Der barrierefreie Ausbau der Haltestelle „Venloer Straße“ ist wie geplant nach drei Monaten abgeschlossen. Die drei Bahnsteige der Linien 701, 705 und 707 waren vorher räumlich getrennt auf der Nordstraße und der Duisburger Straße. Die beiden neuen Bahnsteige liegen auf der Nordstraße, sind parallel angeordnet und verbessern nicht nur den Komfort und die Erreichbarkeit, sondern auch die Orientierung und die Umsteigemöglichkeiten für die Fahrgäste. Sie sind planmäßig am Montag, 29. August, um 4 Uhr, in Betrieb gegangen.
Die Haltestelle „Venloer Straße“ bestand bisher aus drei Seitenbahn-steigen. Die beiden Steige in Richtung Dreieck sind nun zu einem in der Nordstraße zusammengefasst, so dass alle drei Linien an der gleichen Stelle halten. Zwei moderne Bahnsteige können die Fahrgäste jetzt nutzen; sie sind auf 60 Meter verlängert, erhöht und mit taktilen Leitsystemen, gesicherten Überwegen, transparenten, einsehbaren Wartehallen und digitalen Anzeigetafeln mit Vorlesefunktion ausgestattet. Mit über 6.000 ein- und aussteigenden Fahrgästen pro Tag hat diese Haltestelle eine hohe Bedeutung: „Der barrierefreie Ausbau erleichtert die Nutzung unseres Angebots für alle Menschen, vor allem aber für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Barrierefreiheit ist ein wichtiger Faktor, um den Nahverkehr noch attraktiver zu machen und noch mehr Menschen zum Umsteigen auf unsere klimafreundliche Mobilität zu bewegen“, so Dr. Andreas Ferlic, Leiter Planung Verkehrsanlagen bei der Rheinbahn.
Berücksichtigt ist auch, dass die Haltestellen in einer Hauptgeschäftsstraße mit Außengastronomie liegen. In Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf ist der Bahnsteig in Richtung Dreieck daher auf einer Länge von knapp 17 Metern nur zwei Meter breit, um den Anforderungen vor Ort gerecht zu werden. Die Bahnsteigkanten sind mit einem sogenannten „Combibord“ versehen, sodass bei Bedarf auch Ersatzbusse hier niveaugleich halten können.
Pilotprojekt „VeloGleis“
Zudem testet die Rheinbahn an dieser Stelle deutschlandweit erstmalig im ganz normalen Linienverkehr ein sogenanntes „VeloGleis“, also ein fahrradsicheres Gleis. Dieses war zuerst in Basel im Einsatz, in Deutschland bisher nur auf Betriebshöfen. Auf der Nordstraße sind jetzt vor und hinter der Haltestelle stadteinwärts auf einer Länge von je zehn Metern die Rillen der Schienen mit einem Elastomer verfüllt, das sich absenkt, wenn die Bahnen darüber fahren, jedoch nicht bei Fahrrädern oder Pkw. Das macht das Überqueren der Gleise für Radfahrende
sicherer, weil sie nicht mit dem Reifen in die Rillen geraten können.
„Wir wollen Erfahrungen mit dem VeloGleis sammeln und testen es daher räumlich begrenzt an dieser Stelle. Dafür nehmen wir einen Kostenaufwand von über 3.000 Euro pro Meter Gleis beim Einbau und bei der Instandhaltung in Kauf“, erklärt Hamit Özdemir, Projektingenieur Verkehrsanlagen- und Streckenplanung Niederflur.
Investitionen
Die Rheinbahn hat rund 1,9 Millionen Euro in die Modernisierung der Haltestelle investiert. Den barrierefreien Ausbau hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. „Wir freuen uns, dass durch die Förderung und den Ausbau dieser Haltestelle ein weiterer Schritt in Richtung Barrierefreiheit im Nahverkehr erfolgt und insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen einen besseren Zugang zu den Bahnen erhalten“, so Matthias Falkenhagen von der Investitionsförderung des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr.
Noch mehr Modernisierung
lm Rahmen des Umbaus haben Stadt und Rheinbahn gemeinsam auch die Gehwege erneuert, die an die Bahnsteige grenzen. Umfangreiche Arbeiten an den Wasserleitungen und Entwässerungsanlagen, Kabeltiefbau, Fahrleitungsregulierungen, Modernisierung der Gleise stadteinwärts auf über 200 Metern, Erneuerung der Niederspannungs- und Nachrichtentechnik, der Beleuchtung und der Ampelanlagen gehörten ebenfalls dazu. Drei Bäume, die gefällt werden mussten, ersetzt die Rheinbahn durch drei Neupflanzungen im kommenden Herbst. Dort, wo bisher der Bahnsteig in der Duisburger Straße lag, sind drei Parkplätze und eine Ladezone entstanden.
Die Planungen für den nächsten barrierefreien Ausbau laufen schon: Die Haltestelle „Dreieck“ wird von Ende Mai bis Ende September 2023 umgebaut.