ‘Deutschland-Derbies’ in der Spielzeit 2002 die größten Zuschauerkulissen bei reguiären Saisonspielen in Europa.
Der Diva rockt schon vor dem Kick-off
Natürlich ist für das Spiel des Jahres auch das Rahmenprogramm exzellent. John Diva & The Rockets of Love werden nicht nur vor dem Spiel ihre American 80s-Rockshow präsentieren, sondern auch in der Halbzeitshow des Spiels zusammen mit den Pyromaniacs Cheerleadern auftreten.Der besondere Clou: Die Band um den Kalifornier Diva wird in der Schauinsland-Arena das Musikvideo zu ihrem neuen Song “God made Radio“ drehen.