Eine Schenkung der Rose Ausländer-Gesellschaft e.V.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat am Montag, 5. September, im Nordpark zusammen mit der ukrainischen Generalkonsulin Iryna Shum, dem Vorsitzenden der Rose Ausländer-Gesellschaft, Helmut Braun, sowie weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Kunstkommission, der Jüdischen Gemeinde und des Nelly-Sachs-Hauses eine Büste von Rose Ausländer enthüllt. Die Büste, eine Schenkung der Rose Ausländer-Gesellschaft e.V. an die Stadt, ist ein Abguss jener Büste, die bereits 2018 in Czernowitz, der Heimatstadt der Dichterin, aufgestellt wurde. Gefertigt wurde sie von dem ukrainischen Bildhauer Volodymyr Tsisaryk.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Die Werke Rose Ausländers reflektieren neben ihrer Liebe für ihre Geburtsstadt Czernowitz und die Bukowina die Dimensionen des Leids der jüdischen Bevölkerung während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft. Ihre Gedichte zeugen davon, dass auch Jahrzehnte später die tiefen körperlichen und seelischen Verletzungen der Überlebenden nur oberflächlich vernarbt waren. Ihre Lyrik ist damit unverzichtbarer Teil einer dringend notwendigen Erinnerungskultur. Dass die Büste der großen Lyrikerin, die in Czernowitz geboren wurde und jahrelang in Düsseldorf gewirkt hat, jetzt im Nordpark ein Zuhause findet, erfüllt uns mit Dankbarkeit. Sie sendet in schwierigen Zeiten ein Signal des Friedens und der Völkerverständigung.”
Rose Ausländer, die zahlreiche Gedichtbände in englischer und deutscher Sprache veröffentlichte, wurde 1901 geboren. Nach Aufenthalten in Rumänien, den USA und Österreich ließ sie sich ab 1965 in Düsseldorf nieder. Dort lebte sie rund 18 Jahre lang, zuletzt im Nelly-Sachs-Haus, einem jüdischen Senioren-Wohnheim direkt am Düsseldorfer Nordpark, in dem sie 1988 verstarb. Ihre Liebe zum Nordpark thematisierte Rose Ausländer in zahlreichen ihrer Gedichte. Begraben wurde sie auf dem Jüdischen Friedhof des Nordfriedhofs. Rose Ausländer schrieb seit ihrer Jugend Gedichte, in denen sie auch das Grauen und Leid der Verfolgung durch die Nationalsozialisten in den 1940er-Jahren in ihrer Heimat und die Zeit ihrer Emigration zu verarbeiten suchte.
In seiner Sitzung vom 23. Juni 2022 hatte der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf die Annahme der Schenkung der Büste von Rose Ausländer beschlossen. Auch das Heinrich-Heine-Institut, das den umfangreichen schriftlichen Nachlass Rose Ausländers bewahrt, begrüßt die Aufstellung der Büste sehr.