NRW-Innenminister Herbert Reul verabschiedet Birgitta Radermacher und begrüßt Thomas Schürmann als neuen Regierungspräsidenten
Auf den Tag genau fünf Jahre nach ihrer Einführung ist Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher heute von NRW-Innenminister Herbert Reul in den Ruhestand verabschiedet worden. Im Rahmen einer Feierstunde im historischen Stammhaus der Bezirksregierung an der Düsseldorfer Cecilienallee wurde anschließend Radermachers Nachfolger, Thomas Schürmann, ins Amt eingeführt. Birgitta Radermacher gibt den Stab damit in bekannte Hände, denn zu Beginn ihrer Amtszeit im Regierungspräsidium war Schürmann ihr persönlicher Referent.
Herbert Reul stellte in seiner Ansprache die Bedeutung der Bezirksregierungen heraus: „Es gibt viele Themen und Herausforderungen, in denen sich Land und Kommunen eng abstimmen müssen. Die Bezirksregierungen nehmen hierbei eine Schlüsselposition ein. Die Zusammenarbeit mit Birgitta Radermacher war stets von gegenseitigem Vertrauen und konstruktivem Austausch geprägt. Ich bin sicher, dass es mit Thomas Schürmann genauso gelingen wird.“
Birgitta Radermachers Amtszeit, die am 1. September 2017 begann, war geprägt von Krisen: Corona-Pandemie, Jahrhundertflut und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs beschäftigen die Bezirksregierung bis heute. Krisenstäbe, die Hilfe und Unterstützung koordinieren, wurden zum beinahe ständigen Begleiter, Corona- und Fluthilfen werden noch immer von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bearbeitet. Und auch die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine sowie die Versorgung von deren Kindern mit Schulplätzen bleibt ein Thema für die Behörde.
Darüber hinaus gab es eine Reihe von Themen, die die Regierungspräsidentin auf den Weg gebracht hat: die Luftreinhaltepläne, mit denen Dieselfahrverbote in den großen Städten des Regierungsbezirks verhindert werden konnten; der neue Regionalplan, der den Kommunen einen aktuellen Rahmen für ihre Weiterentwicklung gibt; die Abwicklung des Stärkungspaktes für die besonders klammen Kommunen bis hin zu großen Planfeststellungsverfahren für wichtige Infrastrukturprojekte wie die Neuenkamper Brücke oder den RRX.
Nach innen hat sich die scheidende Regierungspräsidentin für eine konsequente Modernisierung der Behörde eingesetzt, Themen wie mobiles und agiles Arbeiten oder betriebliches Gesundheitsmanagement ebenso vorangetrieben wie Personalgewinnung und ‑entwicklung. Nach außen hat sie immer wieder die Vielfalt und die Bedeutung der Bezirksregierung dargestellt.
Birgitta Radermacher: „Diese wunderbare Behörde ist wie eine Wunderkammer, in der wirklich jeder eine Aufgabe finden kann, die Freude macht. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es mir mit ihrem Engagement und ihrer Tatkraft leicht gemacht, die vielfältigen und anspruchsvollen Aufgaben auch in Krisenzeiten zu bewältigen. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin davon überzeugt, dass die Bezirksregierungen in diesen schwierigen Zeiten noch wichtiger sind als vorher – als Partner und Ratgeber für die Kommunen und als die Behörde, die die gesamte Palette der Landesthemen im Blick hat und so für widerspruchsfreies staatliches Handeln sorgt.“
Für Thomas Schürmann ist diese Vielfalt der Themen nichts Neues, denn er war von 2009 bis 2018 in der Bezirksregierung Düsseldorf tätig. Der Diplom-Ingenieur mit Schwerpunkt Raumplanung war zunächst Dezernent im Bereich Städtebau und Bauaufsicht, dann ab 2015 Persönlicher Referent der Regierungspräsidentin — zunächst noch für Anne Lütkes, dann für Birgitta Radermacher. Vor seiner Rückkehr an die Cecilienallee war er im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in leitender Funktion im Bereich Denkmalpflege und Wiederaufbau tätig.
Angesichts großer Herausforderungen wie Klimawandel, Energiesicherheit oder Digitalisierung sieht Schürmann die Bündelungsbehörde Bezirksregierung in einer entscheidenden Rolle bei der Umsetzung der Ziele des Zukunftsvertrags für NRW. Dabei ist ihm ein enger Austausch mit den Kommunen auf der einen und der Landesregierung auf der anderen Seite wichtig.
Thomas Schürmann: „Dass ich das Haus und auch viele der aktuellen Themen bereits kenne, wird mir bei der Bewältigung dieser Aufgaben helfen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den motivierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Gemeinsam werden wir uns den Herausforderungen stellen. Dabei setze ich auf eine enge Zusammenarbeit mit den Städten, Kreisen und Gemeinden sowie den weiteren regionalen Akteuren im Regierungsbezirk, um die Region fit für die Zukunft zu machen.“